Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
dauern, bis Sie all das richtig hinbekommen. Den meisten Menschen fällt es sehr schwer, selbstbewusst auf Kritik zu reagieren – besonders, wenn sie unerwartet kommt. Machen Sie sich nicht selbst fertig, falls Sie wieder einmal zornig reagieren oder in Tränen ausbrechen, sondern lernen Sie einfach daraus.
Komplimente machen
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Anns Chefin ist beeindruckt von der überzeugenden Präsentation und vermutet, dass Ann den größten Teil der Arbeit geleistet hat. Das formuliert sie aber nicht, denn es ist generell nicht ihre Art, Mitarbeiter zu loben.
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Auf diese Art versäumt die Chefin eine ausgezeichnete Gelegenheit, Ann zu zeigen, dass sie ihr Engagement zu schätzen weiß, und ihr für die professionelle Präsentation zu danken. Ann muss den größten Teil der Arbeit am Wochenende zu Hause erledigt haben und es war sehr großzügig von ihr, Peter trotzdem einzubeziehen – auch das ist der Chefin bewusst. Wenn sie all dies zum Ausdruck brächte, würde das ihre Mitarbeiterin motivieren und ihr Verhältnis zueinander stärken. Dankbarkeit und Komplimente sind äußerst wirksame Mittel, um eine positive Atmosphäre zu verbreiten – solange beides ehrlich gemeint ist.
Wahrzunehmen und anzuerkennen, wenn jemand freundlich, sorgfältig oder achtsam ist oder besonders viel Einsatz zeigt, kostet Sie nichts und vermittelt dem anderen ein Gefühl von Stolz. Manche Leute machen aus reiner Gewohnheit anderen keine Komplimente, doch jeder Mensch bemerkt, wenn ein anderer etwas besonders gut macht – es geht nur darum, laut auszusprechen, was Sie ohnehin denken.
Vielleicht wollen Sie dem anderen Ihre positive Beobachtung nicht mitteilen, weil Sie sich selbst nicht besonders gut fühlen. Falls Sie Schwierigkeiten haben, Komplimente zu machen, fragen Sie sich, woran das liegt. Um ein Kompliment zu machen, ist Großzügigkeit nötig, und wenn Sie verbittert oder eifersüchtig auf den anderen sind oder sonst einen Groll auf ihn hegen, kann Sie das daran hindern, Ihre Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.
Was zu tun ist
Wenn Sie jemandem ein Kompliment machen möchten, achten Sie darauf, es möglichst konkret zu formulieren. Zu sagen: »Das war gut« ist in jedem Fall besser als gar nichts, doch genau auszuwählen,
was
gut war an der jeweiligen Leistung und dies speziell herauszustreichen, ist wesentlich wirkungsvoller. Anns Chefin hätte zum Beispiel äußern können: »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie so viel Arbeit in die Vorbereitung der Präsentation gesteckt haben« oder: »Mir hat der Tonfall der Broschüre, die Sie gemacht haben, besonders gut gefallen« oder: »Ich fand die Grafiken sehr anschaulich.«
Seien Sie großzügig mit Lob und Komplimenten.
Im Berufsumfeld Komplimente zu machen gehört zu den grundlegenden kommunikativen Fertigkeiten, die für eine harmonische und produktive Arbeitsatmosphäre sorgen. Sogar dann, wenn Sie etwas kritisieren, empfiehlt es sich, daneben etwas Positives anzumerken, denn dann findet das, was Sie vorbringen, leichter Gehör.
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Sprechen Sie Lob einfach aus
Wenn jemand Sie mit einer besonders gut ausgeführten Arbeit überrascht, besonders viel Engagement zeigt oder Ihnen einen Sachverhalt besonders klar und anschaulich präsentiert, geht Ihnen mit Sicherheit der Gedanke durch den Kopf: »Das ist wirklich mit viel Sinn fürs Detail gemacht« oder: »Da hat sich jemand richtig reingehängt« oder: »Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass aus diesem Projekt etwas wird.« Wann immer Sie merken, dass Sie etwas bewundern oder wertschätzen, machen Sie es sich bewusst und äußern Sie es. Sagen Sie der Ladenbesitzerin,wenn Ihnen die Schaufensterdekoration gut gefällt; sagen Sie Ihrer Frau, dass sie eine sehr umsichtige Autofahrerin ist; sagen Sie Ihrem Freund, dass Sie seine Aufrichtigkeit schätzen. Damit können Sie auf der Stelle anfangen – es braucht kein Training und keinerlei Übung.
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Hinweis
Selbstbewusste Menschen machen Komplimente – sie signalisieren damit zugleich, dass sie mit sich selbst einverstanden sind. Jemandem ein Kompliment zu machen, nimmt Ihnen nichts weg und schmälert Ihre eigenen Leistungen nicht. Seien Sie großzügig, ehrlich und sagen Sie genau, was Ihnen gefällt.
Wünsche und Bedürfnisse klar artikulieren
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Megan, 50, ist Sozialarbeiterin. Sie hat ihren Job nach einer Kinderpause wieder neu aufgenommen. Die Rückkehr ins Arbeitsleben ist ihr gut gelungen, doch sie hat den Eindruck, dass sie weit mehr leistet, als
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