Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
Vom Netzwerk:
um Axel als schlampig, unvorbereitet und nicht professionell erscheinen zu lassen.
    Während der Ton vonseiten der »Kunden« immer schärfer wurde und Rolf und Sven betreten zur Seite schauten, verzog Heiko keine Miene. Keine Ahnung, was in ihm vorging, aber ich wäre diesem Verräter am liebsten vor aller Augen an die Gurgel gegangen.
    Axel zog das Schauspiel bis zum bitteren Ende durch. Die Kunden verabschiedeten sich genervt, und Axel zuckte in Richtung seiner Kollegen scheinbar verzweifelt mit den Schultern. »Ich versteh nicht, wie das passieren konnte! Ich habe die Zahlen immer wieder geprüft und die Präsentation gegengelesen«, stöhnte er niedergeschlagen.
    Heiko zog sich schnell zurück. Bestimmt rief er nun sofort Margit an, um ihr von ihrer vermeintlich geglückten Mission zu erzählen. Hoffentlich gab diese Hexe dann voller Vorfreude auf die Beförderung gleich den neuen Swimmingpool in Auftrag! Mit Sicherheit ließ sie sich aber zur Feier des Tages vom Friseur den Pagenschnitt wieder exakt auf Linie schneiden.
    Rolf und Sven hingegen schienen es nicht eilig zu haben, den Konferenzraum zu verlassen. Auffällig langsam packten sie ein und warfen sich dabei immer wieder sprechende Blicke zu.
    Endlich bat Rolf drucksend: »Du, können wir kurz mit dir reden? Aber wenn es geht, allein.«
    Frau Feder verließ den Raum, und Axel schob die bewegliche Zwischenwand ein.
    Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen, auf der anderen Seite so nah wie möglich an die Wand heranzugehen, um dasGespräch zu belauschen. Ich musste mich anstrengen, aber das meiste konnte ich verstehen.
    Sven erklärte den Sachverhalt nüchtern und sehr sachlich: Frau Feder habe Axel hintergangen und Heiko die Präsentation zugespielt, sagte er. Heiko habe dann Rolf und ihm vorgeschlagen, ihren Teil zu verändern. »Als Gegenleistung hat er uns Beförderungen und einen größeren Bonus sowie seine künftige Loyalität zugesichert. Ich gebe zu, einen Moment mit dem Gedanken gespielt zu haben, mich auf seinen Vorschlag einzulassen, aber dann fand ich es doch unter meiner Würde. Entweder ich schaffe es durch meine Leistung oder eben nicht. Was Heiko da spielt, ist mir einfach ’ne Nummer zu link.«
    Interessant, dass Sven nicht sosehr die fragwürdige Methode Heikos in den Vordergrund stellte, sondern vielmehr sich selbst, und betonte, dass er nichts geschenkt haben wollte!
    Rolf, der Mann mit Gewissen, fügte hinzu: »Mensch, Axel, du hast uns doch nie was getan! Bist immer ein guter Kollege gewesen, da linke ich dich doch nicht. Heiko weiß genau, dass du sein stärkster Konkurrent bist, aber wenn er nicht mit fairen Mitteln spielen kann, will ich ihn auch auf keinen Fall als Chef. Ich hatte eigentlich gehofft, dass er am Ende doch zu große Skrupel hätte, um dir so übel mitzuspielen, aber da habe ich mich leider getäuscht. Falls es Ärger geben sollte, wegen des verlorenen Etats, meine ich, sag ich das auch gern vor Doktor Gendt aus!«
    Sven nickte zustimmend und versicherte Axel ebenfalls seiner Unterstützung.
    Ich war beinahe gerührt, doch zum Glück war ja alles fingiert, und Axel würde die beiden nicht brauchen. Dachte ich zumindest.
    Plötzlich ging jedoch die Tür auf, und Frau Feder stürmte aufgeregt herein. Außer Atem flüsterte sie mir zu:
    »Achtung, gleich kommt Doktor Gendt mit Heiko Schmidt! Sie werden es nicht glauben, aber dieser Mann hatte im Ernst die Traute, zum Chef zu gehen, um zu petzen, dass Axel gerade einen Großkunden vergrault hat. Sie können sich vorstellen, wie der Gendt getobt hat! Erstens, weil er nicht über diesen ›Großkunden‹ informiert war, und zweitens, weil Axel ihn durch sein schlechtes Auftreten verloren hat.«
    Geistesgegenwärtig zog ich Frau Feder an der Hand in Richtung Trennwand und schob diese auf.
    »Was machen Sie denn da?«, rief sie entsetzt.
    »Na, Axel braucht alle verfügbaren Zeugen, wenn hier gleich die große Schlacht beginnt!«
    Keine Sekunde zu früh hatte ich unter den verdutzten Blicken von Axel, Sven und Rolf den Raum wieder geöffnet, als auch schon die Tür auf der anderen Seite geöffnet wurde und ein schnaubender Dr. Gendt mit Heiko im Schlepptau hereinstürmte.
    »Axel, was habe ich da eben erfahren müssen? Sagen Sie nicht, dass das stimmt! Sie versuchen, ohne mein Wissen, quasi im Alleingang, einen Großkunden an Land zu ziehen, und versauen es dann auch noch durch eine stümperhafte Präsentation?! Das kann nicht wahr sein!«
    Axel, der mit allem

Weitere Kostenlose Bücher