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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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kämpfende Gestalt besser sehen zu können.
    »Versuchen Sie nicht, durch eine unzeitgemäße Rettungsaktion von der schwerwiegenden Straftat abzulenken!« zischte Nish. »Legt den Verbrecher in Eisen! In der Tat, Biteworse, ich schlage vor, Sie erklären Ihr gesamtes Personal für unter Arrest stehend, bis eine ordnungsgemäß aufgestellte Groaci-Untersuchungskommission der Affäre auf den Grund gegangen ist!«
    »Nun, nun, wir wollen nichts übereilen«, wandte Biteworse ein. »Warum geben Sie sich nicht für den Augenblick mit Retief zufrieden und warten mit der Massenverhaftung, bis unsere respektiven Delegationschefs Zeit gefunden haben, die Angelegenheit zu betrachten …«
    »Keine Spitzfindigkeiten! Ich gebe mich höchstens mit der Hälfte der Terranischen Delegation hinter Schloß und Riegel zufrieden, und den übrigen werden die diplomatischen Vorrechte entzogen, und sie dürfen ihre Räume nicht verlassen!«
    »Nun, das ist sehr großzügig von Ihnen, Nish.« Biteworse spitzte verständnisvoll die Lippen. »Aber ich bin nicht bereit, Ihnen mehr zuzugestehen als Retief plus zwei Dritte Sekretäre und der Entzug des Snack-Bar-Privilegs für das Personal unter dem Klasse Drei-Rang …«
    »Bevor Sie sich festlegen, Sir«, warf Retief beiläufig ein, »möchte ich darauf hinweisen, daß Mr. Nish von einer völlig falschen Voraussetzung ausgeht.«
    »Wie?« Der Groaci fuhr zu ihm herum, und sein Kehlsack vibrierte vor Entrüstung. »Wollen Sie behaupten, daß der Anblick meines Untergebenen, der dort unten eben gerade im Wassergraben umkommt, ein gegenstandsloses Phänomen ist?«
    »Oh, nein, er ist schon wirklich dort unten«, gab Retief zu. »Aber er kann nicht aus diesem Fenster gefallen sein – ich bin sicher, Sie werden mir da zustimmen.«
    »Tatsächlich? Und warum nicht?«
    »Dies ist mein Appartement. Und mein Bitte-Nicht-Stören -Schild ist erleuchtet. Also kann Lilth doch wohl nicht in meinem Zimmer gewesen sein – es sei denn, natürlich, Sie erkennen an, daß er sich des unbefugten Eintritts, Hausfriedensbruchs, Einbruchs und verschiedener anderer Vergehen schuldig gemacht hat.«
    »Aber nicht doch – der bloße Gedanke«, sagte Nish schwach.
    »Ganz deutlich nichts als ein einfacher Irrtum«, verkündete Biteworse fröhlich. »Eine Verwechselung. Nun, wäre es Retief gewesen, der hinunterfiel, dann wäre es logisch, anzunehmen, daß er aus diesem Fenster gefallen ist …« Er blickte Nish an. »Übrigens, Nish – wie kommt es eigentlich, daß Sie so schnell an Ort und Stelle waren, nachdem Lilth aus – äh – irgendeinem Fenster gestoßen, ich meine gefallen ist?«
    »Ich kam nur vorbei, um mir ein Buch zu leihen«, erwiderte der geschlagene Groaci bissig.
    »Tatsächlich?« säuselte Biteworse, nun völlig Herr der Lage. »Ich wußte gar nicht, daß Sie sich für terranische Literatur interessieren, mein lieber Nish. Sie müssen mich einmal besuchen und in meiner bescheidenen Sammlung schmökern – wenn Sie nicht gerade, äh, etwas anderes zu tun haben, hier im terranischen Botschaftsflügel.«
    »Vergessen Sie nicht Ihr Buch«, sagte Retief und reichte ihm einen dicken Buchband mit dem Titel: Wie Man Mit Neunzigprozentiger Sicherheit Seine Freunde Von Seinen Feinden unterscheidet.
    »Pah!« murmelte Nish und wies das dargebotene Buch zurück. »Wir werden alle zur Gala zu spät kommen.« Er drängte sich durch die Menge.
    »Ganz unter uns, Retief«, fragte Zweiter Sekretär Magnan vertraulich, nachdem die anderen alle gegangen waren, »hinter was war dieser kleine Schnüffler Lilth her?«
    »Ich hatte keine Gelegenheit, ihn danach zu fragen«, antwortete Retief. »Immerhin hat er dies als Andenken an seinen Besuch hinterlassen.« Er hielt einen kleinen, runden Gegenstand hoch, der an einem Streifen Kunstkrokodilleder hing. »Ich habe es am Fenster gefunden.«
    »Sieht aus wie eine ganz gewöhnliche Micky-Maus-Uhr«, meinte Magnan zweifelnd. »Ich entnehme jedoch Ihrer geheimnisvollen Miene, daß es sich wohl um etwas Bedeutendes handeln muß. Darf ich fragen, um was?«
    »Das möchte ich erst noch herausfinden, Mr. Magnan.«

 
4.
     
    »Das gefällt mir nicht, Retief«, flüsterte Magnan hinter seiner Hand, als sie eine Stunde später die Menge von Terranern und ausländischen Diplomaten im Ballsaal von ihrem Standort neben der Hundert-Gallonen-Punschschale, geschnitten aus einem einzigen roten Quarzkristall, überblickten.
    »Es könnte etwas mehr Gin drin sein«, stimmte Retief

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