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Fressen ihn die Raben - Alpen Krimi

Titel: Fressen ihn die Raben - Alpen Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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Hubschrauber in den sich rot verfärbenden Himmel ab. Auf ihrer Route zurück überquerten sie die Rotwandl, den Funten- und Grünsee, um dann mittig über dem Königssee direkt auf Berchtesgaden einzuschwenken. Immer wieder waren ihnen in der Landschaft bunte Punkte, vereinzelt oder in Gruppen aufgefallen. Das Gebiet war durchzogen von Wegen und Wanderern.
    Jetzt, Schartauer lächelte dabei in Gedanken seinem Nachbarn zu, der den Diensthund Ramses kraulte, freute er sich auf ein ausgiebiges Abendessen. Mechthild hatte sich hoffentlich etwas Deftiges einfallen lassen. Schließlich war er den ganzen Tag hier oben in den Bergen herumgekraxelt, während sie wohl zwischen zwei Tassen Kaffee einer Kundin die Haare onduliert hatte.

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Butterbrotdose
    An dem Abend, da Manfred versuchte, Elke zurückzuerobern, setzte der Hubschrauber den Ermittler Schartauer und den Hundeführer samt Leichenspürhund Ramses in Berchtesgaden ab. Der Ermittler ließ die gefundenen Körperteile direkt zur Rechtsmedizin nach Bad Reichenhall fahren, wo man dank eines rechtzeitigen Anrufes noch auf die Funde wartete. Die Spezialistin dort monierte allerdings die unvollständige Aktendokumentation und bat sich für ein Untersuchungsergebnis einen Tag Zeit aus.
    Schartauers Abendbrot mit Mechthild fiel genauso rustikal aus, wie er sich das erhofft hatte. Sie wusste, was ihm schmeckte, schließlich war er schon jahrelang mit dieser Frau zusammen. Zwischen den herzhaften Bissen schwärmte er von der Bergwelt da oben, dem schönen Licht und der Ruhe. Sie hörte mit einem spöttisch gespitzten Mund zu und wollte in einer Atempause nur wissen, warum er denn nie in den Bergen wandern würde, wenn es ihm so gut gefalle. Schließlich könne er doch nicht auf einen Lift mit dem Hubschrauber hoffen, wenn er in die Berge wolle. Schartauer schwieg beleidigt. Als er zu einer Erwiderung ansetzte, schellte das Telefon. Er erhob sich und ging an den Apparat.
    Heustapel entschuldigte sich für die Abendstörung, wollte aber von seinem Kollegen wissen, was der Ausflug ins Steinerne Meer gebracht habe. Außerdem drängte es ihn, von der Kölner Kollegin zu berichten, die eigenwillige Ahnungen hatte und mehr Fragen als Antworten zu Tage förderte. Und das alles ohne eine Leiche, wie er betonte. In diesem Punkt kam ihm Schartauer entgegen, schließlich konnte die Hand vermutlich um den dazu passenden Arm ergänzt werden. Und jetzt wisse man, dass der Oberkörper wohl in ein jagdgrünes Hemd gekleidet gewesen sei. Immerhin. Die Hütten in der Nähe der Leichenteilfundorte seien informiert und ergebnislos abgegrast worden, endete der aus dem Gebirge Heimgekehrte seinen Bericht, nun sei die Rechtsmedizin dran.
    Der Schilderung Heustapels über Elkes Berchtesgadener Ermitt­ lungen hatte Schartauer kaum zugehört. Er sah, wie Mechthild den Tisch abräumte und den Fernseher einschaltete. Auf dem Wohnzimmertisch wartete ein großes Helles auf ihn. Am nächsten Morgen würde man weitersehen.

    Im Polizeipräsidium Oberbayern Süd gab es ja noch einen weiteren Fall, und dieser erfreute sich bis jetzt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Der Ermittlungsdruck auf die Mordkommission Königssee war so hoch wie die Erwartungen, und endlich konnten die Spezialisten in Bad Reichenhall und Traunstein in dieser Nacht alle Daten und Fakten zusammentragen. Die Fetzen der Bus-Explosion, große wie kleine Teile der Insassen und des Gefährts hatten sich zuordnen lassen. Die Verletzungsmuster der Fahrgäste waren ausgewertet. Mit einer Ausnahme konnten die Ermittler alle übrigen Handys den jeweiligen Personen zuordnen.
    Der Tathergang, der zur Busexplosion geführt hatte, hellte sich auf. Dazu hatte man sich auch einiger Handreichungen der Brandenburger Polizei, namentlich der Verhöre und Durchsuchungen, bedient.
    Die zuletzt versandte Kurznachricht – Verrecke du Verräter und Inderfreund – genauer das sekundenbruchteilige Anfangssignal, war der Auslöser der Explosion gewesen. Sie war an das nicht zuzuordnende Mobiltelefon geschickt worden. Der Absender aber ließ sich schnell ermitteln. Weiblich, aus dem brandenburgischen Luckau, zweiundzwanzig Jahre alt und wasserstoffblond. Hedwig war, so ergab die Vernehmung, mit dem dreiundzwanzigjährigen Mann verlobt, der im Bus hinter dem Kameradschaftsführer ums Leben kam. Dieser Nationalbewegte war neben seiner Verlobung noch eine Liaison mit einer schwarzhaarigen Aruna eingegangen. Die Inderin arbeitete am Marktplatz in

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