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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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vorgehen, hatte er sich zum Handeln gezwungen gesehen, und nun ärgerte es Harshaw, daß nichts passierte. Verdammt noch mal, waren die Leute von der Bundespolizei so blöde, daß sie die Spur eines unerfahrenen Mädchens, das einen Bewußtlosen mit sich durchs ganze Land schleppte, nicht verfolgen konnten? Oder waren sie Gillian auf den Fersen geblieben (was wahrscheinlicher war) - und umlauerten sie jetzt sein Anwesen? Die Vorstellung machte ihn wütend, daß die Regierung sein Heim mit allen möglichen Geräten von Ferngläsern bis hin zu Radar bespitzelte. Das war genauso widerlich, als würde man seine Post öffnen. Das mochte übrigens außerdem passieren! Regierung! Zu drei Vierteln parasitisch und der Rest dummes Herumfummeln - oh, Harshaw räumte ein, daß der Mensch als soziales Tier eine Regierung ebensowenig vermeiden kann, wie ein Individuum fähig ist, der Abhängigkeit von seinen Eingeweiden zu entrinnen. Trotzdem mußte Harshaw es nicht mögen. Aber nur, weil ein Übel unvermeidlich war, brauchte man es noch nicht >gut< zu nennen. Von ihm aus konnte die Regierung auswandern und verlorengehen!
    Es war möglich, sogar wahrscheinlich, daß die Regierung wußte, wo der Mann vom Mars war, und sich entschieden hatte, nicht einzugreifen während sie was vorbereitete? Falls das zutraf, wie lange würde es so bleiben? Und wie lange konnte er seine >Bombe< in scharf gemachtem Zustand bereithalten?
    Und wo, zum Teufel, steckte dieser junge Idiot Caxton?
    *
    Jill Boardman riß ihn aus seinem spirituellen Daumendrehen. »Jubal?«
    »Oh, Sie sind es, Strahlauge. Entschuldigung, ich war in Gedanken. Setzen Sie sich! Etwas zu trinken?« »Nein, danke. Jubal, ich mache mir Sorgen.«
    »Das ist normal. Das war eben ein schöner Schwalbensprung! Zeigen Sie uns noch einen.«
    Jill biß sich auf die Lippe und sah wie ungefähr zwölf Jahre aus. »Jubal! Bitte, hören Sie zu! Ich mache mir schreckliche Sorgen.«
    Er seufzte. »In dem Fall, trocknen Sie sich ab. Der Wind ist kühl.«
    »Mir ist warm genug. Hm, Jubal? Wäre es Ihnen recht, wenn ich Mike hier ließe? Würden Sie sich um ihn kümmern?«
    Harshaw blinzelte. »Natürlich kann er hier bleiben. Das wissen Sie doch. Die Mädchen werden sich um ihn kümmern, und ich werde auch von Zeit zu Zeit nach ihm sehen. Er stellt kein Problem dar. Sie wollen fort?« Sie wich seinem Blick aus. »Ja.«
    »Hmm. Sie dürfen gern bleiben. Natürlich dürfen Sie auch gehen, wenn Sie wollen.«
    »Wie? Aber, Jubal - ich will doch nicht.«
    »Dann lassen Sie es bleiben.«
    »Aber ich muß!«
    »Lassen Sie die Stelle nochmals ablaufen. Ich habe das nicht verstanden.«
    »Begreifen Sie denn nicht, Jubal? Mir gefällt es hier - Sie sind wundervoll zu uns gewesen! Aber ich kann nicht bleiben. Nicht, wenn Ben vermißt wird. Ich muß nach ihm suchen.«
    Harshaw sagte ein kräftiges Wort. Dann setzte er hinzu: »Auf welche Weise wollen Sie nach ihm suchen?«
    Jill runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht. Aber ich kann nicht hierbleiben, herumgammeln und schwimmen - wenn ich nicht weiß, was aus Ben geworden ist.«
    »Gillian, ich habe es Ihnen schon mehrmals erklärt. Ben ist ein großer Junge. Sie sind nicht seine Mutter - und auch nicht seine Frau. Und ich bin nicht sein Aufpasser. Keiner von uns ist für ihn verantwortlich. Sie haben gar keine Veranlassung, ihn zu suchen. Oder?«
    Jill drehte einen Zeh im Gras. »Nein«, gab sie zu. »Ich habe keinen Anspruch auf Ben. Ich weiß nur. wenn ich vermißt würde. Ben würde suchen - bis er mich gefunden hätte. Deshalb muß ich nach ihm suchen!«
    Jubal murmelte Verwünschungen gegen alle Götter, die in die Torheiten der menschlichen Rasse verwickelt sind. Schließlich sagte er: »Na gut, dann wollen wir etwas Sinn und Verstand hineinbringen. Beabsichtigen Sie, Detektive zu engagieren?«
    Jill blickte unglücklich drein. »Vermutlich wäre das am besten. Aber ich habe noch nie einen Detektiv engagiert. Ist so etwas teuer?«
    »Ziemlich.«
    Jill schluckte. »Könnte ich das wohl in. äh. monatlichen Raten bezahlen?«
    »Bargeld auf den Tisch ist bei Privatdetektiven der Brauch. Hören Sie auf, so verbissen auszusehen, Kind! Ich habe das Thema nur angeschnitten, um es abzuhaken. Ich habe bereits die besten Leute der Branche damit beauftragt, Ben zu suchen. Wozu sollen Sie sich in Schulden stürzen, um die zweitbesten anzuheuern?«
    »Davon haben Sie mir nichts gesagt!«
    »Das war nicht nötig.«
    »Aber - Jubal, was haben sie

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