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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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die Wahrheit über Chloes Pläne zu sagen, und vor allem graute mir vor seiner Reaktion. Ich war mir nicht sicher, wovor ich mehr Angst hatte: dass er sich von Zicky trennte und in mir die Überbringerin der Hiobsbotschaft sah, oder dass er ihr verzieh, ausPflichtgefühl bei ihr blieb und dennoch darauf spekulierte, ab und zu mit mir leidenschaftliche Stunden zu erleben.
    Zudem hatte er ja mit mir reden wollen. Wahrscheinlich wollte er mir wieder eine unangenehme Neuigkeit mitteilen, die ich nicht von anderen erfahren sollte. Ach, ich hatte wirklich keine Lust mehr auf diese Art von Gespräche!
    Auf Rouseham angekommen, konnte ich Edwards Auto nirgendwo entdecken. Vor lauter Aufregung war mir überhaupt nicht der Gedanke gekommen, dass er nicht da sein könnte. Er war am Wochenende doch immer hier!
    »Was machen Sie denn hier? Was für eine nette Überraschung?«
    Vor mir stand Edwards Mutter. Sie war kaum wiederzuerkennen in dem eleganten Cocktailkleid mit passendem leichtem Mantel. Sie schien meinen Blick richtig zu deuten und lachte herzlich. »Ja, manchmal lass ich die Gummistiefel stehen und verkleide mich ein wenig! Ich fahre gleich nach Brighton zu einer Matinee«, fügte sie erklärend hinzu.
    Das Kleid stand ihr ausgezeichnet. Lady Stetton war einfach eine schöne Frau, die von innen heraus leuchtete und alles tragen konnte.
    »Suchen Sie Edward oder Liz?«, fragte sie, und in ihren klugen Augen konnte ich deutlich lesen, dass sie Bescheid wusste. Sie war keine Frau, der man etwas vormachen konnte.
    »Edward«, presste ich hervor und atmete schneller, weil gleich der Moment der Wahrheit kommen würde.
    Sie zuckte bedauernd die Schultern. »Da muss ich Sie enttäuschen. Er ist ausnahmsweise in dringenden Angelegenheiten in London.«
    Super, hätte ich mir auch denken können, dass Zicky Ernst machte. Bestimmt kam ich zu spät. Konnte sie denn schon schwanger sein? Wohl kaum, aber vielleicht hatte sie eineSchwangerschaft erfunden, und Edward suchte mit ihr gerade ein Kinderbett in London aus.
    »Hey, was schaust du denn so betrübt?«, Liz, die fröhlich mit frisch geschnittenen Blumen aus einem der Gärten kam, sah mir schon von Weitem an, dass ich nicht zum Spaß gekommen war.
    Plötzlich kam mir eine Idee. Weshalb es nicht einfach Liz sagen? Sie gehörte zur Familie und konnte entscheiden, was sie mit der heiklen Information machte.
    Für Edwards Mutter wurde es Zeit. Sie verabschiedete sich herzlich. »Und bei Ihrem nächsten Besuch bringen Sie wieder Ihr bezauberndes Lächeln mit, ja?«
    Ich nickte halbherzig.
    Liz ging mit mir ins Haupthaus und führte mich in die große Wohnküche mit den schönen grün-weißen Fliesen, in der es trotz der sommerlichen Temperaturen angenehm kühl war, und arrangierte die Blumen in einer Vase.
    Wir setzten uns an den großen, robusten Holztisch in der Mitte, der mit einem einfachen Tischtuch und einer Obstschale dekoriert war.
    »Du bist wegen Edward hier?«, stellte Liz fest und ging zum Kühlschrank, um mir ein Glas selbst gemachte Holunderblüten-Limonade einzuschenken.
    »Eigentlich schon, aber vielleicht kann ich ja auch mit dir sprechen«, druckste ich unsicher herum.
    Liz kam wieder zum Tisch zurück und sah mich aufmunternd an. Also fasste ich mir ein Herz.
    »Vielleicht hat Edward dir davon erzählt. Wir haben uns vor Kurzem bei Doktor Gendt, Axels Chef, auf dem Hausboot getroffen. Chloe, deine Tante und dein Onkel waren auch mit von der Partie …«
    Liz setzte sich zu mir und begann, ein paar Trauben aus derObstschale zu essen, während sie mich weiter aufmerksam ansah. »Ja, ich hab von dem Abend gehört … Wahrscheinlich aber eine völlig andere Version.«
    Konnte ich mir denken! Chloe und Diana hatten bestimmt über mich gelästert.
    Seufzend nahm ich all meinen Mut zusammen. »Eigentlich wollte ich es nicht erzählen, aber ich habe zufällig ein Gespräch zwischen Chloe und Diana belauscht, von dem ich Edward erzählen muss.«
    Liz spielte mit der Tischdecke. Sie schwieg, und das Summen einer Fliege, die gegen das gekippte Fenster flog, war eine Weile das einzige Geräusch in der Küche, aber dann entschloss sich Liz zu sprechen. »Du meinst bestimmt das Gespräch, in dem Chloe und Diana planten, Edward dazu zu bewegen, ganz nach London zu gehen, damit Diana und Robert hier das Zepter übernehmen können? Und das will Chloe mithilfe eines Babys als Druckmittel durchsetzen.«
    Verblüfft sah ich Liz an und nickte wortlos.
    »Doris Gendt hat das Gespräch

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