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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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Bruce, während er hinaus in die Dunkelheit und Kälte trat und die Tür hinter sich ins Schloss zog.
    Sekunden später hörte sie das Motorengeräusch des Pick-ups, und sie lauschte, wie es sich entfernte.
    „Mom!“
    Entschlossen verbannte sie Bruce Lancaster vorerst aus ihren Gedanken. Und wenn sie klug war, beließ sie es für immer dabei.
    Auf der Fahrt zu Cyntech schüttelte Bruce immer wieder den Kopf über sich. Was war da vorhin passiert? Nichts. Jedenfalls nichts, was Christina je erfahren würde.
    Er war in ihr Haus getreten, und fast im selben Augenblick war alles zwischen ihnen anders gewesen. Vielleicht lag es daran, wie sie dagestanden hatte, in einfachen Jeans und einem eng anliegenden weißen T-Shirt mit langen Ärmeln.
    Oder an ihren nackten Füßen mit den knallrot lackierten Zehennägeln und den offenen weizenblonden Haaren, die ihr über die Schultern fielen. Egal. Christina so dort stehen zu sehen, am Ende eines Arbeitstages in ihrer privaten Umgebung, das hatte ihn geschockt.
    Völlig unerwartet hatte er sich auf einmal nach der häuslichen Geborgenheit gesehnt, die sie in dem Moment ausstrahlte. Er hätte sie auch am liebsten in seine Arme gerissen, die Holztreppe hochgetragen und nachgeschaut, wie genau denn das Bett aussah, in dem sie nachts schlief.
    In ihrem Gesicht hatte er deutlich das Echo seines Begehrens gesehen. Sie hatte es also ebenfalls gespürt. Und wenn Bella nicht gewesen wäre … die kleine Anstandsdame. Gut, dass es sie gab. Denn nichts Dümmeres hätte er tun können, als mit Christina eine Affäre zu beginnen.
    „Kommen Sie klar?“, fragte Angela, als sie mit einem Stapel Aktenmappen in Christinas Büro kam.
    „Wunderbar“, antwortete Christina. „Ich bin gerade mit dem letzten Urteil fertig, das ich lesen sollte.“ Sie betrachtete die Aktenmappen in Angelas Arm. „Sind die etwa alle für mich?“
    „Leider ja. Das sind die Akten der einzelnen Frauen, die wir gegen Gray vertreten. Vorerst nur einfache Aussagen, noch keine eidesstattlichen. Bruce möchte, dass Sie die bis Montag alle gelesen haben.“
    Erwartete er etwa, dass sie das Wochenende durcharbeitete? Heute war schon Freitag, und sie hatte in dieser ersten Woche jede Menge geschafft. „Hat er angerufen?“
    „Ja, ungefähr vor einer Stunde. Er hatte nur ganz kurz Zeit.“
    „Ah ja.“ Christina dachte sich ihren Teil. Seit Bruce am Montagabend bei ihr zu Hause aufgetaucht war, hatte er nicht mehr direkt mit ihr gesprochen, sondern seine Anweisungen zum Fall Angela mitgeteilt, die sie dann an Christina weitergeleitet hatte. „Wissen wir schon, wann er zurückkommt?“
    „Ende nächster Woche, vielleicht auch erst Mitte der übernächsten. Haben Sie ihn gestern Abend im Fernsehen gesehen? Er hat es echt drauf. Gestern habe ich an alle betroffenen Haushalte Fünfhundertdollarschecks geschickt, obwohl die meisten Leute nicht länger als fünf Stunden evakuiert waren. Als Entschädigung für die Unannehmlichkeiten.“
    „Ich wette, zum Scheck gehörte ein sorgfältig formulierter Brief“, entgegnete Christina.
    „Genau. Ich habe ihn selbst getippt, Kopien behalten und per Kurier an alle rausgeschickt. Wer seinen Scheck einlöst, verzichtet damit auf weitere Entschädigungsforderungen.“
    „Cleverer Schachzug von Bruce“, musste Christina zugeben. „Dann hat er von dieser Seite Ruhe und kann sich auf die Verhandlungen mit den Behörden konzentrieren.“
    „Besser ist es auch. Cyntech wird noch genug Strafe zahlen müssen. Hier sind die Akten.“ Angela legte sie auf den Tisch. „Ich mache dann für heute Feierabend. Wir haben Hochzeitstag.“
    „Feiern Sie schön“, lächelte Christina und vertiefte sich in die Akten, kaum dass Angela sich zum Gehen gewandt hatte.
    Als sie die fünfte Akte gelesen hatte, begann sich für sie ein Muster im Leben der Frauen abzuzeichnen. Und dieses Muster brachte sie auf eine Idee.
    Eine Idee, von der Bruce vorerst nichts zu wissen brauchte. Immerhin war Christina seine Vorgesetzte, und er war bei Cyntech momentan voll eingespannt. Reginald Morris musste natürlich informiert werden, aber das war mehr eine Formsache. Und sie würde es auch erst tun, wenn alle Vorbereitungen für ihren Plan abgeschlossen waren. Die Akten würde sie mit nach Hause nehmen, um alle Daten, die sie brauchte, schon dieses Wochenende griffbereit zu haben.
    „Was machen Sie denn hier?“, entfuhr es Christina, als sie auf das Läuten hin die Haustür öffnete.
    „Na, das ist ja wohl nicht

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