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Fremd flirten Roman

Fremd flirten Roman

Titel: Fremd flirten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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heute nichts von dir gehört, und so langsam geht uns die Zeit aus, was die Besetzung der Abteilung angeht. Ich nehme an, du hast dir alles durch den Kopf gehen lassen und eingesehen, dass es das Beste ist, wenn Heiko die Stelle bekommt und Axel mehr Zeit für dich und die Familie hat.«
    Diese Allmachtsfantasien waren nicht zu schlagen! Margit sprach wirklich so, als würden sie, die Frauen, entscheiden, wer die Stelle bekommt.
    Anne war geschickt und nahm erst mal einen großen Schluck Wasser. Sie überlegte so lange, dass Margits gespielte Überlegenheit zu bröckeln begann und sie leicht unruhig mit dem Bein zu zucken begann. Schau an, sie wusste, dass Axel der Kronprinz und eigentliche Kandidat war! Um auch eine Daseinsberechtigung in dieser Runde zu haben, ergriff ich die Gelegenheit beim Schopf und wies scheinheilig auf das zappelnde Bein hin.
    »Alles okay bei dir, Margit? Dein Bein zuckt plötzlich so nervös. Hast du vielleicht Magnesiummangel?«
    Wenn Blicke töten könnten! Der Blick, den Margit mir zuwarf, hätte einen ganzen Volksstamm auslöschen können.
    Anne ergriff nun doch das Wort. »Habt ihr eigentlich jemals daran gedacht, dass keiner unserer Männer die Position bekommt, sondern jemand von außen bevorzugt wird? Ich habe solche Gerüchte gehört!« Anne bluffte meisterhaft.
    Margit entglitt das Gesicht, und sie wurde blass um die Nase. Ina, die gerade Tee hatte nachschenken wollen, hielt abrupt in der Bewegung inne, und Sabine leerte ihr Glas in einem Zug.
    »Escht jetz’?«, rief sie. »Also, dä Rolf weiß davon nix!« Sabine hatte zwar als Erste die Sprache wiedergefunden, aber auch ihr war der blanke Horror ins Gesicht geschrieben. Sie sah ihrLuxusleben in Gefahr, und das war für sie weit schlimmer als alles andere.
    Margit setzte schnell wieder ihr Pokerface auf. »Das ist doch Unsinn. Die Stelle wurde nur intern ausgeschrieben. Dann jemanden von außen zu holen wäre doch Quatsch.«
    Anne ließ sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Endlich zahlte sich ihr Psychologiestudium noch mal aus! »Man kann auf diese Weise hervorragend testen, wie sich das Team in einer Krisensituation verhält, wer sich bewirbt und wer nicht, wer anfängt sich zu integrieren oder dem Druck nicht standhält. Ist doch eine gute Gelegenheit, und während zwei sich streiten, freut sich der Dritte.«
    Stille trat ein. Grabesstille.
    Unfassbar, aber diese in teuerste Stoffe gewandeten Luxusgeschöpfe, Ehefrauen aus Berufung, waren einmal sprachlos.
    Schon absurd, wenn man bedachte, dass keine von ihnen sich jemals mehr Geldsorgen machen musste. Sie hatten für immer ausgesorgt und waren trotzdem nie zufrieden. Wahrscheinlich war das das Gen, das mir fehlte, der Biss und das Kalkül, einen reichen Mann an Land zu ziehen und immer mehr zu wollen. Dieses Gen musste man schon haben, um ganz nach oben zu kommen.
    Margit fasste sich als Erste wieder. »Ich werde das klären, denke aber nicht, dass an der Sache was dran ist. Lasst uns wieder auf das Wesentliche zurückkommen! Liebe Anne, wirst du dich uns anschließen und dafür sorgen, dass Axel sich nicht weiter auf die Position bewirbt? Als seine Frau hast du das ja in der Hand. Also, wie sieht’s aus?«
    An Annes Stelle hätte ich Margit in diesem Moment den noch immer warmen Tee ins Dekolleté geschüttet, aber Anne hatte zum Glück mehr Geduld.
    »Ja, weißt du, Margit, wir beide verfolgen ein und dasselbeZiel!«, säuselte sie freundlich, was Margit ein hoffnungsvolles Strahlen auf das perfekt gepuderte Gesicht zauberte. »Nur leider wird mein Axel am Ende derjenige sein, der über die Ziellinie geht. Ach, und danke für die Sorge um meine Gesundheit und mein Familien- und Zeitmanagement, doch ich werde auch als Mutter von drei Kindern dem neuen Chef deines Mannes eine exzellente Ehefrau sein. Aber vielleicht lege ich bei Axel ein gutes Wort ein, dass ihr mal zur teatime mit der Geschäftsführung kommen dürft!«
    Bevor Margit handgreiflich werden konnte, stand Anne auf, ging hoch erhobenen Hauptes, ihren gewaltigen Babybauch vor sich hertragend, in Richtung Ausgang. Ich folgte ihr gemessenen Schrittes.
    »Es war uns eine Ehre. Ach, und wir finden selbst hinaus. Schönen Tag noch!«, rief ich fröhlich in die sprachlose Runde. Die drei saßen mit offenem Mund da und erinnerten so an Vogeljunge im Nest, die auf die Vogelmama mit dem Futternachschub warten.
    Auf der Straße prusteten wir beide los. Wir beruhigten uns erst, als ich Schluckauf bekam und Anne um

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