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Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Titel: Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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entgegenkommen. Sie schieben Dinge auf die lange Bank, erfinden Ausreden oder »vergessen« schlicht und einfach, worum man sie gebeten hat. Manchmal verbreiten sie dadurch so viel Chaos, dass andere für sie tätig werden.
    Menschen mit diesem Verhaltensmuster verdrängen ihre Wut und ihre Frustration und bringen sie nur nonverbal zum Ausdruck, zum Beispiel indem sie andere schneiden oder mit bösen Blicken strafen, wenn ihnen etwas gegen den Strich geht. So erfährt ihre Umwelt nichts von ihren eigentlichen Gefühlen. Typische Verhaltensweisen sind auch spöttische Bemerkungen und andere indirekte Taktiken, mit denen sich offene Auseinandersetzungen oder unliebsame Pflichten vermeiden lassen.
    Passiv-aggressive Menschen sind oft unkooperativ und blockieren oder verschleppen Abläufe. Sie übernehmen keine Verantwortung für ihren Teil der gemeinsamen Aufgabe und bringen andere dazu, an ihrer Stelle Entscheidungen zu treffen und Dinge zu erledigen. Indem sie ihrem Umfeld die Schuld in die Schuhe schieben, stehlen sie sich aus der Verantwortung und schützen sich vor der Erkenntnis, dass ihre jeweilige Situation oder Stimmung durch ihr eigenes Verhalten verursacht wurde. In solchen Fällen verlieren beide Seiten – sowohl die Person selbst wie auch ihr Gegenüber leidet.
    Menschen mit diesem Verhaltensmuster gelingt es in der Regel gut, die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen. Sie kommen zum Beispiel selten pünktlich zu Besprechungen oder Partys, denn sie mögen das Gefühl, dass andere auf sie warten und sie wichtig nehmen.
    Wer sich passiv-aggressiv verhält, empfindet die Welt als einen durch und durch unfairen Ort. Dafür will er keine Verantwortung übernehmen, sondern schiebt sie lieber anderen zu.

Wann ist es in Ordnung, aggressiv oder passiv aufzutreten?
    Warum verhalten wir uns oft ineffizient und negativ, obwohl es wirkungsvolle und produktive Alternativen gäbe? Der tiefere Grund dafür liegt im Kampf-oder-Flucht-Reaktionsmuster, das sich bei den Urmenschen zum Schutz vor wilden Tieren und Feinden entwickelte, um ihr physisches Überleben zu sichern.
    Wer kämpfte, trat der Bedrohung aktiv entgegen, wer dagegen flüchtete, zog sich vor der Bedrohung zurück. Heutzutage wirkt dieses klassische Reaktionsmuster noch immer in uns weiter. Allerdings steht uns als Ausdruck von Kampf oder Flucht nun eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Verhaltensweisen zur Verfügung. Der Kampfimpuls äußert sich in aggressivem Auftreten, er ist geprägt von Eigennutz, Dominanz, Wut und schierer Lautstärke. Der Fluchtimpuls findet seinen Ausdruck in passivem Verhalten, etwa in Nachgiebigkeit gegenüber Stärkeren, Schüchternheit, Angst oder Resignation, und außerdem darin, nicht auffallen zu wollen und sich möglichst still zu verhalten.
    Obwohl wir heute selten gefährlichen Tieren oder plündernden Eindringlingen gegenüberstehen, ist das Kampf-oder-Flucht-Reaktionsmuster weiterhin äußerst wertvoll, wenn unser Leben bedroht ist. Dann werden sofort Adrenalin und andere Stresshormone durch den Körper gepumpt, die ihn leistungsfähiger machen. Dieses Einschießen von Hormonen ermöglicht es beispielsweise, dass Menschen durch die Flammen eines brennenden Hauses rennen, um ein eingeschlossenes Kind zu retten. Oder es hilft Menschen, sich still in einem Versteck zu verbergen, während ein Eindringling das Haus durchwühlt.
    Allerdings haben wir es heute viel häufiger mit Bedrohungen gänzlich anderer Art zu tun, etwa mit einem schwierigen Chef, einer unverschämten Verkäuferin, einem überkritischen Ehepartner oder dem bockigen Teenager zu Hause. Sie alle können die gleiche Reaktion in uns auslösen wie seinerzeit Bären, Tiger und marodierende Feinde. Doch egal, wie sehr wir uns danach sehnen mögen – wir wissen, dass es fatal wäre, den Chef oder die Chefin zu schlagen, wenn er oder sie uns provoziert. Wegrennen bringt allerdings genauso wenig …
    Trotzdem gibt es gelegentlich Situationen, in denen es von Vorteil ist, passiv oder aggressiv zu reagieren. Wut ist ein mächtiges und wirkungsvolles Gefühl und es ist nicht grundsätzlich verkehrt, sie zum Ausdruck zu bringen – solange es der Situation angemessen ist und man sich nicht unentwegt so verhält.
    Wie Sie sehen, hat jedes Verhaltensmuster seine Vor- und Nachteile, weshalb Menschen unbewusst einen bestimmten Verhaltens- und Kommunikationstyp für sich bevorzugen.
    Im Unterschied zu Leuten, die nicht gut für ihre eigenen Bedürfnisse sorgen

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