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Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Titel: Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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gemacht zu haben. Hier müssen Sie sich fragen: Wenn Sie für Ihre eigenen Bedürfnisse sorgen, statt sich den Wünschen Ihres Gegenübers unterzuordnen – was haben Sie dann falsch gemacht? Haben Sie den anderen enttäuscht? Wenn Sie glauben, für das Wohlbefinden anderer verantwortlich zu sein, ist es kein Wunder, dass Sie Schuldgefühle entwickeln. Ihrer Vorstellung nach haben Sie dann den anderen tatsächlich enttäuscht oder sogar im Stich gelassen.
    Sobald Sie sich aber klargemacht haben, dass Sie eben
nicht
verantwortlich sind für sämtliche Bedürfnisse Ihres Gegenübers, können Sie damit aufhören, es allen recht machen zu wollen, und werden beim Neinsagen immer weniger Schuldgefühle haben.
    Nein zu sagen, ohne dabei Schuldgefühle zu entwickeln, erfordert Übung und braucht Mut.
    Natürlich ist es nicht einfach, sich selbst zu behaupten, der eigenen Intuition zu vertrauen und eine abweichende Meinung respektvoll zu äußern. Aber wenn Sie etwas tun sollen, was Ihnen widerstrebt, erspart Ihnen dieses mutige Nein auf lange Sicht viel Ärger.
    Nehmen Sie Verbindung auf mit Ihrem Grundgefühl der Abwehr. Wenn Sie den
    Eindruck haben, dass Ihnen etwas nicht passt oder dass Sie einer Sache nur ungern zustimmen, sollten Sie ehrlich zu sich sein und einen Kompromiss aushandeln oder gleich Nein sagen.Es liegt nicht in der Verantwortung des anderen, für das Einhalten Ihrer Grenzen zu sorgen, sondern in Ihrer eigenen.
Ein Nein braucht keine ausufernde Entschuldigung
    »›Nein‹ ist ein vollständiger Satz.«

Annie Lamott
    Sie können durchaus anfangen mit »Es tut mir leid, aber …« oder »Ich fürchte, dass …«, doch entschuldigen Sie sich nur ein einziges Mal. Mag sein, dass Ihr Gegenüber nun ein Problem hat (und zum Beispiel allein ins Kino gehen muss), aber machen Sie sich klar: Sie dürfen nicht zulassen, dass der oder die andere dieses Problem an Sie weitergibt. Der kurze Satz »Tut mir leid, ich bin zu müde« genügt völlig. Und so, wie Sie sich nur ein Mal zu entschuldigen brauchen, ist für ein Nein nur
ein
aufrichtiger Grund notwendig. »Ich kann heute nicht mit ins Kino – ich bin zu müde« ist besser als »Ich würde schon gern mit dir ins Kino gehen, aber ich bin so furchtbar müde. Und ich muss auch noch diesen Bericht fertigschreiben und fühle mich gerade sowieso nicht so gut. Außerdem weiß ich noch nicht, ob mein Mann rechtzeitig zu Hause sein wird und sich um die Kinder kümmern kann.«
    Zu viele Gründe schwächen den Wert Ihrer Aussage und lassen Sie unaufrichtig wirken. Zudem geben Sie dem Gegenüber Gelegenheit, Ihre Gründe zu untergraben, zum Beispiel durch eine Aussage wie:
    »Mach dir keine Sorgen, ich hole dich ab und bringe gleich meinen Sohn als Babysitter mit. Bei dem Bericht kann ich dir bestimmt auch helfen, und wenn wir uns zusammen einen netten Film anschauen, geht’s dir garantiert gleich wieder besser.«
    Versuchen Sie mal, sich da wieder herauszuwinden!
    Sie brauchen nur
einen
stichhaltigen Grund, warum Sie etwas tun oder lassen wollen. Noch einmal: Würdigen Sie die Situation des anderen, bleiben Sie dabei aber bei Ihrem Standpunkt.
    »Ich weiß, dass das eine Enttäuschung für dich ist, aber ich bin einfach zu müde, um heute ins Kino zu gehen.«
    Beurteilen Sie Ihren Erfolg nur danach, ob Sie überzeugt sind, sich angemessen verhalten zu haben. Dann gehen Sie, selbst wenn der andere seine Einstellung nicht ändert, mit dem Gefühl aus der Situation, konstruktiv Ihr Ziel verfolgt zu haben und auf dem Weg zu einem selbstbestimmteren Handeln zu sein.
    Machen Sie sich bewusst, dass es Zeit braucht, ein klares und bestimmtes Auftreten zu lernen und einzuüben, und dass niemand auf Anhieb alles richtig macht. Wenn es Ihnen einmal nicht adäquat gelingt, entschuldigen Sie sich am besten. Das ebnet den Weg für eine gelungene Kommunikation beim nächsten Mal.
Zusammenfassung
Werden Sie sich über Ihre eigenen Gefühle klar und benennen Sie sie. Sagen Sie »
Ich
fühle mich …« und nicht »
Du bist immer
…«.
Formulieren Sie deutlich und geradeheraus, was genau Sie wollen. Stehen Sie zu Ihren Rechten, setzen Sie Grenzen und machen Sie sich klar, in welcher Situation Sie nicht von Ihrem Standpunkt abrücken werden. Sich Ihrer Grenzen bewusst zu sein, wird Sie dazu befähigen, jeweils frei wählen zu können, wie Sie sich verhalten wollen.
Hören Sie anderen zu und seien Sie offen für deren Ansichten und Rechte. Widerstehen Sie der Versuchung, klein beizugeben, zu

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