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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Matrone, und es kam ihm bekannt vor. Er mußte es in irgendeinem Kunstband schon einmal abgebildet gesehen haben.
    Eine Tür knarrte leise. Dan fuhr herum. Die Verbindungstür zum Nachbarraum, in den er eben einen Blick geworfen hatte, stand offen.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Mr. Slane!« sagte eine dünne, hohe Stimme aus dem Schatten der Brokatvorhänge. Die hohe Gestalt Clyde W. Snithians trat vorwärts, eine langläufige, kleinkalibrige Pistole in der Hand.
    »Ich dachte mir, daß Sie zurückkommen würden«, sagte die Fistelstimme. »Es macht mein Problem viel einfacher. Wären Sie nicht bald erschienen, so hätte ich den Schauplatz meiner Operationen wahrscheinlich verlegen müssen. Das wäre sehr lästig geworden.«
    Dan beäugte die Pistole. Er sagte: »Im Tresorraum sind mehr Gemälde als das letzte Mal. Ich verstehe nicht sehr viel von Kunst, aber mir scheint, daß einige von ihnen aus öffentlichen Galerien stammen.«
    »Es sind Kopien«, schnappte Snithian.
    »Dies ist keine Kopie.« Dan zeigte auf den Goya. »Es ist ein Original. Man kann den Farbauftrag und die Pinselstriche sehen.«
    »Keine Drucke, natürlich. Kopien.« Snithian schnaufte verächtlich. »Genaue Kopien.«
    »Und was ist mit diesen Etiketten am Rahmen?« sagte Dan. »Erzählen Sie mir keine Geschichten, Mr. Snithian. Diese Gemälde sind gestohlen. Ich möchte wissen, warum ein reicher Mann wie Sie sich auf den Diebstahl von Kunst verlegt?«
    »Ich bin nicht hier, um Fragen zu beantworten, Mr. Slane.« Die Waffe in Snithians Hand zischte kurz, und Dan krümmte sich vor Schmerzen. Snithian kakelte und ließ die Pistole sinken. »Hübsch, nicht wahr? Sie werden bald bessere Manieren lernen.«
    Dans Hand fuhr in seine Jackentasche und brachte die Pistole zum Vorschein. Er richtete sie auf Snithians Gesicht. Der Industrielle erstarrte.
    »Dieses Ding ist vielleicht weniger hübsch, aber es macht dauerhafte Lädier«, sagte Dan. »Lassen Sie Ihre Waffe fallen!«
    Snithians seltsame Pistole fiel auf den dicken Teppich.
    »Kommen Sie mit«, befahl Dan. »Ich will mit Kelly sprechen.«
    »Warten Sie!« schrillte Snithian. »Ich kann Sie zu einem wohlhabenden Mann machen, Slane.«
    »Nicht mit gestohlenen Bildern.«
    »Sie verstehen nicht. Dies ist mehr als lächerlicher Diebstahl!«
    »Sie haben recht. Es ist schwerer Diebstahl. Diese Gemälde sind viele Millionen wert.«
    »Ich kann Ihnen Dinge zeigen, die Ihre Haltung vollständig ändern werden. Tatsächlich habe ich durchaus im Interesse der Menschheit gehandelt!«
    Dan wedelte mit der Pistole und sagte: »Versuchen Sie lieber keine Tricks. Ich kenne mich mit Waffen nicht gut aus. Dieses Ding könnte beim geringsten Anlaß losgehen, und dann hätte ich einen Mord zu verantworten.«
    »Das wäre eine unentschuldbare Dummheit von Ihnen«, sagte Snithian. »Ich bin eine wichtige Persönlichkeit, Slane.« Er ging zu einer verglasten Vitrine und nahm einen flachen, schwarzen Kasten heraus. »Diese Schachtel«, erklärte er, »enthält ein Vermögen in wertvollen Steinen.« Er hob den Deckel. Dan trat näher. In einem schwarzen Samtbett ruhten sechs fingernagelgroße rote Steine, deren Facetten im vielfach gebrochenen Licht funkelten.
    »Rubine?«
    »Ja. Lupenreine, fehlerlose Rubine«, fistelte Snithian. »Einer wie der andere, und vollkommen zueinander passend. Sie sind ein Vermögen wert. So etwas finden Sie auf der ganzen Erde kaum ein zweites Mal! Sie gehören Ihnen, wenn Sie sich kooperationswillig zeigen.«
    »Sie sagten, daß Sie meine Haltung ändern würden. Es wird Zeit, daß Sie damit anfangen.«
    »Hören Sie zu, Slane. Ich arbeite nicht unabhängig. Hinter mir stehen die Ivroy, deren Macht unermeßlich ist. Mein Auftrag war, unersetzliche Kunstschätze vor der Zerstörung im atomaren Feuer zu retten.« Er nickte energisch. »Sie sehen, es ging mir nicht um selbstsüchtige Bereicherung, sondern nur um die Bergung dem Untergang geweihter Kulturgüter.«
    »Wie meinen Sie das: dem Untergang geweiht?«
    »Die Ivroy wissen diese Dinge. Diese Gemälde – alle Ihre Kunstwerke – sind einzigartig in der Galaxis. Andere bewundern sie, aber sie können nicht damit wetteifern. Im Kosmos der fernen Zukunft werden die wenigen überlebenden Werke frühzeitlicher Kunst höher geschätzt werden als alle anderen Reichtümer. Sie allein werden einen erneuerten Einblick in das Universum geben, wie es sich den Augen Ihrer seltsamen Rasse auf dem Höhepunkt ihrer Entfaltung dargeboten hat.«
    »Meiner

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