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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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mir zu Hause in Ruhe neue Rezepte ausdenken. Denn eines hatte ich mir geschworen: Nie wieder wollte ich an den Punkt kommen, an dem ich so abgearbeitet und nicht mehr in der Lage war, Freundschaften zu pflegen. Nie wieder wollte ich mich im reinen Funktionieren verlieren und darüber vergessen, was mir guttat. Und niemals wieder wollte ich eine Beziehung zu einem Mann führen, den ich gar nicht richtig kannte.
    »Isst du das Schokocroissant ganz allein?«
    Vicky sah mich ungläubig an. Ich grinste und teilte mit ihr und Leo. Bevor ich michs versah, war das ganze Bett voller Krümel und Schokospuren.
    Von der Treppe her hörte ich ein Schnaufen, das nur von Anne stammen konnte. Und richtig, keine Sekunde später klopfte sie an die Tür und trat ein. »Na, wie fühlst du dich?«
    Gute Frage!
    »Aufgeregt, nervös, glücklich, einfach alles zusammen. Das ist ein so wichtiger Tag heute, und ich möchte, dass es gut läuft!«
    Anne sah mich triumphierend an. »Das wird heute ein guter Tag, ein außerordentlich guter Tag sogar!«
    »Ich dreh noch durch! Was ziehe ich denn an? Was, wenn noch was dazwischenkommt? Gleich trifft Edward ja meine Eltern! Was, wenn die sich nicht verstehen? Papa und Mamawissen ja noch überhaupt nichts von ihm; sie hoffen immer noch, dass sich mit Konrad und mir alles wieder einrenkt!«
    Anne schüttelte belustigt den Kopf. »Hör sofort auf, hysterisch zu sein, sonst muss ich dich noch schütteln! Alles ist gut!«
    Ich atmete drei Mal tief durch, dann sah ich das ebenso und sprang voller Energie aus dem Bett. Ich hüpfte aufgeregt durchs Zimmer.
    Wie war das? Das Glück macht immer auf den dicksten Haufen? Anscheinend stimmte das, denn Axel, der bisher in der Runde gefehlt hatte, stürmte nun mit der Lokalzeitung in der Hand lachend ins Zimmer.
    »Das müsst ihr sehen! Schaut mal, Paparazzi haben Fotos von Tante Diana und Onkel Robert geschossen! Darauf ist live und in Farbe zu sehen, wie sie aus dem Gut ausziehen!«
    Ungläubig schauten wir auf den Artikel in der lokalen Tageszeitung und durften lesen, dass aus gut informierten Kreisen durchgesickert sei, dass Diana und Robert das Gut hatten verlassen müssen. Sie hätten ihr gesamtes Hab und Gut verzockt und immens hohe Schulden bei jedermann, vor allem aber bei Lord Edward Stetton, der bislang darüber großzügig hinweggesehen habe. Aus ungeklärten Gründen habe er ihnen jedoch kürzlich ein Ultimatum gestellt, das nun abgelaufen sei.
    Die Fotos waren wirklich der Brüller! Darauf sah man Diana und Robert, wie sie, so gar nicht standesgemäß und mit schweißüberströmtem, verzerrtem Gesicht, ihre Möbel aus der Tür schleppten. Daneben stand ein gemieteter Sprinter einer preiswerten Autovermietung, dessen Werbung gut lesbar war. Keiner der Angestellten – sie waren im Hintergrund zu sehen – packte mit an.
    »Liz, das war bestimmt Liz! Ich meine, wie ich sie kenne, hat sie der Presse den Tipp gegeben!«, rief ich und freute mich fürLiz, Edward und ihre Mutter, diese lästigen Parasiten endlich los zu sein.
    »Gar nicht dumm! Das werden morgen die überregionalen Zeitungen ebenfalls bringen, ohne dass Liz oder Edward sich die Hände schmutzig machen mussten oder eine offizielle Schlammschlacht angezettelt haben. Es könnte theoretisch aber auch einer der vielen Angestellten dahinterstecken«, erklärte Axel, mal wieder ganz Stratege.
    Mir war es schnurzegal, wer die Paparazzi informiert hatte. Hauptsache, die Menschen in Brighton würden mein Neuröschen annehmen. Hinzu kam, dass ich mich diebisch freute, dass die dünkelhafte Tante und der lüsterne Onkel endlich die Abreibung bekommen hatten, die sie schon lange verdient hatten.
    So konnte der Tag beginnen! Heute würde alles gut werden, das hatte ich im Gefühl. Meine Eltern würden Brighton lieben, mein Neuröschen entzückend und Edward auf Anhieb sympathisch finden, und wir beide würden es endlich schaffen, ein Paar zu werden.
    Voller Energie sprang ich unter die Dusche, trällerte eines von Vickys englischen Kinderliedern und zog meinen weißen Leinenanzug an, der elegant und sommerlich zugleich wirkte. Dazu weiße Espandrillos, eine lange Kette mit bunten Steinen und Perlen, Sonnenbrille ins Haar, und schon war der Wohlfühllook perfekt.
    »Schick siehst du aus! Edward wird sofort auf die Knie fallen und um deine Hand anhalten!« Anne pfiff bewundernd durch die Zähne und schickte mit Blick auf ihren Bauch, der inzwischen eine erschreckende Ähnlichkeit mit einem

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