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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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Heißluftballon hatte, hinterher: »Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder eine Hose ohne Gummizug anziehen zu können!«
    Immer noch bester Laune, schwang ich mich aufs Fahrrad undmachte mich, fröhlich pfeifend, auf den Weg zum Neuröschen. Unterwegs grüßte ich gut gelaunt alle Leute, die mir begegneten, selbst die Touristen, und mein Gruß wurde genauso freundlich erwidert. Manche Einheimischen kannten mich sogar schon mit Namen!
    Mich durchfuhr ein ungeheures Glücksgefühl. Das Leben konnte so schön sein, wenn alles wie am Schnürchen lief!
    Als ich die Ladentür aufschloss, wurde mir warm ums Herz. Hier war mein neues Zuhause. Ja, genauso fühlte es sich an!
    Im Laufe des Vormittags wurden ein paar Blumen für die Tische und Ladentheke geliefert. Die rosafarbenen englischen Landrosen sahen entzückend aus und verströmten einen feinen Duft, der sich mit dem des frisch gebackenen Schwarzbrotes aus der Backstube vermischte. Karl, mein Biobäcker aus Freiburg, werkelte mit einer solchen Begeisterung und Leidenschaft in Backstube und Küche, dass es eine wahre Freude war, ihm zuzuschauen. Ich hatte ihn auf Empfehlung eines guten Freundes eingestellt und war bisher sehr glücklich mit ihm.
    »Probier mal von dem Sechskornbrot und nimm ein Stück von dem frischen Bauernlaib mit der selbst gemachten Schwarzwaldcreme!« Karl sah mich erwartungsvoll und mit leuchtenden Augen an. Er freute sich wie ein kleines Kind, als ich zufrieden murmelte:
    »Mmmhh … aaahh …« Es schmeckte wirklich köstlich!
    Ich hatte kaum geschluckt, da zog er mich auch schon weiter, um mir im Kühllager weitere Köstlichkeiten zu präsentieren. »Schau, die Karin und ich haben schon alles fertig. Schwarzwälder Kirschtorte, Bienenstich, deutscher Käsekuchen, Windbeutel, Schneckennudeln, Hefezopf und natürlich eine Bayerische Creme.« Karin war seine Freundin, die ihm zur Hand ging. Sie war eine von diesen gesund aussehenden Frauen mit strahlendblauen Augen und immer rosigen Wangen und genau wie Karl ein Herzstück, freundlich, herzlich und begeistert vom Neuröschen und meinem Konzept.
    Ich war sprachlos, wie schön alles aussah. Und lecker … lecker! Karl zog mich zum nächsten Kühlschrank und öffnete die Tür mit so feierlicher Miene, als präsentierte die Queen der Welt die Schatzkammer von England.
    »Hier haben wir die herzhaften Sachen. Zwiebelkuchen, eine Badische Quiche, selbst gemachte Maultaschen und frische Spätzle, die wir später zu Kässpätzle verarbeiten.«
    Mir lief beim bloßen Anblick das Wasser im Mund zusammen. Was war ich froh, Karl und seine Karin gefunden zu haben! Für die beiden war es umgekehrt genauso ein Glücksfall, denn sie hatten schon länger davon geträumt, nach England auszuwandern, aber nie den passenden Job gefunden. Karls Eltern betrieben eine Ökobäckerei in Freiburg, in der er auch gelernt hatte, und Karin war gelernte Köchin. Somit ergänzten die beiden sich perfekt. Ich merkte jetzt schon, dass sie das Neuröschen wie ihren eigenen Betrieb annahmen und auf alles achteten und aufpassten.
    Zusammen mit unseren entzückenden deutschen Studentinnen würden wir ein harmonisches Team bilden.
    Nachmittags begannen wir die Kühltheke in Betrieb zu nehmen und verschiedene Käse- und Wurstsorten sowie selbst gemachte Pasten und Cremes auszulegen. In die Regale räumten wir die letzten Wein- und Biersorten sowie Süßigkeiten und unsere Fässer mit eingelegtem Sauerkraut, Rotkohl und milder Sauerrahmbutter.
    Als Wasser hatte ich das beste deutsche Wasser importiert, das es gab.
    Karin und die Studentinnen schlüpften in ihre hellblauen, schlichten Uniformen mit der schnörkellosen, langen weißenSchürze und dem weißen Häubchen. Karl trug seine Bäckermütze, karierte Bäckerhosen und ein weißes Hemd. Zusammen gaben wir ein einheitliches, nostalgisches Bild ab.
    Karin, die eine sehr schöne Handschrift hatte, schrieb die Gerichte auf die große grüne Tafel, und ich legte Musik auf, die heute aus ruhigen klassischen Stücken bestand. Mit der Sonne, die durch die Scheibe ins Neuröschen schien, und dem einzigartigen Blick aufs Meer fiel mir kein Geschäft auf der Welt ein, in dem ich lieber eingekauft oder geschlemmt hätte.
    Auf die breiten Fensterbänke verteilte ich noch rasch die Terrakotta-Kästen mit Pfefferminze, Lavendel und Rosmarin, was nicht nur schön aussah, sondern zudem ein beruhigendes Aroma verströmte. Ich schüttelte noch die Kissen auf den Sofas auf und war langsam, aber

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