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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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an. »Natürlich, und du kommst mit. Das sind wir Axel schuldig. Außerdem ist das seit Margits Beleidigungen auch zu meiner persönlichen Sache geworden.«
    Bevor ich michs versah, tippte sie die Antwort-SMS und machte sich unter Ächzen und Stöhnen auf den Weg in Richtung Kleiderschrank, um nach einem passenden Kleid zu suchen, was in ihrem Zustand nicht mehr einfach war.
    Gespannt saßen wir einige Stunden später im Taxi auf dem Weg zum Club der Soziopathinnen. Ina und ihr Gebieter wohnten zwar ganz in der Nähe, aber Anne wollte Margit und ihrem Gefolge würdig gegenübertreten, nicht keuchend, erhitzt und mit roten Flecken im Gesicht. Also ließen wir uns lieber fahren.
    Der Taxifahrer hielt an der angegebenen Adresse, einem wunderschönen Haus mit verputzter Sandsteinfassade und einerriesigen Rasenfläche, die geradezu akribisch gemäht und akkurat abgestochen war.
    »Na, dann wollen wir mal hören, was die falschen Fünfziger uns zu sagen haben. Und pass auf, dass du auf keinen Grashalm trittst! Die sind bestimmt nummerisch erfasst und durchgezählt«, kicherte Anne und drückte das blitzende schwarz-goldene Gartentor auf.
    Wenig später öffnete Ina uns die Haustür, bevor wir überhaupt geklingelt hatten. Ja, man hatte uns wohl erwartet und aus den streifenfreien Fenstern beobachtet.
    »Schön, dass ihr da seid!«, sagte Ina, doch es klang einstudiert. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie nicht oft Gäste empfing, so unsicher, wie sie sich in ihrem eigenen Heim verhielt, wenn man dieses klinisch reine Museum überhaupt Heim nennen konnte. Überall standen gerahmte Fotografien von Sven und Frederic, Ina war nur auf dem gemeinsamen Hochzeitsfoto zu sehen. Na klar, sie war ja nur das Groupie und Sven der Star. In diesem Haus gab es nicht das geringste Anzeichen von Leben oder der Tatsache, dass ein kleines Kind hier spielte. Man wagte fast nicht zu atmen, um nicht aus Versehen eine Vitrine anzuhauchen und eine Schmierspur zu hinterlassen, geschweige denn laut zu sprechen. Natürlich ließen wir uns nichts von unserem Unbehagen anmerken und folgten Ina mit unserem schönsten Zuckerlächeln auf die Terrasse, wo bereits Margit und Sabine am gedeckten Tisch auf uns warteten, Margit in Blütenweiß wie immer, Sabine mit einem Drink in der Hand.
    Margit hob kurz die Augenbraue, als sie mich sah, verkniff sich aber einen Kommentar. Sie hatte es wohl aufgegeben, Anne in die Welt des englischen Knigge einzuführen und darauf hinzuweisen, dass das Personal ausschließlich am Küchentisch Platz zu nehmen hatte.
    »Schön, dass du es einrichten konntest! Anne, setz dich doch zu mir!«, säuselte Margit und zeigte auf den freien Platz neben sich. Da Ina nicht mit meiner Wenigkeit gerechnet hatte, fehlten ein Stuhl und ein Gedeck. Ina war schon im Begriff, das zu ändern, als Margit sie mit einem einzigen Blick zurückhielt. Anne wollte gerade protestieren, aber ich kam ihr zuvor.
    »Danke, Ina, ich stehe gern ein bisschen!«, wiegelte ich schmunzelnd ab und stellte mich als Annes Bodyguard demonstrativ mit verschränkten Armen hinter sie.
    Sabine, die ihre einfache Herkunft nicht verleugnen konnte und der ich, das vermeintlich arme Kindermädchen, wohl sympathisch war, bot mir einen Drink an, den ich höflich ablehnte.
    Margit tat so, als wäre ich Luft, und ließ sich Himbeer- und Heidelbeer-Petit-Fours von Ina auf den Teller geben, die sie dann, in kleine Stücke zerteilt, mit affektiertem Gehabe aß.
    Sabine hatte keinen Hunger und schenkte sich lieber noch einmal von dem alten, teuren Gin nach. Ina war einfach nur beflissen und darauf bedacht, ja keine Krümel zu hinterlassen. Ein Ohr hatte sie immer am Babyfon, falls Frederic, der Stammhalter, aufwachte.
    Anne war die Szenerie zuwider, das merkte ich deutlich. Und so verwunderte es mich nicht, dass sie so gar nicht auf die Kaffeekränzchen-Seligkeit unter vermeintlichen Busenfreundinnen einging, sondern Margit direkt zur Rede stellte, ohne lange um den heißen Brei herumzureden. »Worüber müssen wir denn sprechen? Deine SMS klang so dringlich!«
    Margit kaute genüsslich und viel zu ausgiebig auf ihrem kleinen Bissen Torte herum und ließ sich so lange Zeit, dass es schon provozierend war. Nachdem sie langsam und ausführlich geschluckt und sich noch geziert den Mund mit der Serviette abgetupft hatte, um eine weitere Verzögerung herauszuschinden, warsie gnädigerweise bereit, Anne zu antworten. »Du erinnerst dich an unser letztes Gespräch? Ich habe bis

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