Fremder in einer fremden Welt
erlebt habe. Doc, die Gilde der Magier hat ein hervorragendes Talent verloren, weil du nicht als Zwilling geboren bist.«
»Das ist ein großes Lob, Becky.« Jubal dachte in rasender Eile nach. »Aber du hast den Trick aufgebaut, ich habe nur einkassiert - und zwar eine Menge Geld. Also nenne dein Honorar, Becky.« Er war entschlossen egal wie hoch die Summe war, die sie nannte - den Betrag zu verdoppeln. Das Konto, das er für Mike eröffnet hatte, würde den Verlust nicht bemerken. Es erschien Jubal besser, Becky verschwenderisch zu bezahlen, als eine Verpflichtung offen zu lassen.
Madame Vesant runzelte die Stirn. »Du hast meine Gefühle verletzt.«
»Becky! In die Hände klatschen und jubeln kann jeder. Aber lohnenden Applaus findet man in einem Haufen weichen, grünen Papiergeldes. Es ist nicht mein Geld. Der Mann vom Mars bezahlt die Rechnung, und glaub mir, er kann es sich leisten.« Er grinste. »Von mir wirst du nichts weiter bekommen als einen Kuß und eine Umarmung, bei der dir die Rippen krachen werden.«
Sie entspannte sich und lächelte. »Ich weiß noch, wie du mir den Hintern getätschelt hast, als du mir versichertest, der Professor werde wieder ganz gesund. Du warst immer groß darin, einen Körper dahin zu bringen, daß er sich besser fühlt.«
»Etwas so Unprofessionelles habe ich bestimmt nicht getan.«
»Du weißt, daß du es getan hast. Und daß es nicht väterlich war.«
»Vielleicht war es die Behandlung, die du brauchtest. Das Hinterntätscheln habe ich aufgegeben - aber ich werde in deinem Fall eine Ausnahme machen.«
»Daran würdest du gut tun.«
»Und du würdest gut daran tun, dein Honorar auszurechnen. Vergiß die Nullen nicht.«
»Hmmm. ich werde darüber nachdenken. Doc, es gibt mehr Möglichkeiten, ein Honorar einzukassieren. Hast du heute schon den Börsenmarkt verfolgt?«
»Nein, und erzähl es mir auch nicht. Komm statt dessen zu einem Drink her.«
»Das geht leider nicht. Ich habe einer. nun, ziemlich wichtigen Kundin versprochen, mich zur Verfügung zu halten.«
»Verstehe. Becky, ob die Sterne wohl zeigen, daß diese Sache für alle zum Besten ausschlägt, wenn sie heute noch unterzeichnet und gesiegelt wird? Vielleicht gleich nach Börsenschluß?«
Ihr Gesicht wurde nachdenklich. »Ich werde nachsehen.«
»Tu das! Und komm uns besuchen! Der Junge wird dir gefallen. Er ist so sonderbar wie Hosenträger für eine Schlange, aber süß wie ein gestohlener Kuß.«
»Hm. ich werde kommen. Danke, Doc.«
Sie verabschiedeten sich. Jubal stellte fest, daß Dr. Nelson mit Mike in ein Schlafzimmer gegangen war, um ihn zu untersuchen. Er bot ihm seine Instrumente an, da der Docktor seine eigenen nicht mitgebracht hatte. Der Schiffsarzt war verblüfft. »Doktor«, sagte Nelson, »ich habe diesen Patienten erst vor zehn Tagen gesehen. Sag mir, woher hat er diese Muskeln?«
»Er hat einen Bon an >Brunft: Die Zeitschrift für männliche Männer< eingesandt. Du weißt schon, diese Anzeige, die einem sagt, wie ein Schwächling von neunzig Pfund.«
»Doktor, bitte!«
»Warum fragst du ihn nicht selbst?«
Nelson tat es. »Ich habe sie mir gedacht«, antwortete Mike.
»Das stimmt«, bestätigte Jubal. »Er hat sie >sich gedacht<. Als ich ihn letzte Woche bekam, war er in jämmerlichem Zustand, dünn, schlaff und blaß. Sah aus, als sei er in einer Höhle groß geworden - na, das ist er wohl auch. Also sagte ich ihm, er müsse stark werden. Er wurde.«
»Übungen?« fragte Nelson zweifelnd.
»Ein bißchen Schwimmen.«
»Nach ein paar Tagen Schwimmen sieht ein Mann nicht aus, als habe er jahrelang über Hanteln geschwitzt!« Nelson runzelte die Stirn. »Ich weiß, Mike kann die sogenannten >unwillkürlichen< Muskeln kontrollieren. Aber das hat es schon gegeben. Wenn man das hier sieht, muß man dagegen annehmen.«
»Doktor«, fiel Jubal sanft ein, »warum gibst du nicht zu, daß du es nicht grokst?«
Nelson seufzte. »Auch gut. Zieh dich an, Michael!«
Später machte Jubal, allein mit den drei Offizieren der Champion, seinem Herzen Luft. »Die finanzielle Seite war einfach. Mikes Geld mußte so angelegt werden, daß es darüber nicht zu einem Streit kommen kann. Nicht einmal, wenn er stirbt. Ich habe nämlich Douglas gesagt, mit Mikes Tod ende sein Verwalteramt, während an die Ohren von Kung und anderen ein Gerücht aus einer für gewöhnlich zuverlässigen Quelle - das bin ich - gedrungen ist, mit Mikes Tod erlange Douglas die dauernde Kontrolle. Natürlich, wenn ich
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