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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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ihrer ersten Fehlgeburt zu einem Trauertherapeuten gegangen   – Jake hatte darauf bestanden, weil sie einen Monat lang nur noch imPyjama herumgelaufen war. Und Talia hatte schon die verschiedensten Formen der Therapie ausprobiert   – analytische, kognitive, Gestalt-, Kurzzeit-, Langzeit- und vermutlich auch eine berufsbezogene Therapie. Vielleicht hatte sogar ein Psychologe ihr geraten, nur noch an sich selbst zu denken!
    Ich beschloss, dass ein Psychologe nicht die Lösung war. Würde ein professioneller Analytiker mir nicht vorwerfen, dass ich nur das Geld meines Ehemanns vergeudete und es mir besser ginge, wenn ich mich um weniger privilegierte Kinder als Dash kümmern oder Unkraut im Prospect Park jäten würde?
    Ich rief Quincy an. Es war Viertel vor acht. Von acht bis zwei war ihre geheiligte Schreibzeit, in der sie angeblich bloß eine Pause machte, um auf die Toilette zu gehen, weil später am Tag ihr Kopf nur noch eine Steckrübe sei, wie sie sich ausdrückte. Oder war es eine Kohlrübe? Welche Rübe auch immer sie als Metapher benutzte, es war vor allem der Respekt vor Quincys Tagesplan, der mich so früh bei ihr anrufen ließ. Das und die Tatsache, dass ich neugierig war, ob Maizie Mays Geplapper irgendetwas mit der Wahrheit zu tun hatte. Seit die Wirkung der Mojitos wieder nachgelassen hatte, misstraute ich allem, was diese Göre gesagt hatte.
    Quincy hob nach mehrmaligem Klingeln ab, ihre Stimme klang belegt.
    »Entschuldige bitte«, sagte ich. »Bist du krank?« Ich war bereit, die Neuigkeit zu erfahren.
    »Ich hatte eine dieser Nächte   … irgendwann bin ich, glaub ich, wieder eingeschlafen. Wie spät ist es?«
    Ich sagte es ihr.
    »Nein!«, rief sie. »Ich habe heute Vormittag ein Treffen mit Maizie.«
    »Alles okay bei dir?« Sie klang nicht nur verschlafen, sondern auch nervös. So als hätte ich sie mit einem anderen Mann als Jake erwischt.
    »Ja, ja«, sagte Quincy. »Aber wie sieht’s denn bei dir aus?«
    »Könnte nicht besser sein«, log ich. »Wir sollten uns mal wieder zum Lunch treffen.« Wir hatten uns nicht mehr unter vier Augen gesprochen seit   … war es wirklich Maine? »Wie ist denn das Gespräch mit dem Vorstand der Eigentümer gelaufen?« Ich erinnerte mich gerade noch rechtzeitig, dass es während meiner Abwesenheit stattgefunden hatte. Hoffentlich war sie nicht beleidigt, weil ich nicht schon früher danach gefragt hatte.
    »Entsetzlich   – und die Entscheidung ist immer noch nicht gefallen«, erwiderte sie und fügte dann hastig hinzu: »Hör mal, ich hab jetzt keine Zeit mehr   – ich muss in die Stadt und die Diva treffen. Ich schreib dir später eine Mail, und dann machen wir was zum Lunch aus, so in ein, zwei Wochen, okay?«
    »Sicher.« Ich legte auf, niedergeschlagen. Ich hätte ein wenig Aufmunterung von der grundsoliden Quincy gebraucht, egal ob sie mir ihre große Neuigkeit erzählte oder nicht. Mit Quincy zu reden erdete mich immer irgendwie, so als ob auch ich Keats gelesen hätte.
    Ich verabschiedete mich wie immer von Dash und Jamyang, die sich auf den Weg in den Park machten. Dann schenkte ich mir Kaffee nach, las das Ressort Mode & Design, sortierte die Werbung aus der Post aus, trommelte frustriert mit den Fingerknöcheln am marmornen Küchentresen und rief schließlich Jules an.
    »Vergiss es, Arthur!«, schnauzte sie, als sie nach dem fünften Klingeln endlich abhob.
    »Ich bin nicht Arthur.«
    »Was für ein Glück«, stieß Jules hervor. Sie atmete heftig wie ein Drache mit flatternden Nüstern.
    »Willst du drüber reden?« Nicht, dass ich auch nur die leiseste Ahnung hatte, was eigentlich los war.
    »Ich wüsste nicht, wo ich anfangen soll. Belassen wir’sdabei, dass ich sage, du würdest heute nicht an meiner Stelle sein wollen.« Sie stöhnte. »Oder an sonst einem Tag.«
    »Das stimmt nicht«, sagte ich. »Ich brauche deinen Rat.«
    »Welches Zimmer soll denn nun neu eingerichtet werden?«, fragte sie mit theatralischem Überdruss in der Stimme. Wir hatten eine Abmachung. Ich besprach alle Vorschläge meiner Dekorateurin mit Jules   – eine gute Sache, sonst hätten die Wände meines Wohnzimmers jetzt die Farbe von Rühreiern und nicht die von Zitronenmousse.
    »Diesmal geht’s um etwas Persönliches. Ich brauche eine Veränderung.«
    »Ich würde das nicht zu jedem sagen, aber in deinem Fall, Chloe-Schätzchen, kannst du mit einem helleren Blond nichts falsch machen«, sagte sie nach der kürzesten aller Pausen. »Du bist einfach zu

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