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Fressen ihn die Raben - Alpen Krimi

Titel: Fressen ihn die Raben - Alpen Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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Walfried Hocheck, Nepomuk-Wirt, vor. Während er zuhörte, lächelte er die junge Frau an.
    Ja, er kenne die Melderin sogar gut, sprach er in die Muschel. Die sei ihm persönlich bekannt. Dabei zwinkerte er ihr zu. Ja, er sei sich gewiss, dass die Moni Riedeneiner oben im Koglerhaus ar beite. Die gab ihm Zeichen. Sie werde auch gleich, erklärte der Wirt ungefragt, wieder aufsteigen. Es werde ja früh dunkel und der Weg dauere seine Zeit. Er lauschte und gab nach einigen Jaja den Hörer an Moni zurück.
    »Also Frau Riedeneiner, wir haben das Problem, dass im Moment jeder Kollege der Kripo Traunstein, die für so einen Fall zuständig wäre, im Einsatz ist. Wir hatten da eine größere Bombenexplosion. Ich werde mich mit meinen Vorgesetzten besprechen, und wir werden sehen, wie wir verfahren. Haben Sie erst einmal recht vielen Dank für Ihre Mühe. Die Hand lassen Sie bitte in Ru he. Achten Sie einfach auf alles, was Ihnen so auffällt. Vielleicht wird das ja noch mal wichtig. Wie gesagt, was genau jetzt geschieht, weiß ich nicht, aber seien Sie gewiss, wir werden tätig.«
    »Passt schon, Herr Kommissar«, sagte Moni, nicht sicher, wie sie ihn anzureden sollte, »dann mach ich mich wieder auf den Weg. Auf Wiederhören.«
    Sie legte auf und sah den Wirt an.
    »Magst noch was essen, bevor du aufsteigst? Ich lass dir schnell einen Saibling bringen, so was kriegst du da oben doch nie.« Der alte Hocheck drehte sich zur Küche um, wurde aber von Moni aufgehalten.
    »Ich dank dir, aber ich brauch nichts. Ein Erdinger vielleicht, al koholfrei. Isotonischer geht’s ja nimmer.«
    Der Wirt begann augenblicklich, ein Glas zu füllen. »Sag, ist der Herr Kritiker noch bei euch oben in der Almrauscher-Hütte? Ich hab ihn ja hinausgeworfen, den alten Hudler. Hat er der Gundi schon zugesetzt?«
    Moni nahm einen tiefen Schluck Weißbier und stieß auf. Sich den Schaum von den Lippen wischend überlegte sie kurz. »Den hab ich seit zwei Tagen nicht gesehen. Er wollte da wohl zum Grünsee. An den Brennhütten hab ich ihn auch nicht bemerkt.« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Besser so«, nickte Hocheck und drückte vorsichtig ihre Hand. »Wer weiß, was der noch ausheckt.« Er hielt inne und sah sich im Lokal um. Moni stellte das Glas hin und richtete ihre Kleidung für den Aufstieg. »Du«, der alte Mann wirkte plötzlich besorgt, »ich möchte, dass der Benny dich nach oben begleitet.«
    »Der Benny«, sie verzog den Mund. »Warum denn? Ich schaff das auch ohne ihn, und schneller.« Walfried Hocheck seufzte nickend.
    »Ich weiß, er ist nicht der Beweglichste, in jeder Hinsicht. Trotzdem. Es wär mir leichter ums Herz. Und wenn was Ernstes hinter dieser Sache mit der Hand steckt? Am End gibt’s da einen wahnsinnigen Wegelagerer, der sich auf Bergwanderer stürzt.«
    Sie sah den Alten mit weichem Blick an und hob resignierend die Arme. »Wenn’s sein muss. Dann aber gleich. Sonst wird’s mir zu spät.«
    Der Nepomuk-Wirt bat sie mit einer Handbewegung zu warten und eilte davon. Nach kurzer Zeit erschien er in der Begleitung eines jüngeren Mannes, der schwerfällig hinter ihm herlief. Ben ny Hocheck war mit seinen dreißig Jahren so alt wie Moni. Er hatte leichtes Übergewicht, trug zu seinen rotblonden Haaren einen goldenen Ohrring und am Kinn einen akkurat getrimmten Bart. Der Hocheck-Sohn gab ihr die Hand und lächelte verkrampft.
    »Der Benny geht mit hinauf, ich hab ihn gebeten. Morgen kann er wieder absteigen. Vielleicht findet er ja einen Platz für seine nächste Performance, nicht wahr?« Der Angesprochene sah Moni ernst an, zuckte mit den Schultern und wandte sich zum Gehen. »Mach dir nichts draus, wenn er etwas wortkarg ist. Du kennst ihn ja, er ist halt schwierig.« Er schob ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und entließ sie mit einem Nicken, das sie beantwortete, indem sie seinen Unterarm drückte. Als sie sich von ihm abwandte, sah sie in die Augen ihres neuen Begleiters, der sie vom Lokal-Ausgang her beobachtet hatte. Er schlug den Blick nieder und ging nach draußen. Sie folgte mit einem Gefühl des Überführtseins.

    Das nächste Ausflugsboot brachte die beiden von Sankt Nepomuk eine Anlegestelle weiter den Königssee hinauf, nach Salet. Von dort, hatte Moni kurz entschlossen vorgeschlagen, wollten sie aufsteigen. Der Weg sei weniger belaufen und landschaftlich schöner. Benny hatte zugestimmt und darum gebeten, noch schnell bei der dortigen Alm vorbeizuschauen.
    Sie lächelte verschwörerisch. Die Alm

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