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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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unsere Erwartungen.
    Edwards Hand wanderte langsam an meinem Hals entlang;er griff mich fest im Nacken und drehte meinen Kopf so zu sich, dass ich ihm direkt in die Augen schauen musste. Meine Atmung setzte fast aus, so erregt war ich. »Bist du dir sicher, dass du das willst?«, murmelte er.
    Meine Stimme versagte, und so konnte ich nur nicken. Daraufhin presste er sich mit einer solchen Leidenschaft an mich, die ohnehin jeden Zweifel, hätte es ihn noch gegeben, ausgeräumt hätte. Mit halb geschlossenen Augen nahm ich nur noch Bilder und Wortfetzen wahr: die tanzenden Schatten des Feuers an der Brokattapete, Edwards heisere Stimme, die meinen Namen stöhnte, und immer wieder diese samtene, glühende Haut auf meinem Körper, der sich unter seinem wand und sich ergeben führen ließ.
    Nach einer glückseligen Ewigkeit lagen wir beide völlig erschöpft nebeneinander auf dem Rücken und rangen um Atem.
    Erst jetzt bemerkte ich, wie schön das Bett war, in dem ich lag. Aus dunklem Kirschholz mit verschiedenen Verzierungen, die in das glänzende, massive Holz eingearbeitet waren, handelte es sich bestimmt um ein Erbstück. Die schilffarbenen Laken waren aus Seide und fühlten sich weich und anschmiegsam an. Der Rest des Zimmers war schlicht gehalten; das Bett bildete als wichtigstes Möbelstück eindeutig den Mittelpunkt.
    Edward drehte sein Gesicht zu mir und lächelte mich mit glänzenden Augen an. »Wie soll ich denn jetzt je wieder an etwas anderes als an das hier denken können?«
    Seltsamerweise wurde ich rot, obwohl ich gerade eben noch unaussprechliche Dinge mit ihm angestellt hatte. »Von mir aus musst du an nichts anderes mehr denken. Mir gefällt diese Vorstellung ganz gut!«, grinste ich und zog eines der Laken an mich, da der Kamin inzwischen bis auf ein wenig Glut heruntergebrannt war und es kühl im Zimmer wurde.
    Ohne darauf einzugehen, schlüpfte Edward aus dem Bett, und wie er da so völlig unbekleidet vor mir stand mit diesem makellos schönen Körper, der eine gelungene Mischung aus Sehnen und Muskeln vorwies, bekam ich weiche Knie. Jawohl, weiche Knie, und das im Liegen!
    Er verschwand und kam kurze Zeit mit einem Tablett wieder. Darauf hatte er Wasser, Chips und Pralinen angeordnet. Eine gute Mischung, wie ich fand. Wenn schon sündigen, dann in jeder Beziehung!
    Edward setzte sich neben mich und riss die Chipstüte auf. Er sah mich an, schüttelte den Kopf und sagte schließlich augenzwinkernd: »Wow, mein erstes Mal mit einer Deutschen. Meine Großmutter würde sich im Grab umdrehen, wenn sie wüsste, dass ich mich an einer Kraut vergangen habe.«
    Ich musste lachen. »Ist damit deine internationale Sammlung komplett?«
    Edward zog die Stirn in Falten und dachte gespielt angestrengt nach. »Ja, ich glaube, jetzt bin ich wirklich mit allen Nationen durch. Zeit, sich zur Ruhe zu setzen!«
    Je mehr mein Blut sich beruhigte und mein Atem sich normalisierte, je klarer ich die Umgebung wieder wahrnehmen konnte, desto lauter hörte ich diese nagende Stimme hinter meiner Stirn, die mich unaufhörlich fragte, was dies alles nun zu bedeuten hatte und wie es mit uns weitergehen sollte. Wir konnten doch jetzt nicht einfach ein paar Witzchen reißen und dann zur Tagesordnung übergehen, als wäre nichts geschehen! Nicht nach diesen wunderbaren Stunden!
    Edward, der mich aufmerksam beobachtete, entging meine Verwandlung nicht. »Woran denkst du, honey ?«
    Ich wehrte ab. »Nein, nicht jetzt! Ich möchte den schönen Moment nicht zerstören.«
    Und damit war er bereits zerstört. Edward richtete sich auf, nahm meine beiden Hände in seine und wollte wissen, was mich beschäftigte.
    Ich nahm all meinen Mut zusammen. »Wir können jetzt doch nicht einfach so weitermachen, als wäre das nicht passiert, oder?«
    »Nein, das können wir nicht, und das möchte ich auch gar nicht.«
    Mein Herz schlug Purzelbäume vor Freude. Hieß das, Edward war bereit, den Schritt zu wagen, endlich seine Verlobung zu lösen?
    Ich fragte ihn frank und frei danach – und bereute es im selben Moment, als ich Edwards Zögern bemerkte.
    »Stella, das ist leider nicht so einfach, wie du denkst. Chloes und meine Familie kennen sich seit Generationen. Wir sind zusammen aufgewachsen und haben uns ineinander verliebt, und ich habe ihr ein Versprechen gegeben, das ich nicht so einfach brechen kann. Es wäre bestimmt leichter, wenn wir beide nicht dieses Traditions- und Pflichtdenken in die Wiege gelegt bekommen hätten. Da könnte man sich

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