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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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Dad verlassen. Dad hat sich mit Elanna gestritten und sie dann verlassen. Ich mochte sie. Sie war nicht so hochnäsig wie die anderen.“
    Es war wohl höchste Zeit, ihrem Exmann wegen seiner ständig wechselnden Beziehungen eine Moralpredigt zu halten.
    „Nein, Schatz, ich werde ihn nicht verlassen. Wir werden lernen müssen, miteinander klarzukommen. Manchmal dauert es bei Erwachsenen etwas länger als bei Kindern, bis sie Freunde sind. Wir sind da komplizierter.“ Sie drehte Bella wieder um und kämmte ihr weiter die Haare.
    „Ich habe heute Abend viele neue Freunde kennengelernt“, erzählte Bella.
    „Na siehst du.“
    Als sie mit dem Kämmen fertig waren, nahm Christina die Tube mit der Kinderzahnpasta zur Hand und hatte auf einmal das Gefühl, ein Déjà - vu zu erleben. Denn wie heute Morgen meinte sie die Türklingel zu hören. Es war wieder dunkel draußen, und ja, das war tatsächlich wieder die Türklingel. Abends um halb acht? Wer konnte das sein?
    Das Schrillen ertönte immer wieder, und nach einer Weile sah Christina ein, dass sie wohl nicht drum herumkommen würde, nachzusehen, wer das war. Denn wer immer das war, er oder sie hatte offenbar nicht die Absicht, einfach wieder zu gehen.
    „Putz dir die Zähne, Schatz, und dann husch ins Bett. Ich komme gleich zum Geschichtevorlesen.“
    Christina ging die Treppe hinunter ins Erdgeschoss und schaltete das Licht an. Durch den ovalen Glaseinsatz in der Haustür konnte sie eine hochgewachsene Gestalt erkennen, die zusätzlich zum Klingeln immer wieder gegen die Tür hämmerte.
    Ihr Herz machte einen Satz, denn sie ahnte, wer das war. Da hörte sie auch schon wie zur Bestätigung seine Stimme.
    „Christina, wir müssen reden. Es ist kalt hier draußen. Machen Sie auf!“
    Sie entriegelte die Tür und öffnete. „Hallo, Bruce. Hatte ich nicht gesagt, morgen früh? Was soll das?“
    „Ein Notfall“, antwortete er und drängte an ihr vorbei ins Haus. „Ich wollte Ihnen Bescheid sagen, dass ich für ungefähr zwei Wochen nicht in der Kanzlei sein werde.“
    Sie schloss die Tür, damit nicht noch mehr kalte Luft ins Haus wehte. „Wie war das eben?“
    „Cyntech hat eine Havarie. Ich bin deren Firmenanwalt und muss sofort für Schadensbegrenzung sorgen. Deshalb fahre ich von hier aus jetzt direkt vor Ort und werde die Nacht durcharbeiten. Schauen Sie sich heute Abend die Lokalnachrichten an, es wird bestimmt darüber berichtet. Im Umkreis von drei Meilen muss alles evakuiert werden.
    Die Arbeitsschutzbehörde ist auch schon unterwegs. Ich werde versuchen, jeden Tag mit Angela zu telefonieren, und sie weiß immer, wie sie mich erreichen kann. Lassen Sie sich von ihr alle meine Nummern geben. Ich habe schon öfter von außerhalb gearbeitet, das wird schon klappen. Halten Sie sich einfach an die Anweisungen, die ich durchgebe.“
    Christina hatte ihm sprachlos zugehört. Beim letzten Satz konnte sie nicht länger an sich halten. „Ach, Sie werden Anweisungen geben in einem Fall, an dem Sie dann nicht einmal arbeiten, ja?“
    Er seufzte. „Christina. Sie werden diese erste Woche brauchen, um sich zu orientieren. Damit stelle ich doch nicht Ihre Kompetenz als Anwältin infrage. Ich werde mich auch darum kümmern, dass der Termin für unser Meeting mit den Grays verschoben wird. Nach dem Gespräch von vorhin werden sie bestimmt damit einverstanden sein.“
    „Oh ja, da war ja dieses Gespräch“, ätzte sie.
    „Das war völlig spontan und nicht geplant. Sind Sie immer so schwierig?“
    „Nein. Normalerweise bin ich noch schlimmer.“
    „Dachte ich mir.“ Er machte einen Schritt auf sie zu, die schweren Schnürschuhe geräuschvoll aufsetzend.
    Sie rührte sich nicht vom Fleck, sondern starrte ihn herausfordernd an. Das hier war ihr Haus. Er konnte ja wohl kaum …
    Seine blauen Augen sahen sie halb erstaunt, halb irritiert an, als nähme er sie jetzt zum ersten Mal richtig wahr. „Sie sind eine unmögliche Frau, wissen Sie das?“
    „Ich fasse das als Kompliment auf.“ Sie zwang ihre Stimme, unbeeindruckt zu klingen, und hielt seinem Blick weiter stand. Dabei summte es wie Hochspannung in ihren Ohren und überall in ihrem Körper. Sie wehrte sich gegen die Tatsache, dass sich die Atmosphäre zwischen ihnen plötzlich gewandelt hatte.
    Es knisterte regelrecht zwischen ihnen. An dieses Gefühl konnte sie sich noch sehr gut erinnern, mit Kyle hatte es damals auch so angefangen. Und auf das, was dann gefolgt war, konnte sie in Zukunft sehr gut

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