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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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niederzuschreiben. Dann stellte sich heraus, daß es leicht war, eins für Smith zu verfassen. Wie immer fand sie, daß die Worte auf dem Papier sich selbst bewiesen - sie sahen so wunderschön wahr aus! Gerade schrieb sie die letzten Zeilen, da rief Agnes Douglas von neuem an. »Allie? Sind Sie noch nicht fertig?«
    »Soeben«, antwortete Madame Vesant knapp und voller Selbstvertrauen. »Sie können sich doch denken, daß das Horoskop des jungen Smith ein ungewöhnliches und schwieriges Problem in der Wissenschaft darstellt. Da er auf einem anderen Planeten geboren wurde, mußte jeder Aspekt neu berechnet werden. Der Einfluß der Sonne ist geringer, der Dianas fehlt fast ganz. Jupiter wird in einen neuartigen, ich sollte sagen >einzigartigen< Aspekt geworfen, wie Sie sicher erkennen werden. Das erforderte die Berechnung von.«
    »Allie! Lassen Sie das auf sich beruhen. Kennen Sie die Antworten?«
    »Selbstverständlich.«
    »Oh, Gott sei Dank! Ich glaubte schon, Sie wollten mir beibringen, daß es Ihnen zuviel geworden ist.«
    Madame Vesant zeigte verletzte Würde. »Meine Liebe, die Wissenschaft verändert sich niemals, verändern tun sich nur die Konfigurationen. Die Mittel, die den Tag und den Ort der Geburt Christi vorhersagten, die Julius Caesar den Augenblick und die Art seines Todes verrieten. wie könnten sie uns im Stich lassen? Wahrheit ist Wahrheit, unveränderlich.«
    »Ja, natürlich.«
    »Sind Sie bereit?«
    »Lassen Sie mich auf >Aufnahme< stellen - fangen Sie an!«
    »Gut, Agnes, dies ist eine sehr kritische Periode in Ihrem Leben. Noch nie haben sich die Himmel in so starken Konfigurationen versammelt. Vor allem müssen Sie Ruhe bewahren, nichts überhasten, die Dinge durchdenken. Im ganzen stehen die Vorzeichen zu Ihren Gunsten - vorausgesetzt, daß Sie schlecht überlegte Handlungen vermeiden. Lassen Sie sich nicht von Erscheinungen an der Oberfläche ablenken.« Sie fuhr mit ihren Ratschlägen fort. Becky Vesey gab immer gute Ratschläge und gab sie mit Überzeugung, weil sie daran glaubte. Sie hatte von Simon gelernt, daß es selbst dann, wenn die Sterne am dunkelsten schienen, immer eine Möglichkeit war, den Schlag abzumildern, irgendein Aspekt, den der Kunde sich für den Weg zum Glück nutzbar machen konnte. Sie brauchte ihn nur zu finden und mit dem Finger darauf zu zeigen.
    Das angespannte Gesicht, das ihr auf dem Schirm gegenübersaß, wurde ruhiger und begann, bei den einzelnen Punkten Zustimmung zu nicken. »Sie sehen also«, schloß pecky, »die Abwesenheit des jungen Smith ist unter dem vereinten Einfluß von drei Horoskopen eine Notwendigkeit. Beunruhigen Sie sich nicht; er wird in Kürze entweder zurückkehren, oder Sie werden von ihm hören. Wichtig ist, keine drastischen Maßnahmen zu ergreifen. Bewahren Sie die Ruhe!«
    »Ja, ich verstehe.«
    »Noch etwas. Der Venus-Aspekt ist höchst günstig und potentiell über den des Mars dominierend. Die Venus symbolisiert natürlich Sie, aber Mars ist sowohl Ihr Mann als auch der junge Smith - als Folge der einzigartigen Umstände seiner Geburt. Dadurch wird Ihnen eine doppelte Bürde auferlegt, und Sie müssen sich der Herausforderung gewachsen zeigen. Beweisen Sie ruhige Weisheit und Beherrschung von der Art, wie sie einer Frau eigentümlich sind. Halten Sie Ihren Mann zurück, führen Sie ihn durch diese Krise und beschwichtigen Sie ihn. Lassen Sie die Weisheitsquellen der Erdmutter fließen. Das ist Ihr besonderes Genie. nutzen Sie es!«
    Mrs. Douglas seufzte. »Allie, Sie sind einfach wundervoll! Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
    »Danken Sie den alten Meistern, deren demütige Schülerin ich bin.«
    »Denen kann ich nicht danken, also danke ich Ihnen. Das fällt nicht unter das Pauschalhonorar, Allie. Sie werden ein Geschenk erhalten.«
    »Nein, Agnes. Es ist ein Privileg, Ihnen zu dienen.«
    »Und es ist mein Privileg, Dienste zu belohnen. Allie, kein Wort mehr!«
    Madame Vesant ließ sich überreden und schaltete ab erfüllt von der warmen Zufriedenheit, eine Auslegung gegeben zu haben, von der sie einfach wußte, daß sie richtig war. Arme Agnes! In ihrem Inneren war sie ein so guter Mensch. Wenn sie nur nicht so von ihren Wunschvorstellungen zerrissen würde. Becky sah tatsächlich ein Privileg darin, ihren Weg zu glätten, ihre Bürde ein bißchen leichter zu machen. Es gab ihr ein gutes Gefühl, Agnes zu helfen.
    Es gab Madame Vesant ein gutes Gefühl, von der Frau des Generalsekretärs beinahe als ihresgleichen

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