Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
durch negative Erlebnisse in der Vergangenheit
gelernt
haben, hilflos zu reagieren, zu resignieren und stets davon auszugehen, dass sie sowieso keine Kontrolle über gegenwärtige und zukünftige Ereignisse haben – ob das nun tatsächlich der Fall ist oder nicht. Dementsprechend sind sie oft nicht einmal mehr zu dem Versuch bereit, positive Veränderungen herbeizuführen.
Auch wenn die persönlichen Haltungen und Grundüberzeugungen durch die Erziehung angelegt sind, sind sie veränderbar. Eine selbstbewusste Einstellung lässt sich lernen.
Warum sich Menschen passiv-aggressiv verhalten
Wer seine Feindseligkeit und Abwehr anderen gegenüber auf passive Weise ausdrückt, tut das oft deshalb, weil er gelernt hat, es sei ungehörig und egoistisch, die eigenen Bedürfnisse, Überzeugungen und Gefühle auszudrücken. Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend für jeden Ausdruck von Wut, Frustration oder Enttäuschung getadelt oder sogar bestraft wurden, suchen sich andere, weniger sichtbare Wege, um Bedürfnisse zu befriedigenund Gefühle auszudrücken – Wege, die die Beziehungen zu anderen nicht unmittelbar gefährden. Ihnen fehlt oft das Selbstvertrauen, um zu tun oder zu sagen, was sie wirklich wollen, oder andere um etwas zu bitten. Durchwegs passive Persönlichkeiten fügen sich in ihr Schicksal und ordnen sich den Entscheidungen anderer unter. Passiv-aggressive Persönlichkeiten dagegen wollen sich auf keinen Fall von den Wünschen anderer leiten lassen, sind aber nicht bereit, die eigene Position offen zu artikulieren. Daher lassen sie zwar zu, dass andere die Kontrolle übernehmen, unterlaufen deren Führung aber durch Manipulation oder Sabotage, damit sie dennoch bekommen, was sie wollen, oder Unerwünschtes verhindern können. Manche Umstände werden besonders leicht zum Auslöser für passiv-aggressives Verhalten, etwa wenn die eigene Leistung und die eigenen Fähigkeiten auf dem Prüfstand stehen. Auch im Umgang mit Autoritätspersonen, seien es nun Eltern, Chefs, Lehrer oder Freunde mit dominantem Charakter, wird Wut oft nur indirekt zum Ausdruck gebracht. Wer sich passiv-aggressiv verhält, weiß möglicherweise durchaus, dass er die eigenen Gefühle nicht offen zeigt. Der manipulative Anteil des eigenen Verhaltens ist ihm dagegen meistens nicht bewusst.
Warum es manchmal besonders schwer ist, für sich einzustehen
Dafür gibt es viele Gründe:
Ihr Gegenüber verwirrt Sie oder schüchtert Sie ein.
Ihr Gegenüber könnte wütend oder traurig werden.
Sie sind sich im Unklaren über Ihre Rechte.
Sie sind unentschlossen.
Ihr Gegenüber zeigt keine Reaktion.
Sie verlieren leicht die Beherrschung.
Sie sind müde oder überanstrengt.
Ihnen fehlt das Selbstvertrauen.
Sie wissen nicht, wie Sie mit der Situation umgehen sollen und wie Sie sich angemessen behaupten können.
Was ist für Sie persönlich der wichtigste und häufigste Grund?
Selbstvertrauen und Wertschätzung der eigenen Person
Ob Sie in der Regel freundlich, aber bestimmt auftreten können oder nicht, hat viel mit Ihrem Selbstwertgefühl zu tun. Warum ist das so?
Nehmen wir einmal an, Sie akzeptieren als Grundbedingung für ein klares und bestimmtes Auftreten, dass Sie Ihre Gefühle, Ansichten und Bedürfnisse ehrlich und direkt zum Ausdruck bringen müssen, damit andere wissen, was Sie möchten.
Das klingt ganz einfach, oder? Ist es aber nicht. Und warum nicht? Weil Sie dazu viel Selbstvertrauen brauchen. Selbstvertrauen ist nichts anderes als der Glaube an die eigenen Fähigkeiten. Sie können anderen nur dann klarmachen, was Sie denken und wie Sie behandelt werden wollen, wenn Ihr Selbstvertrauen dafür ausreicht.
Sie brauchen die Zuversicht, mit den Folgen eines klaren und bestimmten Auftretens umgehen zu können. Auch um Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für das eigene Reden und Handeln zu übernehmen, ist Selbstsicherheit nötig. Wer die eigene Person wertschätzt, hat eine positive Einstellung zu sich selbst und den eigenen Fähigkeiten.
Wenn Sie bisher nicht daran gewöhnt sind, bestimmt und selbstbewusst aufzutreten, geraten Sie leicht in eine Sackgasse: Situationen, in denen Sie nicht aktiv werden können, beeinflussen und verstärken sich gegenseitig. Sie sind gefangen zwischen zwei Notwendigkeiten, die einander auszuschließen scheinen.
Wenn Sie sich zum Beispiel nicht dazu durchringen können, einer Freundin zu sagen, wie kränkend Sie ihre Kommentare finden, weil Sie nicht als überempfindlich dastehen möchten,
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