Fremd flirten Roman
doch?«
Edward freute sich riesig. »Gut, dass wir jetzt eine Kraut in der Gemeinde haben … Muss ich erst noch verkraften, aber solange sie so aussehen wie du, werden wir es hinnehmen. Und hey, der Krieg liegt jetzt ja auch schon ’ne Weile zurück. Wenn ihr jetzt noch freiwillig aufhört, Fußball zu spielen, und versprecht, nie wieder im Elfmeterschießen gegen England anzutreten, können wir vielleicht sogar Freunde werden!«
Mein Tritt gegen sein Schienbein ließ ihn vor gespieltem Schmerz zusammensacken.
So gerne ich mit ihm in der Wäschekammer geblieben wäre – die Vernunft gewann wieder die Überhand. »Ich glaube, wir müssen zurück. Übrigens, wer sind denn die Männer, mit denen duhier bist? Piotr kenne ich ja, aber die beiden anderen habe ich noch nie gesehen.«
Edward grinste. »Und so interessiert, wie du nach ihnen fragst, wirst du sie auch nie wiedersehen, du Luder! Meinst du, ich bin blind und weiß nicht, dass das zwei richtig gut aussehende Burschen sind? Und gute Partien sind sie noch dazu. Aber zu deiner Beruhigung: Es sind verwöhnte, verzogene Upperclass-Jungs mit geerbtem Imperium, doch einem unschlagbaren Vorteil. Sie sind sehr gelangweilt und die besten Tratschtanten, die es gibt, wenn man zum Beispiel eine Trennung und deren Gründe lancieren möchte.«
Ich schaute Edward zweifelnd an.
»Ernsthaft, das ist Teil der PR-Strategie. Die beiden kennen beinahe jeden in London und sind Meinungsmacher. Wenn wir wollen, dass die Trennung so bekannt wird, wie Chloe und ich es vereinbart haben, ist es ratsam, den beiden unsere Version der Dinge zu stecken.«
Langsam dämmerte es mir. »Ach, deshalb ist es auch besser, wenn wir einander offiziell heute nicht begegnen!«
Edward nickte und zog mich gleich wieder auf. »Kluges Kind. So wie du mir auf den Hintern schaust, merken die doch gleich, was läuft. Ach, übrigens, ich weiß ja, dass du eh nicht groß im Londoner Nachtleben unterwegs bist, aber wenn ich dir einen Rat geben darf: Falls du Chloe irgendwo auch nur von Weitem siehst, renn um dein Leben. Sie wird offiziell nichts sagen, doch ihr Hass ist uns beiden gewiss – auf dich richtet er sich leider ungerechterweise noch mehr. Vor allem, seit sie weiß, dass du eine Frau Doktor bist und sie nicht länger auf dich herabschauen kann. Uff, bin ich froh, wenn wir unsere Ruhe haben und endlich wieder mit Schafen und Hühnern zu tun haben!«
Er sprach mir aus der Seele. Auch ich freute mich darauf, dassdieser Zirkus bald ein Ende haben würde. Nicht mehr lange, und wir konnten endlich entspannt und glücklich leben.
Wir umarmten uns so fest, dass wir keine Luft mehr bekamen.
Edward ging zuerst. Ich konnte es mir nicht verkneifen, ihn mit einem bewundernden Pfiff durch die Zähne zu verabschieden, was Edward veranlasste, sich noch mal umzudrehen und mir zuzuwerfen: »Wusste ich’s doch! Du denkst nur an das eine!«
»Wo kommen die Körbe und Vasen hin?«
Chaos! In meinem neuen Geschäft herrschte Chaos! Den ganzen Morgen schon wurden Möbel und Waren geliefert. Nebenher führte ich Einstellungsgespräche, schließlich hatten wir nur noch ein Wochenende, bevor der Laden eröffnet wurde.
Alle hatten in den vergangenen Tagen mitgeholfen. Axel hatte sich um sämtliche Verträge gekümmert. Anne hatte gemeinsam mit mir Bewerbungsgespräche geführt und sich mit ihrem Händchen für Design der Einrichtung angenommen.
Die erste Warenlieferung mit Spezialitäten aus der Heimat war eingetroffen; einen deutschen Ökobäcker hatte ich auch gefunden, und unsere Arbeitsuniform, die mit der weißen Spitzenschürze über dem hellblauen Kleid an das achtzehnte Jahrhundert erinnerte, war angefertigt. Es konnte also bald losgehen.
Ach, war ich glücklich! Die Arbeit machte mir große Freude, mein Bauchgefühl war so richtig gewesen!
Am Montagmorgen würden auch meine Eltern anreisen, die unbedingt bei der Eröffnung dabei sein und sich ein Bild von meinem neuen Lebensmittelpunkt machen wollten. Hoffentlich bekamen sie nichts von meinem Gefühlswirrwarr mit; sie machten sich immer so schnell Sorgen! Bisher wussten sie noch nicht einmal von Konrads und meinem endgültigen Liebes-Aus.Zugegeben, ich hatte es bisher einfach nicht übers Herz gebracht, den Mann, den sie acht Jahre lang wie ihren eigenen Sohn aufgenommen und geliebt hatten, vollends zu demontieren.
Die Tatsache, dass ihre einzige, geliebte Tochter plante, in England zu bleiben und hier ein neues Glück zu suchen, war für sie Aufregung
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