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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Braun schüttelte den Kopf und tippte auf einen der Screenshots. „Von diesem Typ brauchen wir die Fingerabdrücke.“ Er beugte sich näher zu dem Foto. „Er trägt keine Handschuhe. Mach der Spurensicherung ordentlich Dampf, Gruber!“
    „Trotzdem, die Journalisten werden sich freuen, wenn sie eine Story mit vier Leichen plus einer bereits entdeckten Toten bekommen“, redete Gruber einfach weiter, so als hätte er Braun nicht zugehört. „Ich bin sicher, dass es mindestens vier tote Mädchen sind. Eines der Mädchen hast du bereits als Foto bekommen, Braun.“ Er trat näher an Braun heran. „Er wird erst aufhören, wenn du seine Freundschaft akzeptierst“, flüsterte er und Braun zuckte instinktiv zurück, als er Grubers leichte Schweißausdünstung roch.
    Gruber hatte ja so Recht: Im Nebel lauerte ein Psychopath, der die Freundschaft von Braun suchte und ihn mit Mord beeindrucken wollte.
    *

    Aus dem gleichförmig grauen Nebel heraus begann es jetzt leicht zu nieseln und Wagner war froh, im Fond des Mercedes zu sitzen, obwohl es zur schwarzen Halle der Mordkommission keine 1.000 Meter waren. Aber er war eben der Polizeipräsident und der konnte sich diese kleinen Extravaganzen erlauben. Er konnte sich sogar einen kleinen Umweg über eine Apotheke in der Nähe des Bahnhofs erlauben, von der er wusste, dass die Eigentümerin es mit verschreibungspflichtigen Medikamenten nicht so genau nahm. Genauso wie er gedacht hatte, zierte sich die Apothekerin zunächst ein wenig. Doch als Wagner sie genervt von so viel Umständlichkeit an ihrer Kette über die Theke zog und mit Nachdruck auf seinem Amphetaminmix bestand und eine Razzia mit Meldung bei der Apothekerkammer in Aussicht stellte, gab sie klein bei. Fünf Minuten später hatte er bereits sieben unterschiedliche Pillen geschluckt, deren Wirkung sich stufenförmig bis zum Hirn entfalten und die dunklen Gedanken irgendwo in das Universum verblasen würden.
    In dem deprimierend gleichmäßigen Nieselgrau schleppte sich der Mercedes im Schritttempo zurück in das Hafenviertel, Kleins Handy piepste ununterbrochen, durch ihren kleinen Ausflug wurde ihr Terminplan gründlich durcheinandergebracht, aber schließlich war Wagner der Polizeipräsident und der bestimmte, welches Timing das richtige war. Im Schneckentempo fuhren sie über eine Brücke und knapp 100 Meter entfernt schälte sich die schwarze Halle aus dem Nebel. Man hätte aus dieser Richtung direkt durch die Wand ins Innere der mit schwarzer Teerpappe verkleideten Halle fahren können, so plötzlich stand sie jetzt vor ihnen. Aber Klein war wie immer korrekt und nach einigen umständlichen Wendemanövern fuhren sie auf die schmutzigen Glastüren des Foyers zu, die noch immer mit zwei Jahre alten, zerfetzten Postern zugeklebt waren, und Klein bremste den Mercedes ab.
    „Wir fahren direkt in die Halle, Klein!“, entschied Wagner, lehnte sich im Fond zurück und überlegte, ob er sich einen Whiskey aus der Bar im Fond genehmigen sollte, entschied sich aber dagegen, er musste seine Vorbildfunktion erfüllen.
    Da waren sie ja, seine unerbittlichen Kämpfer, die ihn auf seinem Kreuzzug gegen das Böse dieser Stadt unterstützten, die ihm den Rücken freihielten und die Stadt von dem menschlichen Schmutz befreiten, der täglich aus dem Untergrund nach oben quoll und nur darauf wartete, die Krieger des Lichts mit Dreck zu bewerfen. Immer heftiger explodierten die Gedanken in seinem Kopf und wie in einem Rausch fantasierte sich Wagner sein Idealbild einer Polizeitruppe zusammen, sah sich bereits in Wien als Innenminister sitzen, ausgestattet mit immenser Macht.
    Überrascht starrten die Beamten der Mordkommission jetzt den schwarzen, regenglänzenden Mercedes an, der in die Halle schnurrte. Wagner konnte die Wucht förmlich greifen, die dieser Auftritt verströmte, und als einer von diesen übereifrigen Polizeischülern auf den Wagen zustürmte und die hintere Tür aufriss, da fühlte sich Wagner am Zenit seiner Macht.
    Schnell hatte er sich einen Überblick verschafft, vorne die Klapptische und vor der Bühne die unterschiedlich großen, bunt zusammengewürfelten Pinnwände und dort hinten stand auch der Chef der Mordkommission, Braun, und Wagner wusste nicht, ob er seinen jähzornigen Chefinspektor für seinen bedingungslosen, aber im Grunde aussichtslosen Kampf gegen das Verbrechen bemitleiden oder bewundern sollte.
    „Hallo Chef! Es gibt Neuigkeiten“, begrüßte ihn Braun, eilte auf ihn zu, sichtlich

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