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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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wieder.
    „Vorsicht“, mahnte er. „Ich hab dich.“ Das Du kam ihm wie selbstverständlich über die Lippen. Schnee fiel auf ihr Gesicht und schmolz auf Nasenspitze und Lippen. Sie war wie erstarrt von der plötzlichen Berührung. „Ich bringe dich rein. Das Letzte, was wir momentan gebrauchen können, ist, dass du dich erkältest.“
    Er ließ sie los, und sie kramte in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel. Ihre Finger zitterten wie verrückt dabei. Als sie den Schlüssel endlich gefunden hatte, nahm Bruce ihn ihr ab. „Komm, lass mich das machen.“ Sein warmer Atem streifte ihr Gesicht.
    Er schloss auf und hielt die Tür für sie auf. Schnell trat er nach ihr ins Haus, schloss die Tür und gab ihr den Schlüssel zurück. Nachdem sie diesen wieder in die Handtasche zurückgetan hatte, nahm Bruce ihr auch die Tasche aus der Hand. „Du frierst“, sagte er. „Schnell, deine Schuhe aus, die sind voller Schnee.“
    „Cowboystiefel sind bei diesem Wetter die bessere Wahl.“
    „Oh ja. Die sind so gut gefettet, dass sie völlig wasserdicht sind. Ein gutes Paar hält ein ganzes Leben lang.“ Er hockte sich hin und zog ihr erst den einen, dann den anderen Pump aus. „Ab ins Wohnzimmer. Ich gehe erst, wenn du wieder warm geworden bist.“
    „Es geht schon, wirklich“, versuchte Christina abzuwehren. „Das ist wirklich nicht nötig.“
    „Doch. Bella war gerade erst krank. Ich will nicht, dass du auch krank wirst und womöglich beim Treffen mit den Grays nicht dabei sein kannst.“
    „Ich werde nicht krank. Dazu bin ich zu zäh.“
    Aber Bruce führte sie schon ins Wohnzimmer zur Couch.
    Kaum saß sie, wurde ihr klar, wie müde sie tatsächlich war. Obwohl das Licht angeschaltet war, konnte sie ein Gähnen nicht unterdrücken. Wie durch Nebel nahm sie wahr, dass Bruce sich neben sie setzte und ihr die kalten Füße zu massieren begann. Das musste sie auf jeden Fall träumen, das konnte nicht Wirklichkeit sein …
    „Siehst du, selbst zähe Frauen können ein bisschen Zuwendung vertragen“, sagte Bruce leise, während seine Finger mit wunderbar kundigen Bewegungen ihre Füße verwöhnten. „Wir haben am frühen Nachmittag gegessen. Was hast du zum Abendbrot da? Du musst gut essen, damit du nicht krank wirst.“
    „Suppe“, brachte Christina mit schläfriger Stimme hervor. Aus der Konserve, aber das sagte sie nicht. Sie genoss mit geschlossenen Augen und zurückgelegtem Kopf den seltenen Luxus der Fußmassage. Dieser Mann war ein wahrer Gott …
    Leider klingelte sein Handy.
    Mühsam blinzelte sie in das Licht. Seine warmen Hände an ihren Füßen waren weg und beschäftigten sich nun mit dem Handy. Schade!
    Andererseits war es vielleicht ein Segen, dass dieser Anruf gekommen war. Wer weiß, wohin die Situation sich sonst noch entwickelt hätte.
    „Was gibt es?“, fragte sie interessiert.
    „Auffahrunfall mit drei Autos an der Autobahnausfahrt. Ich muss los. Aber wie wäre es, wenn du morgen für mich Mittagessen machst und ich dir dafür die Auffahrt und den Bürgersteig frei räume?“
    „Du willst bei mir Schnee schippen?“
    Er grinste breit auf jene unwiderstehliche Art, bei der sich sein ganzes Gesicht veränderte. „Vom Schippen war nicht die Rede. Ich habe eine Hochleistungsschneefräse. Außerdem haben wir noch einige Unterhaltungen weiterzuführen.“
    „Haben wir?“
    „Haben wir.“ Er kam näher und beugte sich über sie, sein Gesicht dicht über ihrem.
    Oh, würde er sie jetzt etwa küssen? Hätte sie etwas dagegen einzuwenden? Sollte sie ihn abwehren?
    Er küsste sie, aber nur auf die Stirn. Dennoch hatte dieser Kuss nichts Brüderliches an sich. Es war ein Versprechen, nein, eine Verheißung. „Wir sehen uns morgen um eins.“
    „Um eins“, wiederholte Christina und sah ihm nach, wie er das Wohnzimmer verließ. Sekunden später hörte sie die Haustür zuschlagen und dann den dröhnenden Motor seines Pick-ups.
    Sie stand sie auf und verriegelte die Haustür.
    Als sie aus dem Fenster schaute, dachte sie über den heutigen Tag nach. Wenn es zwischen zwei Menschen funkte, konnte man kaum etwas dagegen tun. Es nützte nichts, sich dagegen zu wehren. Was wohl heute Abend geschehen wäre, wenn Bruce nicht diesen Anruf bekommen hätte?

8. KAPITEL
    Bruce war pünktlich um eins da. Christina hatte eine unruhige Nacht hinter sich. Stundenlang hatte sie wach gelegen und versucht zu verstehen, warum dieser Mann sie so verwirrte. Sie hatte auch Bella vermisst, die Thanksgiving bei ihrem Vater

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