Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
gut. Ein Zehner-Einzel kann keine weiteren freien Einheiten aufnehmen – aber es ist möglich, daß sich zwei Zehner-Einzel zu einem Doppel zusammenschließen können. Verstanden?«
    »Ich versuche es, Ignarp. Bitte erzähle weiter.«
    »Gut. Nun, das ist noch nicht das Ende der Entwicklung. Zwei wohletablierte Doppel können sich ebenfalls zusammentun und einen Dreier bilden. Also, ein Dreier ist bereits eine ziemlich komplizierte Lebensform, und die meisten schaffen das nicht ganz, aber bei bis zu vierzig Grundeinheiten, mit denen man herumspielen kann, werden einige recht erfolgreiche Kombinationen erreicht. Aber Dreier sind natürlich sehr viel seltener als Doppel.«
    »Natürlich. Ich nehme an, zwei geistesverwandte Dreier können sich ebenfalls zusammenschließen, um das Verfahren fortzusetzen?«
    »Richtig! Und wenn das geschieht, bekommt man einen Vierer.« Ignarp blickte Retief erwartungsvoll an.
    »Und zwei Vierer können, miteinander kombiniert, ein noch komplizierteres Geschöpf bilden?«
    »Uh? Wie kommst du auf eine so obszöne Idee!« Ignarp sah schockiert aus, was sich durch Rotieren seiner Augäpfel kundtat. »Ein Vierdecker ist das äußerste Ergebnis der Evolution – ein Lumbaganer – wie ich!«
    »Ich würde nicht behaupten, daß nun alles klar ist, Ignarp, aber es ist nicht mehr ganz so verschwommen wie vorher. Du hast mir aber noch nicht erklärt, warum ihr Weiterentwickelten so viel Zeit damit verbringt, euch gegenseitig abzumontieren – oder auch, wie ihr bestimmt, wer gegen wen ist.«
    »Das ist es eben, wo der rassische Gesichtspunkt in die Geschichte kommt. Es ist vollkommen natürlich und in Ordnung, wenn jeder hinter jedem her ist, aber wenn man anfängt zu diskriminieren … das ist etwas anderes. Und selbst das würde mich nicht stören«, fügte Ignarp hinzu, »würde ich nicht selbst dieser verfolgten Minderheit angehören.«
    »Eine Minorität muß doch mindestens aus zwei Leuten mit einigen gemeinsamen Merkmalen bestehen«, erklärte Retief. »Da aber jeder Lumbaganer einzigartig ist …«
    »Außer meiner Art«, sagte Ignarp düster. »Irgendwie, aufgrund einer Komponente, die noch keiner identifiziert hat, haben wir etwas, was niemand sonst hat.«
    »Eine Schwäche?«
    »Aber nein, das würde man uns ja noch verzeihen! Wir sind den anderen weit überlegen, das ist es, was sie ärgert! Man braucht nur eine Anspielung auf unsere besondere Geschicklichkeit zu machen, und schon geht die Hexenjagd los!«
    »Und was genau ist es nun, was euch diesen Vorteil gibt …?«
    »Ah! Das ist unser großes Geheimnis! Du mußt verstehen …«
    Im Außenraum wurden plötzlich störende Geräusche laut: ein dumpfes Klappern, ein Schrei, ein dumpfer Aufschlag und das Klappern von Tassen auf einem Tisch. Etwas krachte so heftig gegen die Tür, daß Holz splitterte.
    »Ich hätte es mir denken können!« rief Ignarp und sprang auf. »Man hat uns verkauft!«
    Retief stand auf und blickte sich in dem kleinen, schwacherleuchteten Raum um. Die einzig sichtbare Öffnung war ein schmales Ventilatorgitter.
    »Bis später, Retief!« schrie Ignarp. »Ich werde mich melden …«
    Mit einem ohrenbetäubenden Lärm krachte die Tür nach innen. Das Geschöpf, das in der Öffnung erschien, war zwei Meter zehn groß mit trüb-gelblicher Haut, die schwarz und purpurn gefleckt war. Drei magere, haarige, knotige Beine, die in breitem, gummiartigen Schwimmfüßen endeten, machten zwei Drittel seiner Größe aus. Vier linke und zwei rechte Arme abgestufter Längen sprangen aus den buckligen Schultern, geschützt von einem Panzer, ähnlich dem Panzer einer Schildkröte, geschmückt mit gewundenen Stacheln. Auf einem kurzen, dicken und sehnigen Hals saß ein spitzer Kopf, der hauptsächlich aus einem dreißig Zentimeter breiten, rotlippigen Maul mit nadelscharfen Fangzähnen unter zwei tennisballgroßen weit auseinanderstehenden Augen bestand. Die Augen waren blutunterlaufenes Gelblichweiß, abgesehen von den nicht zentralen metallisch schwarzen Pupillen. Ein dicker, kraftvoller Greifschwanz, der in einer dreifingrigen Hand endete, schwang eine Keule.
    Mit einer Art Gebell griff das Ungeheuer an. Retief schleuderte ihm den Tisch in den Weg und duckte sich unter der Keule weg, als der Riese in das zersplitterte Hindernis krachte. An der offenen Tür drehte Retief sich noch einmal kurz um. Der Eindringling schlug sich gerade durch die restlichen Tischbretter durch, von Ignarp war nichts mehr zu sehen. Retief bemerkte

Weitere Kostenlose Bücher