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Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Titel: Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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streiten oder zu schmollen. Erkennen Sie stattdessen die Sichtweise des anderen an und bemühen Sie sich um einen Kompromiss oder verhandeln Sie. Streben Sie Lösungen und Alternativen an.
Akzeptieren Sie die Folgen, die sich daraus ergeben, dass Sie Ihre Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck gebracht haben. Machen Sie nicht andere für das Ergebnis verantwortlich.
Sparen Sie sich Schuldgefühle und bitten Sie nicht ausgiebig um Verzeihung dafür, dass Sie offen äußern, was Sie möchten und was nicht.

Kapitel 4
    »Ärgern Sie sich nicht über Kritik. Wenn sie unzutreffend ist,
beachten Sie sie nicht weiter; wenn sie ungerecht ist, ärgern Sie
sich nicht; beruht sie auf Dummheit, lächeln Sie; wenn sie jedoch
berechtigt ist, ist es keine Kritik, sondern eine Lernaufgabe.«

Anonym
    Mit Forderungen, Erwartungen und Kritik zurechtkommen
    Stellen wir uns vor, Sie arbeiten in einem Büro und finden eines Morgens folgende Nachricht auf Ihrem Schreibtisch:
    »Herr Barner erwartet Sie pünktlich um 14.00 Uhr in seinem Büro.« Angenommen, der Mann ist Ihr Vorgesetzter – wie reagieren Sie? Vielleicht ist Ihr erster Impuls der Gedanke: »Was habe ich bloß falsch gemacht?« Oder denken Sie womöglich: »Ob ich jetzt endlich die Beförderung kriege, auf die ich schon so lange hinarbeite?« Oder geht Ihre Reaktion eher in die folgende Richtung: »Das klingt interessant. Ich bin gespannt, was er mir zu sagen hat.« Wir haben diesen Satz in unseren Workshops getestet und so gut wie alle Teilnehmer assoziierten sofort die Befürchtung, etwas falsch gemacht zu haben. Eine Frau meinte sogar, ihr würde schon allein vom Hören dieses Satzes schlecht.
    Stellen Sie sich nun vor, wie Sie die nächsten Stunden verbringen, während Sie auf den Termin mit dem Chef warten. Fällt es Ihnen schwer, sich auf Ihre Arbeit zu konzentrieren, weil Sie panisch alle Versäumnisse und Fehler der letzten Wochen im Kopf durchgehen? Versuchen Sie, sich etwas einfallen zu lassen, was als Entschuldigung dienen könnte – ein Trauerfallin der Familie, Krankheit, Umzug oder eine Trennung? Erzählen Sie Kollegen von dem Termin und fragen Sie die anderen, ob sie eine Vorstellung haben, worum es gehen könnte oder wie die Laune Ihres Chefs gerade ist? Verdirbt Ihnen die Aussicht auf das Gespräch die Mittagspause? Bringen Sie nichts herunter oder stopfen Sie Süßigkeiten oder fettiges Fastfood in sich hinein, um sich zu trösten?
    Falls irgendetwas (oder sogar alles) von dem Obengenannten auf Ihr Verhalten in einer solchen Situation zutrifft, sind Sie nicht allein. Mit Kritik oder Vorwürfen zurechtzukommen findet offenbar fast jeder schwierig. Machen Sie sich klar: Es ist die Angst vor Kritik, die Sie derartig beunruhigt – dabei wissen Sie in dem beschriebenen Fall noch nicht einmal, was der Chef Ihnen sagen will.
Woher kommt Ihre Reaktion auf Kritik?
    Im Rückblick auf Ihr Leben können Sie sich vielleicht an diverse Gelegenheiten erinnern, bei denen Sie kritisiert wurden. Kindern macht man häufig Vorwürfe. Zu Hause wird mit ihnen geschimpft, weil sie gemein zu ihren Geschwistern sind, nicht tun, was sie sollen, oder weil sie Sachen kaputtmachen, ihren Teller nicht leer essen, sich schmutzig gemacht haben, keine Tischmanieren haben, ihr Spielzeug nicht mit anderen teilen wollen …
    Aus der Schulzeit erinnern Sie sich möglicherweise an Kommentare wie: »Das reicht einfach nicht« oder vielleicht noch schlimmer: »Das müsstest du doch besser können« (nachdem Sie hart an dem Ergebnis gearbeitet haben). Viele Menschen wissen noch genau, bei welchen Gelegenheiten sie in der Schule zurechtgewiesen oder kritisiert wurden (besonders, wenn es ungerecht war). Manche Lehrer scheinen zu glauben, dass Sarkasmus eine angemessene Form ist, für Disziplin zu sorgen. Schüler erzählen oft, wie schwer es ihnen fällt, gegenüber Erwachsenen selbstbewusst aufzutreten, wenn jede höfliche Form der Selbstbehauptung abgewürgt wird mit Sätzen wie: »Widersprich mir nicht« oder »Du bist jetzt still«.
    Hatten Sie Angst vor Ihrem Zeugnis? Haben Sie jedes kleine Lob begierig aufgesaugt? Waren Sie am Elternsprechtag immer nervös, was Ihre Lehrer wohl über Ihre schulischen Leistungen und Ihr Benehmen sagen würden? Haben Ihre Eltern Sie danach ausgeschimpft und die kritischen Bemerkungen wiederholt, die sie von den Lehrern zu hören bekamen? Und dem womöglich noch mehr Vorwürfe hinzugefügt?
    Wenn man außerdem mitbedenkt, dass viele Erwachsene im Verlauf ihrer

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