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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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leuchten.«
    Dr. Apollo sagte: »Das ist genug, Elfenprinzessin. Geben Sie mir Ihre Hand. Wachen Sie auf!« Er zog sie in eine senkrechte Position und half ihr auf die Bühne hinunter.
    (»Hast du gesehen, wohin sie ihren Fuß gesetzt hat? Das ist die Stelle, wo die Stahlstange verschwunden ist.« Voller Befriedigung fügte der Junge hinzu: »Nichts als ein Trick!«)
    Der Zauberer fuhr fort: »Und nun, Freunde, seien Sie so freundlich und schenken Sie Ihre Aufmerksamkeit dem Vortrag unseres gelehrten Professors Timoschenko.«
    Der Ausrufer fiel ein: »Gehen Sie nicht weg! Diese Zwanzig-DollarNote erhält absolut ohne Gegenleistung derjenige von Ihnen, der bei dieser einmaligen Darbietung, die erst nach Absprache mit dem Rat der Universitäten und der Polizei dieser wundervollen Stadt.«
    Die Bühne wurde für das Finale hergerichtet. Einige Leute liefen noch herum und verließen das Zelt erst, als die Scheinwerfer ausgeschaltet wurden. Die Kirmesleute begannen, den Abbau vorzubereiten. Am Morgen sollten sie an einen Zug angehängt werden. Die Wohnzelte würden noch zum Schlafen stehenbleiben, aber schon lockerten Schaukelburschen die Stangen der Schaubude.
    Der Ausrufer-Besitzer-Manager kam ins Wohnabteil zurück, nachdem er das Finale abgekürzt und die Gimpel zur Hintertür hinausgescheucht hatte. »Smitty, lauf nicht weg!« Er reichte dem Zauberer einen Umschlag. »Junge, es fällt mir schwer, dir das zu sagen - aber du und deine Frau, ihr kommt nicht mit nach Paducah.«
    »Ich weiß.«
    »Glaub mir, das ist nichts Persönliches. Ich muß an die Show denken. Wir bekommen ein Mentalisten-Team. Sie haben eine erstklassige Gedankenlese-Nummer, dann deutet sie Schädelformen und liest aus der Hand, während er aus der Kristallkugel wahrsagt. Du weißt ja, du hattest keine Garantie für die ganze Saison. Ihr wart nur auf Probe eingestellt.«
    »Ich weiß«, stimmte der Zauberer ihm zu. »Ich nehme es dir nicht übel, Tim.«
    »Nun, da bin ich aber froh, daß du es so auffaßt.« Der Ausrufer zögerte. »Smitty, willst du einen Rat?«
    »Ich hätte gern deinen Rat«, sagte der Zauberer einfach.
    »Okay. Smitty, deine Tricks sind gut. Teufel, einige haben sogar mich verblüfft. Aber Tricks allein machen noch keinen Zauberer. Bei dir ist kein Schwung dahinter. Du benimmst dich wie ein Schausteller - du kümmerst dich um deine eigenen Angelegenheiten, und du verdirbst niemandem seine Nummer, und du bist hilfsbereit. Aber du bist kein Schausteller. Weißt du warum? Du hast kein Fingerspitzengefühl dafür, was einen Trottel zu einem Trottel macht. Ein richtiger Zauberer bringt die Gimpel dazu, den Mund aufzureißen, wenn er einen Vierteldollar aus der Luft fischt. Dieser Levitationsakt von dir - ich habe ihn noch nie besser aufgeführt gesehen, aber die Gimpel können sich nicht dafür erwärmen. Du verstehst nichts von Psychologie. Sieh mich einmal an, ich kann nicht einmal einen Vierteldollar aus der Luft fischen. Ich habe keinen Trick - bis auf den einen, der zählt. Ich kenne die Gimpel. Ich weiß, wonach sie sich sehnen, auch wenn sie selbst es nicht wissen. Das ist die Gabe des Schaustellers, Sohn, ob er nun Politiker ist oder Prediger, der auf eine Kanzel haut - oder ein Zauberer. Finde heraus, was die Dummköpfe wollen, und du kannst die Hälfte deiner Requisiten im Schrank lassen.«
    »Ich bin überzeugt, daß du recht hast.«
    »Natürlich habe ich recht. Der Gimpel will Sex und Blut und Geld. Wir geben ihm kein Blut - aber wir lassen ihn hoffen, daß ein Feuerfresser oder ein Messerwerfer einen Fehler machen wird. Wir geben ihm kein Geld; wir ködern ihn mit seiner Habgier, während wir ein bißchen Geld von ihm nehmen. Wir geben ihm keinen Sex. Aber warum bezahlen sieben von zehn Leuten für das Finale? Um ein nacktes Weib zu sehen. Dann sehen sie keins, und trotzdem sind sie glücklich, wenn sie hinausgehen.
    Was wünscht sich ein Dummkopf sonst noch? Es soll geheimnisvoll zugehen! Er möchte glauben, die Welt sei ein romantischer Ort, obwohl sie das verdammt nicht ist. Das ist dein Job. nur hast du das noch nicht gelernt. Sohn, die Gimpel wissen, daß deine Tricks Betrug sind - nur möchten sie gern glauben, sie seien echt, und deine Sache ist es, ihnen dabei zu helfen. Da fehlt es bei dir.«
    »Wie kann ich es lernen, Tim?«
    »Teufel, das weiß ich nicht. Du mußt es selbst herausfinden! Vielleicht solltest du mal durch die Gegend ziehen und versuchen, selbst ein Gimpel zu sein. Aber. nun, es war ein

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