Fremder in einer fremden Welt
ein schöner Körper - für mich und für dich und für uns beide. Aber ich glaube nicht, daß er mir fehlen wird, wenn ich damit fertig bin. Ich hoffe, du wirst mich essen, wenn ich dekarniere.«
»Oh, das werde ich - es sei denn, ich dekarniere zuerst.«
»Das ist nicht anzunehmen. Da du eine viel bessere Kontrolle über deinen süßen Körper hast, vermute ich, daß du zumindest ein paar Jahrhunderte leben wirst, außer, du entscheidest dich dafür, früher zu dekarnieren.«
»Das ist möglich. Aber nicht gleich. Jill, ich habe es versucht und versucht. In wie vielen Kirchen haben wir am Gottesdienst teilgenommen?«
»In allen Sorten, die es in San Franzisko gibt, glaube ich. Ich erinnere mich nicht, wie oft wir beim Sucher-Gottesdienst gewesen sind.«
»Das tun wir nur Pat zuliebe - ich würde nie wieder hingehen, wenn du nicht so überzeugt wärest, daß sie die Gewißheit braucht, wir hätten nicht aufgegeben.«
»Sie braucht sie unbedingt. Wir können nicht lügen - du weißt nicht, wie man das macht, und ich bringe es weder bei Patty noch bei einem anderen Wasserbruder fertig.«
»Tatsächlich haben die Fosteriten eine Menge«, räumte er ein. »Alles ist natürlich verdreht. Sie suchen - auf die Weise, wie ich es als Schausteller getan habe. Sie werden ihre Fehler niemals berichtigen, weil das hier.« - er ließ Pattys Buch in die Höhe steigen - »zum größten Teil Blödsinn ist!«
»Ja. Aber Patty sieht diese Stellen nicht. Sie ist in Unschuld eingehüllt. Sie ist Gott und verhält sich dementsprechend. nur weiß sie nicht, daß sie es ist.«
»Genau«, stimmte er zu. »Das ist unsere Pat. Sie glaubt es nur, wenn ich es ihr sage - mit dem richtigen Nachdruck. Aber, Jill, nachforschen kann man bloß an drei Stellen. Da ist erstens die Wissenschaft - und ich habe, als ich noch im Nest war, darüber, wie das Universum funktioniert, mehr gelernt, als die menschlichen Wissenschaftler heute verkraften könnten. Es gibt so vieles, das ich ihnen nicht sagen kann, und wenn es ein so elementares Kunststück wie das Levitieren ist. Ich setze die Wissenschaftler nicht herab. Was sie tun, ist, wie es sein soll; das groke ich in seiner ganzen Fülle. Aber das, hinter dem sie her sind, ist nicht das, wonach ich suche - man grokt eine Wüste nicht, indem man ihre Sandkörner zählt. Zweitens ist da die Philosophie - und sie steht in dem Ruf, daß sie alles in Angriff nim mt. Tut sie das? Ein Philosoph kommt immer mit dem heraus, mit dem er hineingegangen ist - ausgenommen solche, die sich selbst täuschen, indem sie ihre Annahmen mit ihren Schlußfolgerungen beweisen. Wie zum Beispiel Kant. Und andere, die es so machen wie ein Hund, der dem eigenen Schwanz nachjagt. Deshalb müßte die Antwort hier liegen.« Er schwenkte die Hand zu den Religionsbüchern hin. »Nur tut sie das nicht. Da ist hier und da ein Stückchen, das Wahrheit grokt, aber niemals ein System - oder falls doch, wird man aufgefordert, dem harten Pfad des Glaubens zu folgen. Glauben! Was für ein schmutziges Wort - Jill, warum hast du es nicht erwähnt, als du mich die schmutzigen Wörter lehrtest, die ich unter höflichen Menschen nicht benutzen dürfe?«
Sie lächelte. »Mike, du hast einen Witz gemacht.«
»Ich habe es nicht als Witz gemeint. und ich finde es nicht komisch. Jill, ich bin nicht einmal für dich gut gewesen - früher hast du gelacht.
Ich habe nicht gelernt zu lachen; statt dessen hast du es vergessen. Statt daß ich menschlich werde. wirst du marsianisch.«
»Ich bin glücklich, Lieber. Wahrscheinlich hast du bloß nicht bemerkt, wenn ich gelacht habe.«
»Wenn du unten auf der Market Street lachtest, würde ich es hören. Ich groke. Sobald ich keine Angst mehr davor hatte, habe ich Lachen immer bemerkt - besonders deins. Ich glaube, wenn ich >Lachen< groken würde, könnte ich auch Leute groken. Dann könnte ich jemandem wie Pat helfen - sie lehren, was ich weiß, und lernen, was sie weiß. Wir könnten einander verstehen.«
»Mike, du brauchst für Patty nichts anderes zu tun, als sie gelegentlich zu besuchen. Warum sollen wir das nicht gleich tun, Lieber? Entfliehen wir diesem trübsinnigen Nebel. Sie ist im Augenblick zu Hause; die Kirmes-Saison ist vorüber. Reisen wir nach Süden zu ihr. und ich habe schon immer Baja California sehen wollen, wir könnten weiter nach Süden in wärmeres Wetter reisen - und sie mitnehmen. Wäre das nicht schön?«
»In Ordnung.«
Jill stand auf. »Ich hole mir ein Kleid. Möchtest
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