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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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erklärte Ignarp kurz und bündig. »Also, wann können wir mit der ersten Lieferung von Waffen, Panzern, Bombern, Maschinengewehren, vergifteten Nadeln und allem übrigen rechnen?«
    »Nun, es könnte da einige verwaltungstechnische Verzögerungen geben, Ignarp. Selbst ein so eingefleischter Bürokrat wie Botschafter Pouncetrifle würde es vielleicht etwas schwierig finden, in einem Dutzend Unzufriedener die authentischen Erben der planetarischen Diktatur zu sehen.«
    »Ich habe mir schon gedacht, daß du versuchen würdest, die Sache hinauszuzögern«, erklärte Ignarp vorwurfsvoll. »Glücklicherweise habe ich da noch einen wichtigen ideologischen Punkt in Reserve.« Er beugte sich vertraulich vor. »Die Situation hat einen ungemein üblen rassistischen Aspekt.«
    »Ich möchte gern mehr darüber hören.«
    »Du klingst aber gar nicht sehr aufgeregt«, sagte Ignarp hörbar enttäuscht, »ich habe gehört, man brauchte nur dieses Wort auszusprechen, dann würdet ihr Terries automatisch einen Scheck ausschreiben.«
    »Eine milde Übertreibung. In jedem Fall trifft diese Bezeichnung nicht auf Lumbaga zu. Ihr Burschen habt hier gar keine Rassen.«
    »He, was soll das denn nun wieder heißen?«
    »Ich habe bemerkt«, erklärte Retief, »daß die Augen und Unterlippen, die im Gebüsch herumhüpfen, sich kaum von denen unterscheiden, die du und deine Mitbürger bei ihren täglichen Aktivitäten verwenden …«
    »Also, jetzt ist es genug, Retief! Mir gefällt überhaupt nicht, welche Wendung unser Gespräch nimmt …«
    »Tatsächlich«, fuhr Retief unbeirrt fort, »sieht es so aus, daß sich die höheren Lebensformen von Lumbaga alle durch Kombination aus den niederen Lebensformen entwickelt haben …«
    »Jetzt komm bloß nicht und predige hier deine gottlosen Entwicklungs-Doktrinen!« rief Ignarp böse.
    »Keine Sorge, ich sage gerade nur das, was mir in den Sinn kommt«, erwiderte Retief beschwichtigend. »Wenn meine Theorie aber richtig ist, dann stellst du, zum Beispiel, das Endprodukt einer ganzen Reihe von Kombinationen dar …«
    »Wir wollen nicht persönlich werden, Terry!«
    »Ich versuche nur, mir über ein paar Fakten Klarheit zu verschaffen, Ignarp, ich wollte dich gewiß nicht kränken. Sag mir, wie alt bist du?«
    »Das geht dich überhaupt nichts an, Retief!«
    »Ich dachte, du wolltest von den Terries Unterstützung für deinen Plan, die Welt zu übernehmen.«
    »Ja, das stimmt, aber …«
    »Dann geht es mich auch etwas an.«
    »Nun … ich weiß es nicht genau«, murmelte Ignarp. »Aber die besten Theorien nennen eine Zahl so um eine Viertelmillion. Aber das ist natürlich eine Durchschnittsziffer. Schließlich, wenn man ein paar Jahrhunderte zurückgeht, werden die Dinge etwas vage, nicht wahr?« Der Lumbaganer sah verlegen aus, was sich durch eine purpurne Färbung seiner Kehllappen bemerkbar machte.
    »Ich glaube, ich verstehe«, sagte Retief. »Wenn ein Lumbaganer ein schlechtes Herz oder einen gebrochenen Arm hat, dann tauscht er das verletzte Körperglied gegen ein neues aus. Mit der Zeit hat er sich dann völlig erneuert. Ist es so?«
    »Größtenteils ist es richtig«, erwiderte Ignarp hastig. »Und jetzt zurück zu den praktischen Dingen …«
    »Das bedeutet also, daß ein Lumbaganer niemals stirbt. Die Frage ist, wie entsteht er nun eigentlich?«
    »Himmel, Retief, euch Ausländern ist nichts heilig!«
    »Mein Interesse ist rein wissenschaftlich, Ignarp.«
    »Dieses Rassen-Gespräch regt mich richtig auf«, erklärte der Einheimische. »Aber es ist wohl im Sinn der guten Sache. Du hast es soweit richtig begriffen, aber ein paar Punkte sind dir entgangen. Wie zum Beispiel die Tatsache, daß die Einzier – die freilebenden Augen, Hirnanhangdrüsen und dergleichen – sich nur in Gruppen bis zu zehn zusammentun können. Ein Ohr kann sich mit einem Greifarm zwecks gegenseitiger Sicherheit zusammenschließen, verstehst du, und später dann noch eine Speiseröhre hinzufügen – einzig aus Instinkt, natürlich. Nicht alle diese Teams ergeben eine erfolgreiche Verbindung, das ist klar. Evolutionäre Sackgassen, könnte man das nennen. Sie trennen sich wieder, in aller Freundschaft, und später schließen sich die verschiedenen Teile vielleicht einer anderen Zuwachs-Verbindung an. Am Ende, nach ein paar Millionen Jahren, hat man dann eine ziemlich große Anzahl funktionierender Zuwachs-Verbindungen, die zufrieden und glücklich durch den Urwald schwingen oder im Gebüsch herumkrabbeln. Soweit, so

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