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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Jill erkannte, daß Ben versuchte, die Regierung mit diesem Köder ins Freie zu locken. Sie wußte nicht, was er damit erreichen wollte. Die Höhen der Politik und der Finanzwelt waren ihrem Verstand immer verborgen geblieben. Ihr war klar, daß er ein ernstes Risiko einging, wenn er die Behörden so herausforderte, aber sie hatte keine Ahnung von der Größe der Gefahr oder davon, in welcher Gestalt diese Gefahr auftreten mochte.
    Jill blätterte die Zeitung durch. Sie war voll von Geschichten über die Champion, Fotos von Generalsekretär Douglas beim Anheften von Orden, Interviews mit Captain van Tromp und seinen tapferen Mannen, Bildern von Marsianern und marsianischen Städten. Über Smith gab es wenig, nur ein Bulletin, er erhole sich langsam von den Folgen seiner Reise.
    Ben kam heraus und warf ihr ein paar Blätter Florpostpapier in den Schoß. »Da ist noch eine Zeitung.« Damit ging er wieder.
    Jill sah, daß die >Zeitung< eine Abschrift dessen war, was die erste Drahtspule aufgenommen hatte. Die verschiedenen Sprecher waren als >Erste Stimme<, >Zweite Stimme< und so weiter gekennzeichnet, aber Ben hatte die Namen hingeschrieben, wann immer er eine Person hatte identifizieren können. Oder über der Kopfleiste stand: >Alle Stimmen sind männlich.<
    Der größte Teil der Aufzeichnungen enthielt nichts Interessantes. Die meisten Absätze zeigten nur, daß man Smith zu essen gegeben, ihn gewaschen und massiert hatte. Außerdem hatte er sich unter der Aufsicht zweier Stimmen, von denen eine als >Dr. Nelson< identifiziert und eine als >Zweiter Arzt< gekennzeichnet war, körperlich geübt. Jill entschied, daß es sich hierbei um Dr. Thaddeus handeln müsse.
    Eine Passage hatte nichts mit der Pflege des Patienten zu tun. Jill las sie zweimal.
    Dr. Nelson: Wie fühlen Sie sich, Junge? Stark genug zum Reden?
    Smith: Ja.
    Dr. Nelson: Ein Mann möchte Sie sprechen.
    Smith (Pause): Wer? (Caxton hatte geschrieben: Allem, was Smith sagt, geht eine Pause voraus.)
    Nelson: Dieser Mann ist unser großer. (in Schriftzeichen nicht wiederzugebendes gutturales Wort - marsianisch?). Er ist unser ältester Alter. Wollen Sie mit ihm reden?
    Smith (sehr lange Pause): Ich bin groß glücklich. Der Alte wird sprechen, und ich höre zu und wachse.
    Nelson: Nein, nein! Er möchte Ihnen Fragen stellen.
    Smith: Ich kann einen Alten nicht belehren.
    Nelson: Der Alte wünscht es. Werden Sie zulassen, daß er Ihnen Fragen stellt?
    Smith: Ja.
    (Hintergrundgeräusche - kurze Pause)
    Nelson: Hier entlang, Sir. Ich habe veranlaßt, daß Dr. Mahmoud sich zum Dolmetschen bereithält.
    Jill las: >Neue Stimme.< Caxton hatte das durchgestrichen und korrigiert in: Generalsekretär Douglas!!!<
    Generalsekretär: Ich werde ihn nicht brauchen. Sie sagten doch, Smith verstehe Englisch.
    Nelson: Nun, ja und nein, Euer Exzellenz. Er kennt eine Reihe von Wörtern, aber, wie Mahmoud sagt, er hat keinen kulturellen Kontext, in den er sie einfügen könnte. Das kann verwirrend sein.
    Generalsekretär: Oh, wir werden schon zurechtkommen, davon bin ich überzeugt. Als ich ein junger Mann war, bin ich als Anhalter durch ganz Brasilien gereist, und zu Beginn sprach ich kein einziges Wort Portugiesisch. Wenn Sie uns jetzt miteinander bekanntmachen würden - und dann lassen Sie uns allein.
    Nelson: Sir? Ich sollte besser bei meinem Patienten bleiben.
    Generalsekretär: So, Doktor? Ich muß darauf bestehen, daß Sie sich entfernen, tut mir leid.
    Nelson: Und mir tut es leid, daß ich darauf bestehen muß zu bleiben. Verzeihen Sie, Sir. Die medizinische Ethik.
    Generalsekretär (unterbricht): Ich als Rechtsanwalt weiß einiges über Gerichtsmedizin. Also ersparen Sie mir diesen Mumbo-Jumbo über medizinische Ethik<. Hat dieser Patient Sie als seinen Arzt ausgesucht?
    Nelson: Eigentlich nicht, aber.
    Generalsekretär: Hat er Gelegenheit bekommen, unter einer Reihe von Ärzten zu wählen? Das bezweifle ich. Er hat den Status eines Mündels des Staates. Ich handele de facto und, wie Sie sich vergewissern können, ebenso de jure als sein nächster Verwandter. Ich wünsche, mit ihm allein zu sprechen.
    Nelson (lange Pause, dann sehr förmlich): Wenn Sie diese Haltung einnehmen, Euer Exzellenz, lege ich die Behandlung nieder.
    Generalsekretär: Fassen Sie es nicht so auf, Doktor. Ich stelle ja Ihre Behandlung nicht in Frage. Aber Sie würden eine Mutter nicht daran hindern, ihren Sohn allein zu sprechen, nicht wahr? Fürchten Sie, ich könnte ihm etwas antun?
    Nelson: Nein,

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