Fremder in einer fremden Welt
Zentrum Bethesda. Bei ihm waren ein Rechtsanwalt und ein Unparteiischer Zeuge, nämlich James Oliver Cavendish, falls Sie sich in diesen Dingen auskennen.«
»Tue ich leider nicht.«
»Auch egal. Die Tatsache, daß Ben sich an Cavendish gewandt hatte, zeigt, wie ernst es ihm war; man jagt keine Kaninchen mit Elefantenbüchsen. Sie wurden zu dem >Mann vom Mars< geführt.«
Gillian holte tief Luft. Dann rief sie: »Das ist unmöglich! Sie hätten nicht auf das richtige Stockwerk kommen können, ohne daß ich davon erfahren hätte.«
»Jill, man zweifelt die Aussage eines Unparteiischen Zeugen nicht an. und das war nicht irgendein Unparteiischer Zeuge. Wenn Cavendish es sagt, ist es wie das Evangelium.«
»Und wenn er einer der zwölf Apostel wäre! Auf meiner Station war er am Donnerstagmorgen der letzten Woche nicht.«
»Sie haben nicht zugehört. Ich habe nicht gesagt, sie seien zu Mike geführt worden. Ich sagte, man habe sie zu dem >Mann vom Mars< geführt. Offenbar war es der falsche - der Kerl, den sie im Stereofernsehen gezeigt haben.«
»Oh. Natürlich. Und Ben hat sie entlarvt.«
Jubal verzog schmerzlich das Gesicht. »Kleines Mädchen, Ben hat sie nicht entlarvt. Das hat nicht einmal Cavendish getan - und er würde keinesfalls darüber sprechen. Sie wissen doch, wie sich Unparteiische Zeugen verhalten.«
»Ja. nein, das weiß ich nicht. Ich habe nie einen gesehen.«
»So? Anne!«
Anne stand auf dem Sprungbrett. Sie drehte den Kopf. Jubal rief: »Dieses Haus oben auf dem Berg - kannst du sehen, in welcher Farbe es gestrichen ist?«
Anne sah hin, dann antwortete sie: »Auf dieser Seite ist es weiß.« Sie fragte weder nach dem Grund für die Frage, noch gab sie irgendeinen Kommentar ab.
Jubal wandte sich wieder Jill zu. »Verstehen Sie? Es kommt Anne nicht in den Sinn, einfach vorauszusetzen, die andere Seite sei ebenfalls weiß. Alle Pferde des Königs könnten sie nicht zwingen, sich festzulegen. es sei denn, sie könne hingehen und nachsehen - und selbst dann würde sie nicht voraussetzen, daß es weiß geblieben sei, nachdem sie weggegangen wäre.«
»Anne ist eine Unparteiische Zeugin?«
»Graduiert, Lizenz auf Lebenszeit, zugelassen, vor dem Hohen Gerichtshof auszusagen. Manchmal frage ich sie, warum sie ihre Praxis aufgegeben habe. Aber nehmen Sie sich für diesen Tag nichts mehr vor - das Mädchen wird die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit herbeten, was Zeit kostet. - Zurück zu Mr. Cavendish. Ben engagierte ihn für uneingeschränkte Zeugenschaft, volle Offenbarung, ohne irgendeine Verpflichtung zur Geheimhaltung. Deshalb antwortete Cavendish, als er befragt wurde, in langweiliger Ausführlichkeit. Oben habe ich ein ganzes Band davon.
Interessant daran ist, was er nicht sagt. Er behauptet nirgendwo, der Mann, den sie sahen, sei nicht der Mann vorn Mars - aber kein Wort weist darauf hin, Cavendish habe das Exponat als den Mann vom Mars akzeptiert. Für den, der Cavendish kennt, ist das schlüssig. Hätte er Mike gesehen, würde er darüber mit solcher Genauigkeit berichtet haben, daß Sie und ich wüßten, es sei Mike gewesen. Zum Beispiel beschreibt Cavendish, welche Form die Ohren des Exponats hatten - und es paßt nicht auf Mikes Ohren. Quod erat demonstrandum; ihm, Ben und dem Rechtsanwalt wurde ein falscher Mann vom Mars gezeigt. Cavendish weiß es, doch darf er als Unparteiischer Zeuge keine Meinung äußern.«
»Ich habe es Ihnen doch gesagt! Die drei sind nicht einmal in die Nähe meiner Station gekommen.«
»Aber es verrät uns noch mehr. Dies geschah Stunden, bevor Sie Ihren Gefängnisausbruch inszenierten. Cavendish gibt für ihre Ankunft bei dem falschen Mann vom Mars die Zeit 9.14 Uhr am Donnerstag an. In diesem Augenblick hatte die Regierung Mike in ihrer Gewalt und hätte den echten Mike vorzeigen können. Trotzdem riskierte sie es, dem berühmtesten Unparteiischen Zeugen im Lande ein Double anzubieten. Warum?«
Er wartete. »Da fragen Sie mich?« gab Jill zurück. »Ich weiß es nicht. Ben sagte mir, er habe die Absicht, Mike zu fragen, ob er das Krankenhaus zu verlassen wünsche - und ihm zu helfen, wenn er darauf mit >Ja< antworte.«
»Ben stellte die Frage tatsächlich - dem Double.«
»So? Aber, Jubal, sie konnten nicht wissen, daß Ben vorhatte, ihn. und Mike wäre sowieso nicht mit Ben gegangen.«
»Warum nicht? Später ist er mit Ihnen gegangen.«
»Ja - aber ich war sein >Wasserbruder<, so wie Sie es jetzt sind. Er hat diese verrückte Vorstellung,
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