Freude am Durchblick
Führungsauge ist das Auge, durch das der Klient bevorzugt Gegenstände, Situationen und Lebewesen beurteilt.
Das Führungsauge
Die Ermittlung des Führungsauges
Bild 35
Die Ermittlung des Führungsauges
Der Klient legt beide Hände übereinander, sodass sich in der Mitte ein Dreieck von der Größe eines Hühner-Eis bildet. Dann bitte ich den Klienten, mich durch dieses Dreieck anzuschauen. Der Klient glaubt nun, mich mit beiden Augen zu sehen. Ich als Therapeutin sehe jedoch nur ein Auge, nämlich das Auge, durch das mich der Klient anschaut. Dieses Auge ist das Führungsauge des Klienten. Ich bitte nun den Klienten, das andere Auge (also das Auge, das ich vom Klienten nicht sehe) zu schließen, und frage ihn, ob er mich weiterhin sehen kann. Der Klient bestätigt, mich weiterhin zu sehen, und erkennt auch, dass sich an seinem Sehen nichts verändert hat. Nun bitte ich den Klienten, das andere Auge zu schließen. Verwundert stellt der Klient fest, dass er mich nicht mehr sieht. Dadurch wird auch dem Klienten sein Führungsauge bewusst.
Alternativ arbeite ich – insbesondere bei Kindern – mit einem Stück Pappe, in das ein entsprechend großes Loch gestanzt ist.
Ein Vaterkind wird den Kreis zum rechten Auge führen und mich mit dem rechten Auge anschauen. Ein Mutterkind geht zum linken Auge und betrachtet mich mit dem linken Auge.
■ ÜBUNG
Machen Sie bei sich selbst das Hand-Dreieck und fokussieren Sie einen Gegenstand in einiger Entfernung. Dann prüfen Sie durch Schließen des einen und des anderen Auges, durch welches Auge Sie diesen Gegenstand vorwiegend fokussiert haben. Haben Sie mit dem rechten Auge fokussiert, sind Sie ein Vaterkind, haben Sie mit dem linken Auge fokussiert, sind Sie ein Mutterkind. ■
Es kann durchaus sein, dass ein Mann sein Führungsauge links oder eine Frau ihr Führungsauge rechts hat. Hat beispielsweise ein Mann sein Führungsauge links, dann ist seine Orientierung auf die mütterliche Linie gerichtet. In dem Fall wäre es nicht so dramatisch, wenn der Vater sich weniger um die Familie gekümmert hat, solange sein Hauptorientierungspunkt, die Mutter, präsent ist.
Wichtig: Das Führungsauge muss nicht das Auge mit der besten Sehleistung sein. Und: Das Führungsauge kann sich durch Ablehnung oder Schieloperationen verändern, also von rechts nach links (bzw. umgekehrt) wandern.
Wie man das Führungsauge anhand der Hornhaut (Cornea) erkennen kann
Das Führungsauge können wir auch anhand der Cornea-Darstellung (Details zum Lesen einer Cornea-Darstellung siehe Kapitel »Die Cornea«) erkennen. Ohne dass wir hier schon näher auf die Cornea-Darstellung eingehen müssen, können wir beispielsweise an der nachstehenden Abbildung klar erkennen, dass das rechte Auge das Führungsauge ist. Es ist präsenter, feuriger, kraftvoller.
Bild 4
Anmerkung: Darstellungen des Auges werden immer so gelesen, als wenn der Betreffende einen anschaut, das heißt, das linke Auge ist stets rechts und das rechte Auge stets links abgebildet, auf dem voranstehenden Bild an den Buchstaben »R« und »L« erkennbar.
Was bedeutet es, sein Führungsauge zu leben?
Der Erbteil, der als Führungsauge angelegt ist (väterliche oder mütterliche Linie), möchte durch unser Verhalten zum Ausdruck gebracht werden. Sein Führungsauge zu leben bedeutet, die volle Kraft und das Potenzial dieses Elternteiles und dieser Ahnenlinie freizulegen und zu nutzen. Wenn wir dies tun, dann leben wir unsere Lebensthemen.
Was können wir tun, um unser Führungsauge zu leben?
» Wissen, welches der beiden Augen unser Führungsauge ist
» Die Wahrheit, die durch dieses Auge in uns strömt, wahrnehmen
» Die Themen, die sich in Verbindung mit diesem Auge aus dem Inneren heraus zeigen, annehmen und akzeptieren
» Die Schattenpotenziale, die durch diese Ahnenlinie weitergegeben wurden, bearbeiten und erlösen für sich, seine Ahnen und seine Nachkommen
» Das Licht, das einem durch diese Ahnenlinie geschenkt wurde, leuchten zu lassen
» Leben wir das Führungsauge aus verschiedenen Gründen nicht, leben wir nicht unsere Themen. Dies verzögert oder verhindert unsere Entwicklung. Wir kommen nicht in unsere Kraft, selbst dann nicht, wenn wir die Energie des anderen Auges leben. Dahinter steht oftmals eine Verweigerungsstrategie, gepaart mit unguten Erfahrungen aus der Vergangenheit, zum Beispiel Entbehrung, Verrat, Gewalttätigkeit etc. im Zusammenhang mit einem Mitglied der abgelehnten
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