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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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konnte Retief, als er sich über das Geländer beugte, in einem gedrungenen, ockerfarbenen Gebäude mit dicken Mauern eine Reihe mit Läden geschlossener Fenster sehen. Das Gebäude schien aus verschiedenen Flügeln zu bestehen, auf leicht unterschiedlichen Ebenen gebaut, den Konturen des Berggipfels angepaßt.
    »Eine ganz hübsche Anlage«, begann Gloot und brach ab, als über ihnen Schritte erklangen. Eine spindeldürre Gestalt in Helm und Hüftumhang beugte sich über das Geländer einer Terrasse und spähte mit fünf wachsam aufgerichteten Stielaugen am Lauf eines Maschinengewehrs zu ihnen herunter.
    »Du gehst zuerst«, flüsterte Retief Gloot zu. »Und tu so, als ob du Angst hättest.«
    »Ich soll so tun?« fragte der Lumbaganer erstickt. »Ich schlottere vor Angst!«
    »Psst! Näherkommen und das Losungswort geben!« zischte eine dünne Stimme von oben.
    Als der Lumbaganer die Terrasse des Wachtpostens erreichte, zischte der Groaci wütend auf und richtete seine Waffe auf ihn.
    »Die Ungehörigkeit einer übereilten Aktion bedenken«, sagte Retief in groacianisch, als er hinter Gloot auftauchte.
    Zwei Augen des Groaci wandten sich ihm zu, und dann stieß der Posten einen schwachen Schrei aus. »Ein Weicher …«, begann er, wurde aber sogleich unterbrochen, als Gloot ihm einen kräftigen Schlag auf die Kinnspitze versetzte. Retief fing geschickt den Helm des Opfers auf, als der Groaci zusammenbrach.
    Retief sah sich rasch auf der Plattform um, auf der sie sich jetzt befanden. Von hier aus war auf einem der Türme ein kompliziertes Stangensystem sichtbar.
    »Merkwürdig«, flüsterte Magnan. »Trideo-Antennen hier? Ich wußte nicht, daß es auf Lumbaga einen Sender gibt.«
    »Ich glaube, der Sender ist noch nicht voll im Einsatz«, entgegnete Retief. Die weitere Unterhaltung wurde unterbrochen von einem schwachen Wop-wop-wop, das rasch lauter wurde. Ein Hubschrauber flog niedrig über die Baumwipfel heran und landete nach einer eleganten Kurve auf dem Dach. Bevor die Rotoren anhielten, war der Pilot – ein kleines, dünnbeiniges Geschöpf in schwarzem Umhang – herausgesprungen und verschwand durch eine Dachluke, die er hinter sich wieder schloß.
    »Ich glaube, das war der gleiche Kerl, den ich auf Groo-Groo verpaßt habe«, sagte Retief. »Eine Unterlassung, die ich gern nachholen würde.«
    »Schade, daß das unmöglich ist«, sagte Magnan fest. »Aber wenn wir jetzt schnell umkehren, können wir vielleicht noch den Botschafter sprechen und ihn dazu überreden, die Zustimmung des Bezirks zwecks Genehmigung einer Untersuchung der Möglichkeit zu erlangen, ein Komitee zu bilden, das sich mit dem Vorschlag befaßt, Botschafter Jith einige sehr präzise Fragen zu stellen.«
    »Ein dynamisches Programm, Mr. Magnan«, entgegnete Retief. »Aber wir könnten vielleicht etwas Zeit sparen, indem wir gleich an Ort und Stelle vorsichtig herumhorchen.«
    »Hmm. Theoretisch sehr interessant. Ein Jammer, daß wir dafür nicht ausgerüstet sind. Wer hätte auch gedacht, daß wir so weit entfernt von der nächsten Cocktail-Party Gelegenheit für diplomatische Aktivitäten erhalten würden?«
    »Vielleicht können wir uns behelfen, indem wir zunächst mal das Abflußrohr hinaufklettern.«
    »Verdammt noch mal, Retief, ich habe allmählich das Gefühl, daß die Gefahren, von Ihnen gerettet zu werden, größer sind als jene, die mir von den Entführern angedroht wurden!«
    Retief stieg auf Gloots ineinander verschränkte Hände und kletterte die Regenrinne hoch. Das Dach war leer bis auf den Hubschrauber, der innerhalb eines gelb angestrichenen Kreises parkte. Er bückte sich, um erst Magnan, dann Gloot hinaufzuhelfen. Zusammen gingen sie zu der Falltür, die sich geräuschlos öffnen ließ. Eine steile Treppe führte hinunter in tiefste Dunkelheit.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte Gloot zweifelnd und starrte in den dunklen Abgrund unter ihnen. »Was ist, wenn sie uns dort unten mit Messern erwarten? Was ist, wenn sie sich auf diese Weise mit frischen Einzelteilen für den Schwarzen Markt versorgen wollen?«
    »Wir werden es ja sehen«, meinte Retief und stieg die Treppe hinunter. Unten leuchtete er mit seiner Taschenlampe rasch den Raum ab – er war leer, bis auf gestapelte Kisten und Kartons, die alle beschriftet waren.
    »Elektrische Geräte«, bemerkte Retief. »Und chirurgische Instrumente.«
    Vom Lagerraum aus gelangten sie auf einen schmalen, schwach beleuchteten Gang. Leises Gemurmel war hinter einer der

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