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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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herausgefunden?«
    »Nichts«, gestand er. »Jedenfalls nichts, das es wert wäre, berichtet zu werden. Deshalb gab es gar keinen Grund, es Ihnen zu erzählen und Ihnen das Herz schwerzumachen.« Jubals Gesicht verfinsterte sich. »Ursprünglich glaubte ich, Sie regten sich Bens wegen überflüssig auf. Ich war ebenso wie dieser Kilgallen, Bens Assistent, der Meinung, Ben folge einer Spur und werde sich melden, wenn er die Story habe. Ben macht so verrückte Sachen - das ist sein Job.« Er seufzte. »Jetzt denke ich nicht mehr so. Dieser Knallkopf Kilgallen - er hat tatsächlich eine Benachrichtigung bei den Akten, in der es heißt, Ben werde verreisen. Mein Mann hat sie gesehen, ein Foto geklaut und die Sache nachgeprüft. Die Nachricht ist tatsächlich abgeschickt worden.«
    Das wunderte Jill. »Warum hat Ben mir nicht auch Bescheid gegeben? Es sieht ihm nicht ähnlich - Ben ist sehr rücksichtsvoll.«
    Jubal unterdrückte ein Stöhnen. »Benutzen Sie Ihren Kopf, Gillian! Wenn auf einem Päckchen >Zigaretten< steht, beweist das noch lange nicht, daß es Zigaretten enthält. Sie sind am Freitag hier angekommen. Die Code-Gruppen auf diesem Telefax zeigen, daß es am Tag davor um elf - Donnerstag, 10.34 Uhr - von Philadelphia, Paoli Fiat, aufgegeben ist. Es wurde sofort übermittelt und empfangen; Bens Büro hat ein eigenes Telefax-Gerät. Und nun sagen Sie mir, warum Ben seinem eigenen Büro während der Arbeitszeit ein Telefax schickte, statt zu telefonieren!«
    »Das würde er nicht tun. Zumindest würde ich es nicht tun. Normal wäre es, zu telefonieren.«
    »Sie sind nicht Ben. Ich kann mir bei einem Mann mit Bens Beruf ein Dutzend Gründe vorstellen. Um Mißverständnisse zu vermeiden. Um aus juristischen Gründen eine Unterlage in den Akten von I.T.&T. zu haben. Um die Botschaft später abgehen zu lassen. Gründe gibt es jede Menge. Kilgallen fand nichts Merkwürdiges daran - und die Tatsache, daß Ben sich ein Telefax-Gerät in seinem Büro leistet, zeigt, daß Ben es benutzt. Trotzdem«, fuhr Jubal fort, »Ben hätte laut dieser Nachricht am Donnerstag um zehn Uhr vierunddreißig in Paoli Fiat gewesen sein müssen. Jill, das Telefax ist nicht von dort abgesandt worden.«
    »Aber.«
    »Einen Augenblick. Nachrichten werden entweder persönlich abgegeben oder telefonisch übermittelt. Wenn sie am Schalter abgegeben werden, kann der Kunde eine Faksimile-Übermittlung der Handschrift und der Unterschrift bekommen. aber wenn sie telefonisch übermittelt werden, müssen sie getippt werden, bevor sie fotografiert werden können.«
    »Ja, natürlich.«
    »Bringt Sie das nicht auf einen Gedanken, Jill?«
    »Hm. Jubal, ich bin so beunruhigt, daß ich gar nicht mehr denken kann.«
    »Hören Sie auf, sich an die Brust zu schlagen; mir wäre dabei auch nichts weiter eingefallen. Aber der Profi, der für mich arbeitet, ist ein schlauer Fuchs. Er fälschte nach dem Foto, das er Kilgallen unter der Nase weggemopst hatte, ein Telefax und fuhr mit Papieren, die ihn als >Osbert Kilgallen<, den Adressaten, auswiesen, nach Paoli. Dort brachte er mit seinem väterlichen Benehmen und seinem aufrichtigen Gesicht eine junge Dame dazu, ihm die Sachen zu erzählen, die sie nur auf einen Gerichtsbeschluß hin hätte enthüllen dürfen - sehr traurig. Im allgemeinen hätte sie sich an eine einzelne Nachricht unter Hunderten gar nicht erinnert. Sie gehen ihr zu den Ohren hinein und aus den Fingerspitzen heraus und sind bis auf die abgelegten Mikrofilme verschwunden. Aber diese Dame gehört zu Bens Fans. Sie liest seine Kolumne jeden Abend - ein scheußliches Laster.« Jubal blinzelte. »Dienst!«
    Anne erschien tropfnaß. »Erinnere mich daran«, sagte Jubal zu ihr, »einen Artikel über das Zwangslesen von Nachrichten zu schreiben. Der Inhalt wird sein, daß die meisten Neurosen auf die ungesunde Gewohnheit zurückgeführt werden können, sich in den Problemen von fünf Milliarden Fremder zu suhlen. Der Titel ist: >Klatsch mit unbeschränkter Haftung< - nein, mache >Wildgewordener Klatsch< daraus.«
    »Boß, du wirst morbid.«
    »Ich nicht. Alle anderen. Sorge dafür, daß ich das nächste Woche schreibe. Jetzt verschwinde, ich habe zu tun!« Er wandte sich Gillian zu. »Sie hörte Bens Namen - geriet in Erregung, weil sie mit einem ihrer Helden sprach. ärgerte sich jedoch, weil Ben nur für die Ton-, nicht aber für die Bildübermittlung bezahlt hatte. Oh, sie erinnert sich. und sie erinnert sich, daß die Gebühren in einer

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