Freude am Durchblick

Ahnenlinie.
    Beispiel: Ein Klient mit dem Führungsauge rechts (Vaterkind) lehnt seinen Vater ab, weil er sich nicht um die Familie gekümmert hat. Er hat kein positives Vatervorbild und orientiert sich deshalb vorwiegend an der Mutter und im späteren Leben an weiblichen Vorbildern. Dadurch ist es ihm nicht möglich, seiner männlichen Rolle in der Gesellschaft gerecht zu werden, die ihm eigentlich zugedacht war.
    Umswitchen des Auges während des Führungsauge-Tests
    Normalerweise bekundet der Klient beim Test des Führungsauges nach dem Augenwechsel verwundert, dass er mich nicht mehr sehen kann und belässt es dabei. Wenn der Klient jedoch unbewusst mit den Händen zum anderen Auge nachzieht, ist dies ein Hinweis darauf, dass er sich im Laufe des Lebens auf den anderen Elternanteil umorientiert hat oder umorientieren musste.
    Beispiele dafür sind:
» Verlust des Elternteils, der durch das Führungsauge repräsentiert wird
» Augenoperationen, die den Klienten umswitchen, zum Beispiel Schieloperationen
» Das Führungsauge hat eine extrem schlechtere Sehleistung als das andere Auge, und der Klient fühlt sich daher gezwungen, durch das stärkere Auge zu sehen.
    Dort, wo es angebracht scheint, den Klienten auf sein anderes Auge hinzuweisen, mache ich mir gelegentlich die Möglichkeiten einer Therapiebrille (siehe Kapitel »Die Therapiebrille«) zunutze, indem ich das Auge mit der besseren Sehleistung bewusst in der Sehleistung zurücknehme, sodass das schwächere Auge eine Chance hat zu wachsen.
    Das nicht dominante Auge und seine Bedeutung
    Das nicht dominante Auge unterstützt bzw. nährt die Lebensabsicht und Lebensausrichtung, die sich im Führungsauge zeigt.
    Im therapeutischen Prozess ist jedes der beiden Augen für sich genommen von hoher Bedeutung. Nachdem ich das Führungsauge ermittelt habe, bietet es sich an, mit einem der beiden Einzelaugen therapeutisch zu arbeiten.
    Der Einsatz einer Augenklappe
    Der Einsatz einer Augenklappe (rechts oder links) ermöglicht die Einzelbearbeitung von Themen, die durch unsere Eltern an uns weitergegeben wurden. Wenn im therapeutischen Gespräch der Klient beide Augen offen hat, weiß er nicht, ob das jetzt sein Vater- oder Mutter-Anteil ist, der gerade wahrnimmt, fühlt und reagiert. Erst wenn der Klient ein Auge abgedeckt hat und nur mit dem rechten oder linken Auge in die Welt sieht, bekommt er Zugang zu den unterschiedlichen Programmen von Vater bzw. Mutter.
    Bild 36
    ■ ÜBUNGEN
» Telefonieren Sie mit einem Ihrer Eltern, während Sie eine Augenklappe tragen. Wenn Sie mit Ihrem Vater telefonieren, decken Sie das linke Auge ab und halten das rechte Auge offen. Wenn Sie mit Ihrer Mutter telefonieren, verfahren Sie umgekehrt. Nach dem Telefonat prüfen Sie, ob Sie andere Worte verwendet oder sich anders gefühlt haben als sonst.
» Führen Sie mit einem Menschen Ihres Vertrauens ein Zwiegespräch, bei dem Sie beide die Augenklappe links tragen und nur aus dem rechten Auge schauen. Danach wechseln Sie das Auge.
» Falls Sie kinesiologisch arbeiten oder mithilfe einer Einhandrute testen, probieren Sie dies einmal unter Zuhilfenahme einer Augenklappe für die Testperson. Testungen mittels Kinesiologie, Einhandrute etc. führen bei unterschiedlich abgedeckten Augen oftmals zu differenzierten Ergebnissen. Hier ergeben
sich häufig Öffnungen, Lösungen und Durchbrüche, die ohne Augenklappe nicht erreichbar waren. »
Falls Sie einmal in einer Blockade, einer unguten Emotion oder einer Stresssituation festhängen, probieren Sie einmal aus, sich eine Augenklappe auf eines der beiden Augen zu setzen, sich durch das andere Auge bewusst umzuschauen und dabei einige Schritte zu gehen (mit gegenläufigen Armbewegungen). Danach die Augenklappe wechseln. In vielen Fällen löst sich dadurch der Stress auf. ■
    Zugänge zu verborgenen Informationen durch die Arbeit mit dem Einzelauge
    Immer wieder hat sich in meiner Sehtherapie – auch bezüglich der Arbeit mit den Augenmuskeln – gezeigt, wie wichtig es ist, ein Auge abzudecken. Ich habe entdeckt, dass in den Fällen, in denen ich mit beiden Augen gleichzeitig arbeitete, jeweils die blockierte Blickrichtung (Verweigerungsposition) eines Auges durch das andere Auge übernommen und dadurch kaschiert wird. Nur in der Arbeit mit einem einzelnen Auge ist es möglich, die blockierte Position genau zu ermitteln und einem Heilungsprozess zuzuführen.
    Für die therapeutische Arbeit mit dem Einzelauge ist es wichtig, dass sich der