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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Alter bei ihm gewesen, hatte über ihn gewacht, dafür gesorgt, daß sein Körper sicher war, ihn davor bewahrt, die Orientierung zu verlieren, war bei ihm geblieben, bis er zu seinem Körper zurückkehrte.
    Jetzt war kein Alter da, der ihm hätte helfen können. Smith hatte schon immer sehr schnell gelernt. Er wußte, was er zu tun hatte und vertraute darauf, es auf eine Weise fertigzubringen, die seinen Lehrer mit Stolz erfüllen würde. So überprüfte er jeden Teil seines Körpers, vergewisserte sich, daß er während seiner Abwesenheit keinen Schaden nehmen konnte. Dann glitt er vorsichtig daraus hervor und ließ nur das bißchen von sich zurück, das zur Aufsicht benötigt wurde.
    Er erhob sich und stellte sich an den Rand des Pools, wobei er nicht vergaß, sich als Vorsichtsmaßnahme gegen eine Desorientierung so zu verhalten, als sei sein Körper bei ihm. Andernfalls könnte er den Pool, seinen Körper, einfach alles aus den Augen verlieren und an unbekannte Orte wandern, von denen er den Rückweg nicht mehr fand.
    Smith hielt Umschau.
    Ein Luftwagen landete soeben im Garten, und darunter befindliche Wesen beklagten sich über Verletzungen und Unwürdigkeiten. War das der Kummer, den er fühlen konnte? Gras war dazu bestimmt, daß man darauf ging, Blumen und Büsche waren es nicht - dies war eine Verkehrtheit.
    Nein, es gab mehr Verkehrtheit. Ein Mann trat aus dem Wagen, wollte mit dem einen Fuß den Boden berühren, und Jubal rannte auf ihn zu. Smith konnte die Wut sehen, die Jubal dem Mann entgegenschleuderte. Wenn ein Marsianer eine so gewaltige Emotion auf einen anderen richtete, würden beide dekarnieren.
    Smith merkte sich vor, darüber nachzudenken und, sollte es ein Wendepunkt der Notwendigkeit sein, zu entscheiden, was er tun mußte, um seinem Bruder zu helfen. Dann betrachtete er die anderen.
    Dorcas kletterte aus dem Pool. Sie war beunruhigt, aber nicht zu sehr; Smith spürte ihr Vertrauen zu Jubal. Larry stand am Rand und war gerade herausgekommen; Wassertropfen, die von ihm abfielen, schwebten in der Luft. Larry war von angenehmer Aufregung erfüllt; sein Vertrauen in Jubal war absolut. Miriam war in seiner Nähe. Ihre Stimmung lag auf halbem Weg zwischen der von Dorcas und Larry. Anne war in ihr langes weißes Gewand gekleidet, das sie den ganzen Tag mit sich herumgetragen hatte. Smith konnte ihre Stimmung nicht vollständig groken. Er spürte in ihr die kalte, unnachgiebige Disziplin eines Alten. Das verblüffte ihn, denn Anne war immer sanft und gut und von herzlicher Freundschaft.
    Er sah, daß sie Jubal genau im Auge behielt und bereit war, ihm zu helfen. Ebenso Larry!... und Dorcas!... und Miriam! In einem Ausbruch von Empathie erkannte Smith, daß alle diese Freunde Wasserbrüder von Jubal waren - und deshalb auch von ihm. Diese unerwartete Erlösung aus der Blindheit erschütterte ihn so sehr, daß er beinahe seine Verankerung verloren hätte. Er zwang sich zur Ruhe und hielt inne, um sie zu preisen und zu lieben, einen nach dem anderen und alle zusammen.
    Jill hatte einen Arm über den Rand des Pools gehakt. Sie war unten gewesen und hatte nachgesehen, ob er in Sicherheit sei. Er hatte sie wahrgenommen, als sie es getan hatte. aber jetzt erkannte er, daß sie nicht allein um seine Sicherheit besorgt gewesen war. Jill hatte andere und größere Sorgen, die auch nicht von ihr wichen, nachdem sie sich überzeugt hatte, daß ihr Schützling ungefährdet unter dem Wasser des Lebens lag. Das beunruhigte ihn sehr, und er überlegte, ob er zu ihr gehen und sie wissen lassen sollte, daß er bei ihr war und ihren Kummer teilte.
    Er hätte es auch getan, wäre da nicht ein schwaches Schuldgefühl gewesen: Er war sich nicht sicher, ob Jubal wünschte, daß er herumlief, während sein Körper in dem Pool lag. So schloß er einen Kompromiß, indem er sich sagte, er würde ihren Kummer teilen - und sie wissen lassen, daß er anwesend war, wenn es notwendig wurde.
    Nun musterte Smith den Mann, der aus dem Luftwagen stieg, spürte seine Emotionen und schrak vor ihnen zurück. Doch er zwang sich, ihn sorgfältig zu prüfen, von innen und von außen.
    In einer geformten Tasche, die ihm vom Gürtel hing, trug der Mann eine Schußwaffe.
    Smith war sich beinahe sicher, daß es eine Schußwaffe war. Er prüfte sie in allen Einzelheiten, verglich sie mit den Schußwaffen, die er gesehen hatte, hakte Punkt für Punkt der Definition aus Websters neuem internationalen Lexikon der englischen Sprache, dritte

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