Fremder in einer fremden Welt
Sie Ihre Yacht schicken.«
Mr. Douglas runzelte die Stirn. »Kommen Sie, Doktor! Wie Sie selbst gesagt haben, wird das Gespräch quasidiplomatisch sein. Das erfordert Beachtung der diplomatischen Etikette. Daher muß ich auch offizielle Gastfreundschaft anbieten können.«
»Nun, Sir, mein Mandant hat zuviel offizielle Gastfreundschaft genossen - es hat ihn ungeheure Schwierigkeiten gekostet, sich davon freizumachen.«
Douglas' Gesicht versteinerte. »Sir, Sie deuten an.«
»Ich deute gar nichts an. Smith hat eine Menge durchgemacht und ist an ein steifes Zeremoniell nicht gewöhnt. Er wird besser schlafen, wenn er hierbleibt. Und ich auch. Ich bin ein alter Mann, Sir; ich ziehe mein eigenes Bett vor. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, daß das Gespräch abgebrochen werden könnte und mein Mandant gezwungen wäre, sich anderswo umzusehen - in welchem Fall es uns in Verlegenheit setzen würde, Gäste unter Ihrem Dach zu sein.«
Der Generalsekretär zeigte ein grimmiges Gesicht. »Schon wieder Drohungen? Ich dachte, Sie vertrauen mir, Sir! Ich habe ganz deutlich gehört, daß Sie sagten, Sie seien >bereit zu verhandeln^«
»Ich vertraue Ihnen auch, Sir.« (So weit, wie ich ein Klavier werfen kann!) »Und wir sind bereit zu verhandeln. Aber ich benutze das Wort >Verhandeln< in seinem ursprünglichen Sinn, nicht in der neumodischen Bedeutung von >Beschwichtigen<. Wir werden jedoch vernünftig sein. Nur können wir mit dem Gespräch nicht sofort beginnen; uns fehlt noch ein Faktor, und deshalb müssen wir warten. Wie lange, weiß ich nicht.«
»Was meinen Sie?«
»Wir erwarten, daß die Regierung durch eine von Ihnen ausgewählte Delegation vertreten wird - und uns steht das gleiche Recht zu.«
»Sicher. Aber halten wir die Delegation klein. Ich werde die Sache persönlich in die Hand nehmen, mit einem Assistenten oder zweien. Der Justizminister. unsere Experten im Weltraumrecht. Zur Durchführung von Geschäften braucht man nur eine kleine Gruppe - je kleiner, desto besser.«
»Ganz gewiß. Unsere Gruppe wird klein sein. Smith - ich selbst - ich werde eine Unparteiische Zeugin mitbringen.«
»Na, na!«
»Eine Zeugin stört nicht. Es werden noch einer oder zwei Personen dabei sein - aber uns fehlt ein Mann. Ich habe Anweisung, daß ein Mann namens Ben Caxton anwesend sein muß. und ich kann den Knilch nicht finden.«
Jubal, der Stunden mit Manövrieren verbracht hatte, um diese eine Bemerkung in die Debatte zu schleudern, wartete. Douglas sah ihn mit großen Augen an. »>Ben Caxton Sie meinen doch sicher nicht diesen billigen Sensationsreporter?«
»Der Caxton, den ich meine, hat eine Kolumne bei einem Zeitungssyndikat.«
»Kommt nicht in Frage!«
Harshaw schüttelte den Kopf. »Das war's dann, Mr. Secretary. Meine Anweisungen lassen mir keinen Spielraum. Es tut mir leid, daß ich Ihre Zeit verschwendet habe. Bitte, entschuldigen Sie mich.« Er streckte die Hand aus, als wolle er abschalten.
»Warten Sie!«
»Sir?«
»Ich bin noch nicht fertig!«
»Ich bitte den Generalsekretär um Verzeihung. Wir werden warten, bis er uns entschuldigt.«
»Ja, ja, schon gut. Doktor, lesen Sie den Schund, der als >Nachrichten aus dem Capitol< veröffentlicht wird?«
»Gütiger Himmel, nein!«
»Ich wünschte, ich müßte ihn nicht lesen. Es ist absurd, davon zu reden, es sollten Journalisten anwesend sein. Wir werden sie informieren, nachdem alles geregelt ist. Aber selbst wenn wir Journalisten zulassen würden, wäre Caxton nicht dabei. Der Mann ist giftig. ein Schlüssellochgucker der schlimmsten Sorte.«
»Mr. Secretary, wir haben nichts gegen Publicity. Wir bestehen sogar darauf.«
»Lächerlich!«
»Mag sein. Aber ich diene meinem Mandanten, wie ich es für das Beste halte. Wenn wir eine Übereinstimmung betreffend den Mann vom Mars und den Planeten, der seine Heimat ist, erreichen, möchte ich, daß jeder Mensch auf diesem Planeten erfährt, wie sie erzielt wurde und worin sie besteht. Umgekehrt, wenn wir keinen Erfolg haben, müssen die Leute informiert werden, warum die Gespräche abgebrochen wurden. Es wird keine Willkürjustiz geben, Mr. Secretary.«
»Verdammt noch mal, ich hatte keine Willkürjustiz im Auge, und das wissen Sie genau! Ich habe ein ruhiges, ordentliches Gespräch ohne Ellbogenknüffe gemeint.«
»Dann lassen Sie die Presse zu, Sir, durch Kameras und Mikrophone. aber die Ellbogen sollen draußen bleiben. Dabei fällt mir ein - wir werden heute noch vom Fernsehen interviewt
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