Freude am Durchblick
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Cornea von Elsbeth vor der Sitzung
Cornea von Elsbeth nach der Sitzung
Indem Elsbeth lernte, ihre Mutter einschließlich ihrer Dominanz anzunehmen, wuchs ihr auch die Kraft zu, die sie für ihre Lebensbewältigung brauchte. Elsbeth
verließ meine Praxis ohne Krücken und die Dickdarmentzündung trat in den nächsten fünf Monaten auch nicht mehr in Erscheinung. Ganz nebenbei bemerkt, erzielte Elsbeth auch eine deutliche Verbesserung ihrer Sehleistung.
Unterschiedliche Elternprogramme erzeugen innere Blockaden
Ergänzte sich die Ehe unserer Eltern harmonisch (Synergie), so fällt es uns leichter, die Programme der Eltern in uns zu integrieren. War die Ehe der Eltern weniger harmonisch, werden wir größere Schwierigkeiten haben, das Potenzial der Eltern und Ahnen zu integrieren und zu leben.
Wenn die Programme der Eltern extrem unterschiedlich sind, ist dies auf der einen Seite eine große Belastung für den Klienten. Er erlebte es als eine große Dehnung, so als wenn es ihn fast zerreißt. Aber die Chance für geistig-seelisches Wachstum ist in solchen Fällen besonders groß.
In der Sehtherapie erlebt der Klient am eigenen Leib, wie seine Eltern miteinander umgegangen sind. Wenn er sich damit auseinandersetzt und die Programme als zu sich zugehörig akzeptiert, hat er dadurch die Chance und die Aufgabe, eine große seelische Bandbreite zu entfalten.
Immer wieder kommt es vor, dass in der therapeutischen Arbeit mit dem Vater- /Mutterauge der Klient feststellt, dass die mitgegebenen Programme beider Eltern extrem unterschiedlich sind oder gar nicht zusammenpassen.
Ein Beispiel:
Zu mir kam ein Klient, der darüber klagte, dass er sich im Bereich Liebe und Partnerschaft blockiert und entscheidungsunfähig fühle. Sein Vater war ein sinnlicher, sanfter Genießer, während seine Mutter eine klar strukturierte Geschäftsfrau war. In der Therapie deckte ich das linke Auge mit einer Augenklappe ab. Ich ließ ihn ein sehr blumiges, erotisches Parfum riechen. Im Klienten stieg spontan die Erinnerung an ein angenehmes, erotisches Erlebnis seiner Jugend auf und er fühlte sich entspannt und gelöst. Nun deckte ich das rechte Auge ab und ließ den Klienten das linke Auge öffnen. Ich hielt ihm dasselbe Parfum unter die Nase. Der Klient zuckte zusammen und erinnerte sich an Putzmittel, Schläge und Krankenhaus. In der mütterlichen Erbinformation war das erotische Erleben blockiert.
Im Laufe der weiteren Sehtherapie haben wir daran gearbeitet, die Negativprogrammierung dieser Mutteranteile aufzulösen. Dadurch wurde der Klient beziehungsfähig.
Einige Zeit später rief mich der Klient an und teilte mir mit, dass er mittlerweile in einer glücklichen Beziehung leben würde. Statt seinem bisherigen »Jein« konnte er endlich aus vollem Herzen »Ja« sagen!
Selbstsabotage-Programme lösen
Viele Menschen leiden unter Selbstsabotage-Programmen. Es gibt mittlerweile zahlreiche therapeutische Interventionen, um solche Programme zu lösen, doch manchmal bleiben sie allesamt erfolglos. In solchen Fällen lohnt es sich zu prüfen, ob extrem unterschiedliche oder gar widersprüchliche Elternprogramme dahinterstehen.
In Familien, in denen die Eltern sich gegenseitig sabotiert haben oder viele Dinge unter den Teppich gekehrt wurden, liegen unterschwellige »Trojaner« vor, welche die guten therapeutischen Erfolge wieder zunichtemachen. Das »Mutterprogamm« sabotiert, was das »Vaterprogramm« Neues entwickelt hat – oder umgekehrt.
Die Kinder tragen in dem Fall die unausgegorenen Konflikte der Eltern in sich und wissen es in der Regel nicht. Egal, was sie tun, es passiert kein Fortschritt, manchmal sogar das Gegenteil des Erwünschten.
Einen Schlüssel zu dieser Erkenntnis lieferte mir der 58-jährige Hartmut, der als Klient in meine Praxis kam.
Hartmut hatte unterschiedliche Brillenstärken, das rechte Auge war fehlsichtiger als das linke Auge, und er hatte einen leichten Höhenschielfehler. Hartmut hatte bisher keine Brille getragen und deshalb auch keine Chance zu einem beidäugigen, ausgeglichenen Sehen gehabt.
Hartmut klagte darüber, dass er in unregelmäßigen Abständen Ekzeme bekäme, und zwar immer dann, wenn unlösbare oder dramatische Beziehungsthemen in seiner eigenen oder seiner Herkunftsfamilie auftauchten.
Im Rahmen seiner Sehtherapie machte Hartmut die von mir vorgeschlagenen Augenübungen. Zudem verordnete ich ihm eine Brille, die es ihm ermöglichte, mit beiden Augen gleich gut und koordiniert zu
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