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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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ebenfalls mitangehört und hielt es für ihre Pflicht, Edward davon zu erzählen. Hochanständig, nicht wahr?«
    Schau an, Frau Dr. Gendt hatte also ausgepackt! Da konnte ich ja wieder ins Auto steigen und nach Hause fahren. Hätte ich gekonnt – wenn ich nicht vor Neugierde auf Edwards Reaktion gestorben wäre.
    Liz sah mich auf meine stumme Frage hin erstaunt an. »Ja, weißt du es denn noch gar nicht? Edward hat sich von Chloe getrennt und die Verlobung gelöst!«
    Mein Herz, das eh schon völlig außer Kontrolle geraten war, begann so laut zu schlagen, dass ich fast nichts anderes mehr hören konnte. »Wann?«, presste ich atemlos hervor.
    »Schon nach jenem besagten Abend auf dem Schiff. Anscheinend konnte er sich nicht länger etwas vormachen. Er hat mit Chloe gesprochen und ihr gesagt, dass er sich schon eine ganze Weile hätte trennen sollen, da sie nicht wirklich zusammenpassen und er sich in dich verliebt hat. Sie ist daraufhin völlig ausgeflippt, hat Zeter und Mordio geschrien und bittere Rache geschworen. Erst tat es Edward leid. Er hatte ein schlechtes Gewissen und machte sich Sorgen, ob seine Entscheidung aus heiterem Himmel nicht zu hart war. Doch dann tauchte Frau Gendt am nächsten Tag auf und erzählte ihm, was sie mitangehört hatte. Edward ist ausgerastet, als er von Chloes und Dianas Verrat erfahren hat. Er hat Diana und Robert ein Ultimatum gestellt, bis wann sie Rouseham verlassen müssen.«
    Was für eine Schlangengrube – und Edward mittendrin, noch dazu ohne die leiseste Ahnung!
    Und als er mir alles erklären und von seinen Trennungsabsichten erzählen will, wiegele ich ab, weise ihn zurück und wünsche keinen Kontakt mehr! Ich Vollnase, aber das hatte ich doch wirklich nicht ahnen können.
    Wieso war er denn auch nicht hartnäckiger? Er hätte doch schon zu mir kommen können, jetzt, da unserem Glück offiziell nichts mehr im Wege stand! Was hielt ihn davon ab? War es doch der Reiz des Verbotenen gewesen, der nun, da Edward frei war, für ihn verflogen war?
    »Wieso hat er mir nichts von seiner Trennung gesagt?«
    Liz nahm meine Hand. »Das wollte er, aber du warst wohl sehr abweisend bei eurer letzten Begegnung. Er hat mir erzählt, du wolltest keinen Kontakt mehr. Und nach allem, was passiert ist und was du seinetwegen hast durchmachen müssen, ist er unsicher, ob du überhaupt noch mit ihm zu tun haben willst …«
    Ja, hatten denn jetzt alle den Verstand verloren? Natürlichkonnte ich mir Schöneres vorstellen als unsere unsaubere Vorgeschichte. Aber der Grund, warum ich das alles mitgemacht und ertragen hatte, lag ja wohl auf der Hand: Ich liebte Edward und wollte nichts lieber, als mit ihm zusammen sein! Ich hatte doch nicht einfach so zum Spaß fremdgeflirtet!
    »Aber wenn er jetzt wieder frei ist und mich wirklich liebt, könnte er doch zu mir kommen. Was hält ihn denn davon ab, abgesehen von meinem abweisenden Verhalten?«
    Liz lächelte. »Das Sympathische an dir ist, dass du die englischen Bräuche manchmal so gar nicht verstehst. Edward ist für die Boulevardpresse ein spannendes Thema, auch wenn ihm diese Tatsache zuwider ist und er sie am liebsten verdrängt. Er ist vorsichtig, dir zuliebe; die Yellow Press hat schon Wind davon bekommen, dass er und Chloe getrennt sind, offiziell ohne bestimmten Grund. Jetzt warten diese Presseleute nur auf ein Statement von ihm oder Chloe bezüglich der Hintergründe, weshalb nichts aus der Verlobung wurde. Das Letzte, was Edward möchte, ist, dass sie dir etwas Unschönes anhängen, frei nach dem Motto: Lord verlässt Lady wegen Nanny. Doch das wäre bestimmt die Schlagzeile, mit der du rechnen könntest.«
    Was hatten hier eigentlich alle gegen Kindermädchen? War die verstorbene Lady Diana vor ihrer Ehe mit Charles nicht auch Erzieherin gewesen? Gut, wie das geendet hatte, war allgemein bekannt … Ach, wieso musste Edward auch so in der Öffentlichkeit stehen, er, der doch so unprätentiös und bodenständig war! Hätte er bloß die Finger von diesem It-Girl gelassen! Doch als gut aussehender Adelsspross auf der Ökowelle war er für die Presse einfach von Haus aus interessant.
    »Was ich nie verstanden habe, ist, warum Edward so lange mit Chloe zusammengeblieben ist, obwohl er offensichtlich schon länger gelitten hat?«, fragte ich.
    Liz überlegte, bevor sie antwortete. »Das ist so schwer zu sagen. Einerseits habe ich nie nachvollziehen können, was er an ihr fand, mal abgesehen von der Tatsache, dass sie seine erste Jugendliebe

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