Freude am Durchblick
je nach Stimmungslage.
Die Pupille ist der schwarze sichtbare Teil in der Mitte der Iris. Sie ist eine Öffnung, durch die das Licht ins Auge fällt. Die Pupille reagiert auf den Lichteinfall. Sie sorgt dafür, dass wir im Dunkeln gut sehen können und im Hellen nicht geblendet werden, wie die Lochblende eines Fotoapparates. Unsere Pupillenreaktion hängt auch eng mit unserer psychischen Befindlichkeit zusammen.
Nachdem das Licht die Pupille passiert hat, erreicht es als Nächstes die Augenlinse . Sie hat die Aufgabe, ähnlich wie eine Lupe, die Lichtstrahlen zu bündeln. Die Linse wird dicker oder dünner, je nachdem, ob wir auf ein nahes Objekt (Verdickung) oder ein entfernteres Objekt (Verflachung) schauen. Sie ist vergleichbar mit einem Vario-Objektiv eines Fotoapparates.
Das Weiße des Auges, das sich um die Cornea herum befindet, nennen wir die Lederhaut ( Sklera ). Sie trägt diesen Namen, weil sie derb wie Leder ist. Die Lederhaut ist eine dicke, vorwiegend aus kollagenen Fasern aufgebaute dehnungsfeste
Bindegewebskapsel, die – unterstützt vom Augeninnendruck – die Form des Auges aufrechterhält.
Da die sechs Augenmuskeln an der Lederhaut angewachsen sind, muss sie sehr stabil sein, um die Zugkräfte aufzufangen, damit die runde Form des Auges erhalten bleibt und sie das Auge weiter schützen kann. Wenn die Muskelkräfte im Ungleichgewicht sind, kann es auch zu einem Blutstau innerhalb der Sklera kommen. Die Folgen sind eine verminderte Zufuhr von Blut, Sauerstoff und Tränenflüssigkeit und daraus resultierend trockene Augen, ggf. auch eine Bindehautentzündung. Dies zeigt sich u.a. in einer geröteten Sklera (man sieht Adern im Weißen des Auges). In der Sklera-Aufnahme ist dies deutlich sichtbar.
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Das menschliche Auge
Gezielte Augenübungen führen zu einer Lockerung der Spannung in den Augenmuskeln. So wird die Blutversorgung wieder verbessert. Die Blutgefäße bilden sich zurück. Das Gewebe erhält mehr Sauerstoff. Die Cornea wird wieder entlastet. Blut, Sauerstoff und Tränenflüssigkeit können wieder frei fließen. Der Erfolg ist fühlbar und an einem deutlichen Zurückgehen der Rötung sichtbar. Mitunter führt so ein Sehtraining auch recht schnell zu einer veränderten Sehleistung. Dies gilt es über mehrere Messungen zu kontrollieren, bevor der Klient tatsächlich eine neue optische Korrektur erhält.
Vergleichen wir das Auge mit einem Haus, stellt die Lederhaut die Außenmauern dar, während die Cornea dem Fenster entspricht, durch das wir in die Welt hinausschauen und durch das das Licht die Informationen der Welt zu uns
hineinbringt. Die Lederhaut hält alles an seinem Platz und repräsentiert die innere Ordnung oder – falls unerlöst – Starrheit.
Innerhalb der Lederhaut befindet sich die Aderhaut – sie sorgt für die Durchblutung des Auges. Die nächstinnere Schicht ist die Netzhaut ( Retina ), Ihre »innere Satellitenschüssel«. Die Netzhaut ist die entscheidende Grenzschicht zwischen innen und außen. Hier werden die Lichtteilchen (Lichtquanten) in elektrische Signale umgewandelt. Wie wir noch näher erfahren werden, gibt es ein zentrales und ein peripheres Sehen. Das zentrale (mentale) Sehen bezieht sich auf das Objekt, auf das wir bewusst unsere Aufmerksamkeit richten. Das periphere (emotionale) Sehen symbolisiert das Umfeld, quasi die »Hintergrundmusik« für unser Sehen.
Beim idealen Sehvorgang treffen die zentralen Lichtstrahlen in die Sehgrube ( Makula ), die Stelle des besten Sehens. Die peripheren Lichtstrahlen treffen zugleich auf die umliegenden Bereiche der Netzhaut.
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Auf der gesamten Netzhaut befinden sich Lichtrezeptoren, die das Licht in elektrische Signale umwandeln und über den Sehnerv ins Gehirn weiterleiten.
Dass wir Farben sehen können, verdanken wir hauptsächlich den Rezeptoren in der Makula (»Zapfen«). Die in der Makula befindlichen Lichtrezeptoren sind in der Lage, die Frequenzen des Lichts zu lesen und als Farbsignal weiterzuleiten. Die Rezeptoren am übrigen Teil der Netzhaut (»Stäbchen«) übertragen die ankommenden Lichtfrequenzen in Schwarz-Weiß- bzw. Grautöne und spielen beim Hell-Dunkel-Sehen insbesondere in der Nacht eine wesentliche Rolle. Der Bedarf an Lichtenergie ist für die Farbzellen größer als für die »Schwarz-Weiß-Rezeptoren«.
Aus diesem Grund werden sie bei vermindertem Lichteinfall heruntergefahren, um eine bessere Lichtausbeute zu erzielen. (»Nachts sind alle Katzen grau.«)
Über den
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