Fremder in einer fremden Welt
einen Platz in der ersten Reihe befördert worden. Der Regisseur hatte sie am vierten Tag mit den Worten umgestellt: »Ich weiß nicht, was es ist, Kind. Wir haben Mädchen mit einer doppelt so guten Figur - aber du hast das, was die Gäste sich gern ansehen. Also werde ich dich weiter nach vorne nehmen, wo sie dich besser sehen können. Natürlich bekommst du die übliche Gehaltserhöhung. und ich weiß immer noch nicht warum.«
Sie nahm ihre Position ein und sprach in ihren Gedanken mit Mike. (»Fühlst du irgend etwas?«)
(»Ich groke es, aber nicht in Fülle.«)
(»Sieh dahin, wohin ich sehe, mein Bruder. Der Kleine. Er zittert. Es dürstet ihn nach mir.«)
(»Ich groke seinen Durst.«)
(»Kannst du ihn sehen?«) Jill sah dem Gast in die Augen, sowohl um sein Interesse zu verstärken als auch um Mike ihre Augen benutzen zu lassen. Als sie marsianische Gedanken immer besser grokte und Jill und Mike stetig zueinanderwuchsen, hatten sie beschlossen, sich dieses nützlichen marsianischen Brauchs zu bedienen. Jill hatte die Fähigkeit noch wenig unter Kontrolle. Mike konnte durch ihre Augen sehen, einfach indem er sie anrief. Sie konnte durch seine nur sehen, wenn er sich darauf konzentrierte.
(»Wir groken ihn zusammen«), bestätigte Mike. (»Großer Durst für kleinen Bruder.«)
(»!!!«)
(»Ja. Wundervolle Qual.«)
Ein musikalisches Stichwort sagte Jill, daß sie ihr langsames Schreiten wiederaufnehmen mußte. Sie tat es, bewegte sich mit stolzer Sinnlichkeit und spürte in Reaktion auf die Gefühle, die sowohl von Mike als auch von dem Fremden kamen, Lust in sich aufwallen. Die Choreographie führte sie auf den geilen kleinen Fremden zu. Sie hielt die ganze Zeit Augenkontakt zu ihm.
Was nun geschah, kam für sie völlig unerwartet, da Mike ihr nie erklärt hatte, daß es möglich sei. Sie hatte sich den Emotionen des Fremden geöffnet, hatte ihn mit ihren Augen und ihrem Körper herausgefordert und das, was sie empfand, an Mike weitergeleitet - als sie sich plötzlich durch fremde Augen sah und den ganz primitiven Sexualdrang empfand, mit dem der Fremde sie anblickte.
Sie stolperte und wäre gefallen, hätte Mike sie nicht aufgefangen, hochgehoben und festgehalten, bis sie ohne Hilfe weitergehen konnte. Das Zweite Gesicht war von ihr gewichen.
Die Parade der Schönheiten zog durch den Ausgang hinaus. Hinter der Bühne sagte das Jill folgende Mädchen: »Was ist passiert, Jill?«
»Ich bin mit einem Absatz hängengeblieben.«
»Mit einem so wilden Ruck habe ich noch niemanden das Gleichgewicht zurückgewinnen sehen. Du sahst aus wie eine Marionette an Fäden.«
( - das war ich auch, Liebes!) »Ich werde dem Inspizienten sagen, er soll diese Stelle nachsehen lassen. Da muß ein loses Brett sein. Eins der Mädels könnte sich ein Bein brechen.«
Im weiteren Verlauf der Schau vermittelte Mike ihr flüchtige Blicke, wie verschiedene Männer sie sahen, während er Obacht gab, daß sie nicht wieder erschreckt wurde. Es verblüffte Jill, wie sehr die Bilder variierten. Der eine bemerkte ihre Beine, ein anderer war fasziniert von den Wellenbewegungen ihres Leibes, ein dritter sah nur ihren stolzen Busen. Dann ließ Mike sie andere Mädchen in den Tableaux betrachten. Erleichtert stellte sie fest, daß Mike sie ebenso sah, wie sie es tat - nur schärfer.
Aber sie staunte, daß ihre Erregung sich verstärkte, als sie andere Mädchen mit seinen Augen betrachtete.
Mike ging während des Finales vor der Masse der Zuschauer. Jill erwartete nicht, ihn in dieser Nacht noch zu sehen, da er sich freigenommen hatte, nur um ihre Schau zu besuchen. Aber als sie in ihr Hotel zurückkehrte, spürte sie ihn, bevor sie das Zimmer erreichte. Die Tür öffnete sich und schloß sich hinter ihr wieder.
»Hallo, Liebling!« rief sie. »Wie schön, daß du nach Hause gekommen bist.«
Er lächelte freundlich. »Jetzt groke ich freche Bilder.« Ihre Kleider verschwanden. »Mach freche Bilder.«
»Wie? Ja, Lieber, natürlich.« Sie nahm die Posen ein, die sie ihm zuvor gezeigt hatte. Bei jeder ließ Mike sie seine Augen benutzen, um sich selbst zu sehen. Sie sah sich und spürte keine Erregung. und fühlte ihre eigene in einem sich wechselseitig verstärkenden Echo anschwellen. Zum Schluß nahm sie die schärfste Position ein, die sie in ihrer Phantasie heraufbeschwören konnte.
»Freche Bilder sind etwas sehr Gutes«, stellte Mike ernst fest.
»Ja! Und jetzt groke ich sie auch! Worauf wartest du noch?«
Sie kündigten ihre
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