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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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singen: „BEEEEOOOOOOO, wir fahren nach LOOOOODZ!“
    „Dreht ihr jetzt völlig durch?“, fragte Beo ungeduldig. Als er unter sich das vorbeiziehende Ödland sah, das sich in der Geschwindigkeit anschauen ließ wie ein braungrauer Farbverlauf, fing er an wild mit den Beinen zu strampeln. „Hört auf mit der Scheiße!“
    Eine dritte Maschine kam hinzu und flog im gleichen Tempo vor Beo her. Sie untersuchte Beos Verletzungen. „Oh, hast du dich wieder gezankt?“, fragte sie väterlich.
    „So kann man es nennen“, erwiderte Beo, ohne dabei explizit nach Gareth zu fragen. Er war sich sicher, dass die Maschinen von der Begegnung wussten, wenn nicht sogar zugesehen hatten. Jegliche Frage war zwecklos, da weitere Informationen über Gareth und Aimée auch Beos Macht und Hoffnung auf Unabhängigkeit stärken würde. Wenn etwas nicht in dem Interesse der Maschinen lag, dann das.
    Die Linse der vordersten Maschine funkte auf, als sie notdürftig die größten Löcher in Beos Rüstung verschweißte. „Dich kann man ja keine Minute alleine lassen.“
    „Könntet ihr mich denn nicht auch mal eine Minute in Ruhe lassen?“, seufzte Beo.
    „Aber nein, nicht, dass du dir noch wehtust. Hast ja nur Unsinn im Kopf.“
    Die Fluggeschwindigkeit wurde plötzlich abgebremst. Unter Beos Füßen erkannte er eine Art Siedlung, bunte Zelte in roten, weißen und blauen Farben.
    „Wird das wieder eine eurer wunderbaren Überraschungen ?“, fragte Beo.
    „Kannst du es auch kaum erwarten?“, fragte die Maschine. Elegant setzten die Maschinen zur Landung an. Beo streckte vorsichtshalber die Füße aus, um die Landung abzufedern, doch routiniert stoppten die Maschinen auf dem Boden ohne Turbulenzen.
     
     
    15
     
    Zur Belustigung der Allgemeinheit stellten die Maschinen mitten im Ödland eine improvisierte Kirmes auf. Bunte Zelte wurden auf dem trockenen Boden aufgeschlagen. Eine Maschine postierte sich hinter einem Holzstand und verteilte kostenlos Zuckerwatte und Eis. Jakob ließ sich den Tag mit Zuckerwatte versüßen, die zu seinem Bedauern im starken Wind verweht wurde. Mit glasigen Augen drehte er sich zu der Maschine und präsentierte das abgenagte Holzstäbchen. „Könnt ich noch so eine haben?“, fragte Jakob. „Also, kostenlos?“
    Acht Maschinen stellten sich in einem Kreis auf, packten sich je einen Freiwilligen und flogen wie ein Karussell mehrere Runden.
    Gina und Vanessa ließen sich natürlich auch nicht den Spaß nehmen das neue Karussell auszuprobieren. Die verlausten Haare flatterten im Wind. „HÖHER! HÖHER!“, schrie Gina begeistert.
    Nach und nach landeten mehr Maschinen auf der Kirmes und setzten je einen anderen Dorfbewohner aus Sodom ab. Nur der König und seine untreue Gattin wurden bislang von niemandem erblickt.
    Der Ritter in Schwarz verzichtete einen Moment auf seine Griesgrämigkeit und schnappte sich ein Vanilleeis.
    „Gefällt es dir bisher?“, fragte eine der zwei Maschinen, die Beo begleiteten.
    „Ist wirklich mal eine Abwechslung“, sagte Beo und schleckte an seinem Eis.
    „Nach den ganzen Unannehmlichkeiten, die wir den Menscheneinheiten bereiteten, wollten wir Wiedergutmachung leisten - in Form von SPASS! So erkennen sie vielleicht, dass wir nicht den dritten Zyklus schnellstmöglich beenden wollen, sondern, dass uns, als ihren Freunden, an diesen Menscheneinheiten etwas liegt.“
    „Ist ja rührend“, sagte Beo monoton.
    Über den Kirmesplatz streifte auch Julia, deren Hand in einer Tüte nach Popkorn schaufelte. Neugierig schaute sie sich nach neuen Attraktionen um.
    „Da kommt sie!“, sagte eine Maschine zu seinem Kollegen, während die zweite Beo schüchtern anglupschte. „Beo, könntest du uns einen Gefallen tun?“ Sie warteten Beos Reaktion nicht ab, die sie ohnehin sarkastischer Natur erwartet hätten. „Könntest du bei Julia-Einheit ein gutes Wort für uns einlegen?“
    Beo blieb augenblicklich stehen. Er sah die Maschinen entgeistert an. „Bitte, lasst wenigstens sie in Frieden.“
    „Das ist gar nicht so einfach“, antwortete die Maschine. „Wir fühlen uns zur Julia-Einheit hingezogen. Wir möchten mehr als eine Freundschaft zur Julia-Einheit aufbauen.“ Die Maschinen seufzten: „Wir stellen uns heimlich vor, wie eine Synthese zwischen uns Schöpfereinheiten und der Julia-Einheit wäre... Es wäre mit Sicherheit schön.“
    „Ich glaube ich höre nicht richtig“, mahnte Beo. „Ihr wollt doch nicht wirklich...“ Er schüttelte den Kopf. „Ihr seid

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