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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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offensichtlichen Angriffs war mir die Sache jedoch allemal wert.
    Ina und Sabine, die treuen Vasallinnen, überspielten die peinliche Situation, während Margits Auge nervös zu zucken begann, ein Tick, der mir bisher gar nicht aufgefallen war. Als Psychologin wusste ich, was das bedeutete, und für einen Moment waren sie wieder da, das Mitgefühl und der Wunsch zu helfen. Bis Margit gequält lächelnd antwortete:
    »Ich glaube, wir müssen tatsächlich langsam los. Meine Kinder wollen ja sinnvoll beschäftigt werden. Darum kümmert man sich am besten als Mutter selbst, nicht wahr?«
    Dabei schaute sie in Annes Richtung, die so tat, als hätte sie die Spitze nicht bemerkt, Margit schnell zustimmte und ihr damit den Wind aus den Segeln nahm.
    Anne machte Anstalten aufzustehen, aber Super-Margit wehrte ab. »Wir finden selbst hinaus. Anne-Darling, in deinem Zustand bleib lieber mal sitzen und schone dich!«
    Natürlich war das eine Steilvorlage, und Anne wiederholte wortwörtlich, was ich Margit und Zicky bei Edwards Klavierabend hatte zischeln hören.
    »So ein Quatsch! Natürlich bring ich euch zur Tür. Ich bin doch nur schwanger. Da stell ich mich mal nicht so an. Haben doch andere Frauen vor mir auch schon geschafft.«
    Für einen kurzen Moment war Margit irritiert, überging Annes Bemerkung jedoch einfach und machte sich mit ihrer Gefolgschaft und den Wunderkindern aus dem Staub. Vorher jedochwarf sie noch ein falsches »Dann bis zum Wochenende in Brighton. Ich freu mich!« über die Schulter zurück.
    Entsetzt schaute ich Anne an. »Was hat das bitte schön zu bedeuten?«
    Sie seufzte tief auf. »Erzähl ich dir gleich.«
    »Mama, ich kann das Meer von meinem Zimmer aus sehen!« Vicky raste mit vor Aufregung geröteten Wangen die Treppe unseres Wochenenddomizils in Brighton herunter.
    Ich konnte ihre Begeisterung verstehen. Mir gefiel das kleine, schnuckelige, weiß und hellblau gestrichene Hexenhäuschen mit Holzveranda und winzigen Balkonen mit Meerblick genauso gut wie ihr.
    Auch wenn wir in Brighton eher unfreiwillig gelandet waren, weil Axels Firma für ihre Top-Mitarbeiter als Dankeschön Wochenendhäuser in Brighton angemietet hatte, wollte ich mich auf keinen Fall beschweren, selbst wenn das bedeutete, den Club zumindest einmal mehr treffen zu müssen.
    Solange ich diesen sensationellen Meerblick, die frische Luft und den Strand direkt vor der Haustür hatte, war ich fest entschlossen, auch Margit, Sabine und Ina zu ertragen.
    Anne war auf die Veranda getreten, schloss die Augen und atmete entspannt die salzige Luft tief ein. Sie hatte momentan eine gute Phase, was ihre Schwangerschaft anging. Nächste Woche stand der Check-up im Londoner Krankenhaus an, aber ich sah dem Ergebnis zuversichtlich entgegen.
    Überhaupt stand in der kommenden Woche vieles an. Vicky kam in die Vorschule und Leo in den Kindergarten der internationalen Schule. Anne und ich würden dann viel mehr Zeit für uns selbst und füreinander haben.
    »Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass wir alle, die gesamte Familie, so froh sind, dass du da bist? Du bist ein wahrer Segen für uns!« Anne knuffte mich herzlich in die Seite.
    »Es ist ja nicht so, als würde ich gezwungen, hier zu sein, und würde ganz schrecklich leiden«, kicherte ich und schickte gleich hinterher, wie glücklich ich meinerseits war, bei ihnen sein zu können, und wie gut es mir tat, fern von zu Hause einen klaren Kopf zu bekommen.
    Es war aber auch ein Idyll. Axel kam gerade vom Brötchenholen mit Leo zurück, die Möwen kreischten, und die Sonne schien. Konnte es noch besser werden?
    Ja, es konnte. Denn wie es der Zufall wollte, lag Edwards Familiensitz und Ökolandgut nicht weit von Brighton entfernt irgendwo in der Pampa, und Edward hatte mich eingeladen, mir an diesem Nachmittag alles anzusehen, und zwar – man höre und staune – ohne Anne oder Axel. Die beiden konnten die reine Familienzeit ohnehin einmal gut gebrauchen, egal, wie sehr sie mich mochten.
    Vorgestern im Park hatte ich (wie immer natürlich rein »zufällig«) Edward getroffen, der Hazel ausführte. Als er von meinen Wochenendplänen hörte, war er begeistert und lud mich sofort zu sich nach Rouseham ein. Seither war ich so was von nervös und aufgeregt, was bestimmt nicht an seinem perversen Onkel lag, der ebenfalls auf Rouseham wohnte.
    Sorgfältig hatte ich meine Outfits durchdacht. Ich wollte bequem und praktisch gekleidet, aber trotzdem hübsch anzusehen sein, was gar nicht so einfach

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