Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
Vom Netzwerk:
gefeuert - ohne Grund.«
    »Setz dich, Duke«, sagte Harshaw ruhig, »und laß mich versuchen, dir das Leben zu retten - oder verlasse dieses Anwesen, so schnell du kannst! Halte dich nicht damit auf zu packen! So lange bleibst du vielleicht gar nicht mehr am Leben.«
    »Was, zum Henker, meinst du?«
    »Genau, was ich gesagt habe. Duke, es ist ohne Bedeutung, ob du gekündigt hast oder gefeuert wurdest. Du hast dein Beschäftigungsverhältnis beendet, als du erklärtest, du würdest nicht an meinem Tisch essen. Trotzdem fände ich es scheußlich, wenn du auf meinem Grundstück getötet würdest. Also setz dich, und ich werde mein Bestes tun, um das zu verhindern!«
    Duke sah ihn bestürzt an und setzte sich. Harshaw fuhr fort: »Bist du Mikes Wasserbruder?«
    »Was? Natürlich nicht. Oh, ich habe davon gehört - es ist Quatsch, wenn du mich fragst.«
    »Es ist kein Quatsch, und niemand hat dich gefragt; du bist nicht kompetent, ein Urteil zu äußern.« Harshaw runzelte die Stirn. »Duke, ich will dich nicht feuern. Du hältst die Apparate in Ordnung und ersparst mir Ärger durch mechanische Possen, die mich nun wirklich nicht interessieren. Aber ich muß dich heil und ganz aus dem Haus bringen - und dann feststellen, wer außer dir kein Wasserbruder von Mike ist. und dafür sorgen, daß sie Wasserbrüder werden - oder sie ebenfalls wegschicken.« Jubal kaute auf der Unterlippe. »Vielleicht würde es reichen, Mike das Versprechen abzunehmen, niemanden ohne meine Erlaubnis zu verletzen. Hmmm. nein, hier wird zuviel Unfug getrieben - und Mike könnte so etwas nur zu leicht falsch auslegen. Zum Beispiel, wenn du - oder besser, wenn Larry, denn du wirst ja nicht mehr hier sein - Jill packte und in den Pool stieße, könnte Larry da enden, wohin die Pistole verschwand, bevor ich Zeit fände, Mike zu erklären, Jill sei nicht in Gefahr. Larry steht das Recht zu, sein Leben zu leben, ohne daß es ihm durch meine Unachtsamkeit verkürzt wird. Duke, ich glaube daran, daß jeder Mensch seine eigene Verdammnis schafft, aber das ist keine Entschuldigung, um einem Baby eine Dynamitkapsel zu geben.«
    Duke sagte langsam: »Boß, du fängst an zu spinnen. Mike würde nie jemandem etwas tun - klar, seinen Kannibalismus finde ich zum Kotzen, aber versteh mich nicht falsch. Er ist ein Wilder und weiß es nicht besser. Trotzdem ist er so sanft wie ein Lamm - er würde nie jemanden verletzen.«
    »Das glaubst du?«
    »Ich bin überzeugt davon.«
    »So. Du hast Schußwaffen in deinem Zimmer. Ich sage, er ist gefährlich. Die Jagd auf Marsianer ist eröffnet. Nimm eine Pistole, geh zum Pool hinunter und töte ihn! Mach dir keine Gedanken um das Gesetz. Ich garantiere dir, daß du niemals deswegen vor Gericht kommst. Nun mach schon, erschieße ihn!«
    »Jubal. das ist doch nicht dein Ernst.«
    »Nein. Nicht wirklich. Weil du es nicht schaffst. Solltest du es versuchen, würde deine Waffe dahin verschwinden, wo meine Pistole jetzt ist und wenn du ihn zu überstürztem Handeln zwängest, würdest du sie begleiten. Duke, du weißt nicht, womit du herumspielst. Mike ist nicht >sanft wie ein Lamm<, und er ist kein Wilder. Ich vermute, wir sind Wilde. Hast du schon einmal Schlangen gehalten?«
    »Äh. nein.«
    »Ich schon, als Kind. In einem Winter unten in Florida fing ich eine, die ich für eine Scharlachnatter hielt. Weißt du, wie sie aussehen?«
    »Ich kann Schlangen nicht leiden.«
    »Schon wieder ein Vorurteil. Die meisten Schlangen sind harmlos und nützlich, und es macht Spaß, sie zu halten. Die Scharlachnatter ist eine Schönheit - rot, schwarz und gelb -, sie ist gelehrig und gibt ein gutes Haustier ab. Ich glaube, dieser kleine Bursche mochte mich. Ich wußte, wie man mit Schlangen umgeht, wie man sie nicht erschreckt und ihnen keine Gelegenheit zum Beißen gibt - auch der Biß einer nichtgiftigen Schlange ist lästig. Aber ich habe das Tier geliebt. Diese Natter war mein Prachtexemplar. Ich nahm sie mit nach draußen und zeigte sie den Leuten, hielt sie hinter dem Kopf fest und ließ sie sich mir um das Handgelenk ringeln.
    Ich bekam eine Chance, meine Sammlung dem Herpetologen des Tampa-Zoos zu zeigen - und ich zeigte ihm mein Prachtexemplar zuerst. Er hätte beinahe einen hysterischen Anfall bekommen. Mein Liebling war gar keine Scharlachnatter - es war eine junge Korallenschlange, die tödlichste Schlange in Nordamerika. Duke, verstehst du, worauf ich hinauswill?«
    »Daß es gefährlich ist, Schlangen zu halten? Das hätte ich

Weitere Kostenlose Bücher