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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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eigenen Kandidaten auf stellten. Lunar Enterprises war bei Börsenschluß um zwei Punkte gestiegen.
    »Joseph!«
    »Ja, meine Liebe?«
    »Unser >Mann vom Mars< ist der einzige Mann vom Mars. Derjenige, den die östliche Koalition der Welt präsentieren wird, ist ein Betrüger. Das ist, wie es sein muß.«
    »Aber, meine Liebe, das können wir nicht durchziehen.«
    »Was meinst du mit >wir können nicht    »Aber wir können nicht. Wissenschaftler wurden die Unterschiebung sofort bemerken. Es hat mir höllische Schwierigkeiten gemacht, sie bisher von ihm fernzuhalten.«
    »Wissenschaftler!«
    »Sie wurden es tatsächlich bemerken, weißt du.«
    »Ich weiß nichts dergleichen. Wissenschaftler, also wirklich! Was sie sagen, ist zur Hälfte geraten, zur Hälfte Aberglauben. Man mußte sie einsperren, man mußte sie gesetzlich verbieten. Joseph, ich habe dir wiederholt gesagt, die einzige wahre Wissenschaft ist die Astrologie.«
    »Ich weiß nicht recht, meine Liebe. Ich will die Astrologie nicht herabsetzen.«
    »Das mochte ich dir auch nicht geraten haben nach allem, was sie für dich getan hat.«
    ».aber diese wissenschaftlichen Professoren sind sehr scharfsinnig. Neulich hat mir einer von einem Stern erzahlt, der sechstausendmal soviel wiegt wie Blei. Oder war es sechzigtausendmal? Ich muß überlegen.«
    »Quatsch! Wie kann man so etwas wissen? Bleib ruhig, Joseph. Wir geben gar nichts zu. Der Mann der östlichen Koalition ist ein Betrüger. In der Zwischenzeit machen wir vollen Gebrauch von den Kommandos unseres Special Service und fangen ihn wieder ein, wenn möglich, bevor die östliche Koalition mit ihren Enthüllungen aufwartet. Sollten harte Maßnahmen notwendig und dieser Smith beim Widerstand gegen die Festnahme erschossen werden oder so etwas, dann wäre das eben Pech. Was mich betrifft, so werde ich nicht sehr lange trauern. Er ist die ganze Zeit ein Ärgernis gewesen.«
    »Agnes! Weißt du, was du da vorschlägst?«
    »Ich schlage gar nichts vor. Jeden Tag kommen Leute um. Diese Sache muß geklärt werden, Joseph, um unser aller Willen. Der größte Nutzen für die größte Zahl, wie du immer sagst.«
    »Ich will nicht, daß dem Jungen etwas geschieht.«
    »Wer hat gesagt, daß ihm etwas geschehen soll? Du mußt entschlossene Schritte unternehmen, Joseph, das ist deine Pflicht. Die Geschichte wird dich rechtfertigen. Was ist wichtiger - das Schiff für fünf Minuten Menschen auf ebenem Kiel zu halten oder weich und sentimental wegen eines einzigen Mannes zu werden, der nicht einmal ein richtiger Staatsbürger ist?«
    Douglas antwortete nicht. Mrs. Douglas stand auf. »Nun, ich kann keine Zeit auf eine rein theoretische Diskussion verschwenden. Ich muß Madame Vesant dazu bringen, ein neues Horoskop zu erstellen. Ich habe nicht die besten Jahre meines Lebens dafür geopfert, dich dahin zu bringen, wo du bist, um jetzt zuzulassen, daß du aus Mangel an Rückgrat alles wegwirfst. Wisch dir das Ei vom Kinn!« Sie drehte sich um und ging hinaus.
    Der oberste Beamte des Planeten blieb noch für zwei weitere Tassen Kaffee, bis er sich stark genug fühlte, in die Ratskammer zu gehen. Arme alte Agnes! Er war eine Enttäuschung für sie. und zweifellos machten die Wechseljahre es ihr nicht leichter. Doch sie war wenigstens loyal, von Kopf bis Fuß. und wir haben alle unsere Fehler. Wahrscheinlich hatte sie ihn ebenso satt wie er sie. doch das führte zu nichts.
    Er richtete sich auf. Eins war verdammt sicher - er würde nicht zulassen, daß gegen Smith Gewalt angewendet wurde. Der Junge war ein Ärgernis, klar, aber doch recht sympathisch auf seine hilflose, schwachsinnige Art. Agnes hätte sehen sollen, wie leicht er sich einschüchtern ließ, dann würde sie nicht so reden. Smith würde das Mütterliche in ihr ansprechen.
    Aber hatte Agnes überhaupt etwas >Mütterliches< in sich? Wenn sie ihre Reden schwang, war nichts davon zu bemerken. Ach was, alle Frauen haben mütterliche Instinkte, das hat die Wissenschaft bewiesen. Oder?
    Wie dem auch sei, verdammt sollte sie sein, er würde sich nicht von ihr herumschubsen lassen. Immerfort erinnerte sie ihn daran, sie habe ihn an die Spitze gebracht, aber er grüßte es besser. und die Verantwortung trug er allein. Er stand auf, straffte die Schultern, drückte die Brust raus und ging in den Rat.
    Den ganzen Tag rechnete er mit einer Katastrophe, doch es passierte nichts. Niemand sprach ihn darauf an, und keiner seiner

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