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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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Tag werden.
    „Fertig?“
    „Ich denke schon“, antwortete Christina und glättete nervös eine Falte in ihrer schwarzen Hose. Wusste der Himmel, warum sie Bruce erlaubt hatte, sie abzuholen. Aber er war heute Morgen derart überzeugend am Telefon gewesen, dass sie nachgegeben hatte. Hoffentlich kam es nie dazu, dass sie sich einmal auf gegnerischen Seiten im Gerichtssaal gegenüberstanden!
    Sie hatte gesagt, dass für das Thanksgiving-Essen heute Nachmittag zwanglose Kleidung genügte. Aber sie wusste, dass die Frauen alle ihre besten Sachen anziehen würden, piekfein und ordentlich gebügelt.
    Christina selbst trug zu der schwarzen Hose eine weiße, lose fallende Baumwollbluse, eine gestrickte schwarze Wollweste und flache schwarze Pumps.
    Als sie vorhin die Tür geöffnet und er dort in seinem dunkelblauen Flanellhemd und der hellbraunen Freizeithose gestanden hatte, hatte es ihr ungelogen den Atem verschlagen. Die Farbe des Hemdes hatte seine klaren blauen Augen und seine dunkelbraunen Haare hervorgehoben. Er trug bodenständige Cowboystiefel. Fehlte eigentlich nur noch ein Stetson.
    Es war wohl offensichtlich, wie hingerissen sie von diesem Anblick war. Denn er lächelte sie siegessicher an: „Geht so, ja?“
    „Passabel.“ Christina fasste sich wieder. Er sah weit mehr als passabel aus, aber sie würde seinem Ego nicht noch weiter schmeicheln. „Gehen wir.“
    Der Parkplatz vor dem Country Klub war fast leer. Die Thanksgiving-Party des Klubs würde erst um fünf Uhr nachmittags beginnen. Bis dahin würde Christinas Veranstaltung zu Ende sein, wenn alles nach Plan lief. Sie hatte keine Scheu, sich mit ihren Klientinnen in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. Allerdings könnte es den Mexikanerinnen unangenehm sein, der Oberschicht von Morrisville an diesem exklusiven Ort über den Weg zu laufen.
    Als sie in den Festsaal kamen, staunte Bruce. „Was, Blumen auch?“
    „Unbedingt. Sonst sieht es doch überhaupt nicht festlich aus. Und alle Teilnehmer kriegen Ansteckblüten. Kommen Sie, ich mache das für Sie.“
    Ein Fehler, wie sich herausstellte. Denn um ihm seine Nelke anzustecken, musste sie einige Knöpfe an seinem Hemd öffnen und die Finger unter den weichen, warmen Stoff schieben – nur Millimeter von der Haut über seiner breiten Brust entfernt.
    Außerdem stieg ihr der Duft seines Aftershaves in die Nase. Es war ein berauschender Moschusduft, der Frauen weiche Knie machen sollte. Und genau das tat er auch, zumindest bei Christina. Sie zitterte ein wenig und musste sehr aufpassen, Bruce nicht mit der Nadel der Ansteckblume zu verletzten.
    „Vorsicht“, sagte er leise mit rauer Stimme.
    „Kein Problem. Da! Erledigt.“ Sie hob betont herausfordernd das Kinn. „Wenn Sie jetzt so nett wären, mir meine anzustecken? Bei mir selbst kriege ich das nie gerade hin.“
    „Klar doch.“
    „Vorsicht“, warnte sie ihn jetzt ihrerseits. „Feuerwehrleute sollen niemanden verletzen.“
    „Es ist eine Weile her, seit ich so etwas gemacht habe“, gestand er. Er hob die linke Seite ihrer Weste etwas an und streifte dabei den weißen Stoff über ihrer Brust. Ihr warmer Atem streichelte sein Gesicht, und Bruce ahnte den Rhythmus ihres Herzschlags.
    „Vielen Dank“, sagte sie, als er fertig war, und trat schnell einen Schritt zurück. Die weiße Nelke saß genau über der linken Westentasche.
    „Gern geschehen“, antwortete er. Bevor darüber nachdenken konnte, ob das dunklere Braun ihrer Augen dem Kerzenlicht zu verdanken war oder ob sie seine Berührung ebenso elektrisierend empfunden hatte wie er ihre, kamen die ersten Gäste in den Festsaal.
    Die Feier war ein voller Erfolg. Gegen fünf Uhr waren alle gegangen. Selbst Reginald Morris hatte vorbeigeschaut und Christina für später zur Thanksgiving-Feier bei sich zu Hause eingeladen.
    „Geschafft“, stellte Bruce fest, als selbst die Angestellten, die während der Feier bedient hatten, sich zu einer kurzen Verschnaufpause zurückgezogen hatten, bevor sie mit dem Abräumen beginnen würden. „Das haben Sie toll hingekriegt.“
    Sie saßen sich an einem der kleinen, runden Tische gegenüber.
    „Danke.“ Christina schaute ihn aufmerksam an. „Und? Sind Sie froh, dass Sie nichts gesagt haben?“
    Bruce griff sich sein Wasserglas und nahm einen Schluck. Er beschloss, sich dumm zu stellen. „Wozu habe ich nichts gesagt?“
    Christina schmunzelte. „Ah, der Herr Anwalt halten sich bedeckt. Nun, zu der Idee mit dem Dinner hier. Geben Sie es ruhig zu:

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