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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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Außer ein paar Wichtigtuern, die aber keine nennenswerten Hinweise liefern konnten, hatte sich niemand gemeldet, der zur Aufklärung des Falls beitragen konnte.
    »Gut, dann lass’ uns morgen telefonieren«, beendete Thamsen das Gespräch, da er Dörte auf den Parkplatz fahren sah. Er stieg aus und begrüßte seine Freundin mit einem Kuss. Sofort spürte er, dass etwas nicht stimmte.
    »Was ist los?«
    »Ach nichts«, versuchte sie, seine Bedenken zu zerstreuen. »Ich hatte einen anstrengenden Tag.« Thamsen nickte, obwohl er ihr nicht glaubte. Aber wenn sie nicht mit ihm sprechen wollte, hatte das wohl seinen Grund. Sie ließen einander immer viel Freiraum in ihrer Beziehung, daher drängte er sie nicht.
    »Wollen wir uns einen halben Liter Weißwein teilen?«, fragte er, nachdem sie im Restaurant Platz genommen hatten und in der Speisekarte stöberten. Er trank lieber Bier, aber Dörte zuliebe, die passionierte Weintrinkerin war, bestellte er oftmals ein Glas mit. »Vielleicht den Riesling?« »Nee, lieber nicht. Ich möchte heute nur ein stilles Wasser.«

12. Kapitel
    Haie war wie immer früh auf den Beinen. Und das war nicht erst so, seit er sich um Niklas kümmerte. Der Harndrang trieb ihn meist gegen halb sechs aus dem Bett. Er stellte die Kaffeemaschine an und deckte den Frühstückstisch.
    »Haia. Haia!«, hörte er nach wenigen Augenblicken Niklas rufen, der immer kurz nach ihm wach wurde.
    »Na, mein Sonnenschein!«, begrüßte Haie den Kleinen, als er ihn aus dem Gitterbett hob. »Gut geschlafen?« Er wickelte Niklas, zog ihn an und schmierte ihm ein Marmeladenbrot, das er anschließend in kleine Quadrate schnitt. Dann goss er dem Kleinen eine Milch und sich selbst einen Kaffee ein. »Guten Morgen«, rief Haie fröhlich, als Tom schlurfend die Küche betrat. Im Gegensatz zu ihm, war der Freund ein richtiger Langschläfer. Dafür arbeitete er oft bis in die Nacht, während Haie für gewöhnlich zeitig ins Bett ging. Er füllte Tom einen Becher Kaffee ein, der durch das Koffein langsam auf Betriebstemperatur kam.
    »Ich habe mir das mit der Tagesmutter überlegt«, sagte er, während er sich eine Scheibe Brot aus dem Korb in der Mitte des Tisches angelte. »Ich möchte zumindest mal mit ihr sprechen.« Haie war sofort begeistert. Nicht so sehr wegen Niklas, aber vielleicht ließ sich in einem Gespräch mit Manuela Groß etwas über den Mord an ihrem Vater herausfinden. Wenn es in der letzten Zeit Anfeindungen gegen Heinrich Matzen gegeben hatte, wusste sie sicherlich davon.
    »Was hältst du davon, wenn wir heute Mittag zum Essen in das Restaurant fahren? Dann kannst du dir gleich mal einen Eindruck verschaffen, wo Niklas betreut werden würde«, schlug Haie deshalb vor.
    »Warum nicht?«, entgegnete Tom, allerdings weitaus weniger enthusiastisch als der Freund.

    Peer Nielsen versuchte, rückwärts in eine winzige Lücke zwischen zwei Autos auf dem kleinen Platz vor dem Kiosk im Volkspark einzuparken und fragte sich, warum sich um diese Zeit derart viele Leute in der Grünanlage aufhielten. Gut, das Wetter war auch heute bombastisch, aber mussten die denn nicht arbeiten? Er stieg aus und trat beinahe auf einen Rehpinscher, der zeitgleich aus dem Nachbarwagen gehüpft war. Vor Schreck jaulte der Hund laut auf.
    »Können Sie nicht aufpassen?«, raunzte ihn ein älterer Mann an, der an der Kofferraumklappe seines Wagens stand, hinter der vier weitere Hunde bellend darauf warteten, hinausgelassen zu werden.
    »In Hamburg gilt Leinenzwang, das ist Ihnen bekannt?«
    »Sagt wer?« Der Mann stemmte seine Hände in die Hüften.
    »Ich!«
    »Und wer ist ich?« Der Hundebesitzer beugte sich zu ihm vor. Eigentlich hätte er dem anderen liebend gern die Leviten gelesen und war versucht, mit seinem Dienstausweis Eindruck bei dem Mann zu schinden. Doch was brachten solche Provokationen schon? Peer hätte sich kaum umgedreht und die Hunde liefen wieder frei herum. Er winkte daher ab und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. Aber den Kollegen vom Ordnungsamt würde er trotzdem mal einen Hinweis geben, dachte er grinsend, während er auf den Kiosk zu ging. Die wenigen Tische rund um das kleine Gebäude waren gut besucht. Vor allem Mütter mit kleinen Kindern und Senioren bevölkerten die Stühle und Bänke und unterhielten sich angeregt bei einer Tasse Kaffee oder einem Kaltgetränk. Ein Jogger, der seine Kondition überschätzt hatte, stand an den Kiosk gelehnt und trank gierig aus einer Flasche Wasser. Peer ging auf

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