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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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„Auch in der Europol-Datenbank ist sie nicht registriert. Bis jetzt wissen wir nicht, wer sie ist, aber vielleicht sollten wir ein Foto in die Zeitung geben?“
    „Halten wir uns bloß die Presse noch ein wenig vom Leib!“ Genervt dachte Braun an die nächsten Tage, die mit Interviews und Dementis angefüllt sein würden. Für die Presse war dieser spektakuläre Leichenfund natürlich die Sensation und alle würden sich darauf stürzen: ein ermordetes Mädchen mit Flügeln wie ein Engel und das vor Weihnachten. Das würde fette Schlagzeilen geben.
    Jetzt ist es wohl endgültig vorbei mit dem vom Bürgermeister und von Big Boss Wagner so sehnsüchtig herbeigesehntem Weihnachtsfrieden, dachte Braun und drehte sich wieder zu der Pinnwand.
    Also alle Details aufsaugen, vergleichen, speichern.
    Klick. Foto von vorne. Kreisförmig um die Brüste des Mädchens in das Fleisch gerammte Federn, die durch die zusammengekrümmte Haltung im Koffer zum Teil geknickt waren. Dazwischen breite Bahnen rostrotes getrocknetes Blut.
    „Von welchem Vogel stammen die Federn? Gibt es überhaupt schon einen Bericht der Spurensicherung? Warum dauert das alles so lange!“, rief Braun schlecht gelaunt nach hinten zu Gruber, der mit schwarzen Ringen unter den Augen an seinem Computer saß, schwarzen Kaffee schlürfte und gerade dabei war, die vorläufigen Berichte von Spurensicherung und Gerichtsmedizin für eine schnelle Analyse zusammenzufassen.
    „Normale Tauben, wie es sie hier in Linz zu tausenden gibt.“
    „Das bringt uns also nicht weiter.“ Braun starrte auf die Fotos. Der Funke musste überspringen, hinter ihm trudelte immer mehr Material ein, Gerichtsmedizin und Spurensicherung arbeiteten auf Hochtouren, doch Braun musste die Informationen in eine logische Kette einordnen, er musste den ersten Dominostein antippen, den entscheidenden Anstoß liefern, der alle anderen Steine aus dem Gleichgewicht brachte, bis hin zum letzten Stein, der direkt vor dem Mörder lag.
    Klick. Foto vom Oberkörper der Toten. Dutzende kleine Federn waren ohne besonderes System auf die Haut geklebt worden. Mit einem Superkleber, dass hatte die Spurensicherung sofort festgestellt.
    „Dazu gibt es einen Bericht der Gerichtsmedizin.“ Gruber wedelte mit dem Ausdruck. „Der Superkleber wurde großflächig auf die Haut des Oberkörpers aufgetragen, dafür wurden ein Pinsel und eine Spachtel verwendet. Pinselborsten, die auf der Haut gefunden waren, sind schon im Labor.“
    Klick. Foto von den Armen der Toten. Taubenflügel waren dem Mädchen links und rechts auf die Schultern genäht worden.
    Gruber überflog den Bericht, während Braun seinen Blick nicht von den Detailaufnahmen abwenden konnte.
    „Es wurde ein schwarzer Faden verwendet.“ Gruber stoppte einen kurzen Moment. „Braun, hörst du mir überhaupt zu?“
    „Natürlich, ich will nur nicht dieses intuitive Band zerreißen, das mich mit den Fotos verbindet, kapiert?“
    „Verstehe, jetzt aber zu den Tatsachen: Der Faden ist keine handelsübliche Sorte. Der Faden löst sich selbst nach einiger Zeit auf und verschwindet einfach.“
    „So etwas, was Ärzte bei Operationen benutzen?“ Jetzt drehte sich Braun interessiert zu Gruber, der mit ausdrucksloser Miene weiterredete.
    „Genauso ist es. Den Faden gibt es nur im Großhandel zu kaufen und da auch nur für Spitäler und Kliniken.“
    „Welche Sorte ist der Faden und welcher Großhändler hat ihn in letzter Zeit verkauft? Finde das sofort heraus!“, sagte Braun zu einem Kollegen, der für die Recherchearbeit eingeteilt war.
    „Weiter im Text!“, sagte er dann zu Gruber, der sofort wieder loslegte.
    „Die verwendeten Taubenflügel wurden nicht fein säuberlich vom Körper der Taube abgetrennt, sondern einfach herausgerissen und stümperhaft mit groben Stichen in die Haut genäht. Zu diesem Zeitpunkt muss das Opfer noch am Leben gewesen sein, denn das Opfer hat stark geblutet, sagt die Gerichtsmedizin, und man sieht es ja auch auf den Bildern.“
    Gruber überflog noch einmal seine Zusammenfassung der vorläufigen Ergebnisse von Spurensicherung und Gerichtsmedizin, strich sich dann hektisch durch die ungewaschenen blonden Haare, die an den Wurzeln bereits dunkel nachwuchsen.
    „Auch auf beide Oberarme wurden Taubenflügel nach demselben Muster genäht. Genauso wie der Oberkörper waren auch Schultern und Oberarme vollkommen willkürlich mit Taubenfedern beklebt.“
    Stumm betrachteten beide einige Fotos, die aus größerer Entfernung

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