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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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noch, daß das Ventilatorgitter fehlte, bevor das Ungeheuer erneut auf ihn zukam. Retief trat rasch über die Schwelle und schlug die Tür zu. Er hatte eben die schwere Querstange vorgeschoben, als der gepanzerte Fremdling von innen dagegenkrachte.
    Im Dämmerlicht des äußeren Raumes war die untersetzte Gestalt des Wirtes nur undeutlich auszumachen. Er versuchte, in Deckung zu gehen. Retief erreichte ihn mit zwei Schritten, packte ihn am Kragen seiner grobgewebten Tunika und hob ihn hoch.
    »Ein doppeltes Spiel, Fudsot, wie? Wer hat dich bezahlt?« fragte er freundlich, während hinter ihm die Tür von den Schlägen des Berserkers dröhnte.
    »Laß mich gehen, Terry, oder ich werde dafür sorgen, daß du in chirurgische Ersatzteile zerlegt wirst …«
    »Was hat das Ganze zu bedeuten? Solltest du mich erwischen oder Ignarp? Oder beide?«
    »Du weißt so viel – sag du es mir«, knurrte Fudsot.
    »Aber Ignarp hat dich überlistet«, sagte Retief. »Er hat sich in Untergruppen von angemessener Größe aufgeteilt und ist durch den Ventilatorschacht verduftet, stimmt’s?«
    »Ihr Terries solltet davon eigentlich nichts wissen«, murmelte Fudsot. »Ein trübes Schicksal, selbst für einen Unruhestifter wie Ignarp.«
    »Das ist also das Ende von Ignarp, wie?«
    »Als Ignarp, ja. Seine einzelnen Körperteile sind wieder da, wo sie vor Zeitaltern angefangen haben – freilebende Freilinge, die nach einem Partner suchen, um einen neuen Zehner zu bilden.«
    »Ein trauriges Ende für einen so zielstrebigen Sozialreformer«, meinte Retief. »Dennoch, das sorgenfreie Leben einer alleinstehenden Drüse hat auch vieles für sich. Ich werde mich jetzt auf den Weg machen, Fudsot, aber bevor ich gehe – was war das für ein Ungetüm, das unsere kleine Party abbrach? Ich habe mich an eine gewisse, angenehme Verschiedenheit der einheimischen Bewohner gewöhnt, aber dieser Bursche gehörte einer völlig neuen Kategorie an.«
    »Ich habe da Gerüchte gehört, aber …« Fudsot brach ab.
    »Aber was?«
    »Es wäre gar nicht gut für meine Gesundheit, wenn ich sie weitererzählen würde. Wie wär’s, wenn wir ihn jetzt aus meinem Hinterzimmer herauslassen, Terry? Ich muß das Lokal in Ordnung bringen, für die Vordämmerungsgäste.«
    »Nein danke, ich habe keine Verwendung für den Burschen.«
    »Du meinst – du willst mir dieses Ungeheuer überlassen?«
    »Aber gewiß doch. Etwas dagegen, wenn ich den Hinterausgang benutze?«
    »Nein! Dort sind … ich meine, da ist kein Hinterausgang«, endete der Wirt mürrisch.
    »Dort warten sie wohl, um das Opfer in Empfang zu nehmen, wie? Danke für den Tip.« Retief stieß eine schmutzige Tür hinter der Bar auf, durchquerte eine nach abgestandenem Fett stinkende Küche und trat auf eine schmale Gasse hinaus, die voller Mülleimer stand. An einer Stelle, die im tiefsten Schatten lag, raschelte es, und dann trat eine kleine, spindelbeinige Gestalt in einem dunklen Umhang vor. Aus den Falten des Umhangs erschien ein behandschuhtes Greiforgan, das eine kleine Energiepistole umklammert hielt.
    »So – endlich sind meine Bemühungen von Erfolg gekrönt! Die Maus hat den Köder geschluckt und ist in die Falle gegangen!«
    »Hallo, Wilth«, sagte Retief. »Was machen Sie denn hier draußen in der feuchten Nachtluft?«
    »Verdammt«, zischte der Groaci. »Wer hat Ihnen meine Identität verraten?«
    »Erinnern Sie sich nicht? Der Botschafter hat uns letzte Woche einander auf dem Pepsi-Fest vorgestellt.«
    »Ich spreche von dem Verräter, der meine Verkleidung verraten hat.«
    »Oh, das ist derselbe Bursche, der jetzt hinter Ihnen steht und eine Kanone auf Ihre Rückennaht richtet.«
    Wilth zuckte so heftig zusammen, daß eines seiner Augenschilde zu Boden klapperte. »Ich bin verloren«, jammerte er, als Retief vortrat und ihm seine Waffe abnahm. »Unglückseliger Wilth! Ich beklage den Tag, als der Erdhügel barst, um mich dieser harten Außenwelt auszusetzen!«
    »Übrigens, was hatten Sie eigentlich hiermit vor?« erkundigte sich Retief und zielte ganz nebenbei mit der Waffe auf den vorherigen Besitzer.
    »Meine Anweisungen – ich versichere Ihnen, mein lieber Retief, nichts Persönliches war beabsichtigt –, also, meine Anweisungen lauteten, Sie mit der Waffe einzuschüchtern und Sie dadurch zu veranlassen, mich zu einem bestimmten Ort zu begleiten zwecks einer ungestörten Unterredung mit einer allerhöchstrangigen Person.«
    »Allerhöchstrangig in der Groaci-Hirarchie, nehme ich

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