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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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erschien etwa in Gürtelhöhe und musterte die Besucher von oben bis unten.
    »Nun laß uns schon herein, Fudsot, bevor die Stadtwache uns sieht«, zischte Ignarp. »Dieser Terry hier hat diplomatische Immunität, aber mich würden sie nur allzugern auseinandernehmen.«
    Brummend führte der Wirt sie drei Stufen hinunter in einen langen, niedrigen Raum, in dem es nach gebratenen Zint-Patties und saurem Wein roch. Er schloß die Tür und deutete auf einen fünfbeinigen Tisch in der Ecke.
    »Zu auffällig«, lehnte Ignarp ab. »Wie steht es mit dem Hinterzimmer?«
    »Das kostet dich fünf Xots extra.«
    »Fünf Xots? Du bist ebenso schlimm wie die Ausbeuter!«
    »Außer, daß sie von dir zehn verlangen – und dich dann anzeigen würden. Zahle oder mach, das du hinauskommst, du und dein außerweltlicher Freund. Mir ist das gleich.«
    Murrend zog Ignarp eine kleine Börse aus seinem umfangreichen Gewand und reichte dem Wirt eine dreieckige Münze aus grünem Plastik. Fudsot musterte die Münze gründlich, bevor er die Tür zum Hinterzimmer aufschloß.
    »Es gehört euch, meine Herren«, knurrte er. »Jedenfalls für die nächste halbe Stunde. Danach kostet es weitere fünf Xots.«
    Ignarp bestellte Wein, entschied sich dann aber für das vom Wirt empfohlene Extrafeine: eine Flasche alten Pepsi, die dieser durch Sonderverbindungen im Süden erhalten hatte – die Flasche zu fünf Xots.
    Ignarp beanstandete hitzig den Preis und wartete dann in stummem Zorn, bis der Wirt die Erfrischungen brachte und sich zurückzog.
    »Das ist es, wogegen wir angehen«, bemerkte er düster. »Man sollte meinen, daß Fudsot loyal die Bewegung unterstützen würde, aber nein – er ist nur darauf aus, schnell Xots zu machen!«
    »Was ist das für eine Bewegung?« fragte Retief.
    »Das ist doch wohl offensichtlich«, erwiderte Ignarp etwas scharf. »Selbst ein Ausländer muß doch sehen, daß der gesamte Planet in der Hand von selbstsüchtigen Reaktionären ist!«
    »Merkwürdig«, meinte Retief und paffte an einem Chanel-Rauchstäbchen. »Ich hatte eigentlich den Eindruck, daß hier völlige Anarchie herrscht. Das ist übrigens der Grund, weshalb wir Terries hier sind …«
    »Ich weiß Bescheid über eure sogenannte Friedenskommission, Retief. Ihr Terries und die nur auf ihren eigenen Vorteil bedachten Groaci überschlagt euch geradezu. Gewiß, wir streiten viel und kämpfen dauernd – seit Beginn unserer aufgezeichneten Geschichte vor sechs Jahren. Und sogar davor, wenn an den alten Legenden etwas dran ist. Und das ist ja auch in Ordnung so – nur daß in letzter Zeit alles eine häßliche Wende genommen hat.«
    »Aha.« Retief probierte seinen Drink. »Und wo kommt nun deine Aktionsgruppe ins Bild?«
    »Wir haben eine dritte Macht gebildet, um die besonders privilegierten Gruppen zu bekämpfen. Gewiß, wir fangen gerade an – gegenwärtig zählen wir erst dreizehn Mitglieder –, aber wir werden nicht ruhen, bis die groben Ungerechtigkeiten des Systems berichtigt worden sind!«
    »Ihr beabsichtigt also, den Wohlstand aufzuteilen – einen gleichen Anteil für jeden?«
    »Glaubst du, wir sind von Sinnen? Wir werden die Beute natürlich für uns selbst behalten!«
    »So stellt ihr euch also ein gerechtes System vor?« fragte Retief milde.
    »Natürlich nicht!« Ignarp blickte ihn etwas verwirrt an. »Es ist einfach schlichte Habgier, eine der edelsten Regungen.«
    »Das klingt wie ein außerordentlich realistisches Programm«, meinte Retief. »Und was ist mit dem Rest der Bevölkerung?«
    »Wir haben die Absicht, sie als Sklaven zu verkaufen, selbstverständlich. Sag mal – vielleicht möchtet ihr Terries euch auch an der Aktion beteiligen?«
    »Wie kommst du auf die Idee?«
    »Nun, abgesehen von der Tatsache, daß der Pöbel hinter uns beiden her ist – habe ich gehört, daß ihr Terries durchaus Gefallen daran findet, gewisse Dinge den ursprünglichen Eigentümern wegzunehmen und anderen zu übergeben. Ich habe zwar nie begriffen, warum, aber wir Mitglieder unserer Gruppe sind voll und ganz bereit, an der Wiederverteilung teilzunehmen.«
    »Das ist eine faire Einschätzung unserer Entwicklungshilfe-Politik, Ignarp, aber manchmal ist es etwas schwierig, zu bestimmen, wer die Wiederverteilung verdient.«
    »Ganz einfach: Besitz ist immer Beweis moralischer Lepra, Habenichtse sind eindeutig reinen Herzens.«
    »Wenn wir den Planeten aber euch übergeben, dann seid ihr diejenigen, die haben …«
    »Das ist etwas ganz anderes«,

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